2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht

Ob DFB-Pokal oder Steiner-Cup....

.....die Ligazugehörigkeit bestimmt nicht immer den Sieger.

Denn die Kreisligakicker des VfL Waldkraiburg unterlagen dem A-Klassisten TV Kraiburg mit 0:1.

Anhand der Überzahl an Chancen für die favorisierten Industriestädter kann man von "glücklich" sprechen. Aber Glück kann man sich eben auch erarbeiten. Und das taten die Kraiburger an diesem Nachmittag. Rückkehrer Felix Weber gewann gefühlt jedes Kopfballduell und auch TVK-Kapitän Thomas Fromberger war wie gewohnt im Zweikampf kaum zu besiegen.

Durch das kompakte und aggresive Verteidigen gepaart mit einigen durchaus nennenswerten Angriffen ist der Finaleinzug des Aussenseiters dann doch nicht gänzlich unbegründet.

Allerdings hätten die Waldkraiburger das Spiel bereits frühzeitig entscheiden müssen. Etliche Hochkaräter wurden zu leichtfertig vergeben. Es fehlte der allerletzte Wille und die sogenannte "Geilheit" das Tor unbedingt machen zu wollen. Und als man dachte das muss es jetzt aber sein, war entweder noch ein Verteidigerbein oder der fehlerfreie Torwart Eduard Dressler für den TVK zur Stelle.

Das Spiel begann wie zu erwarten mit hohem Druck des VfL welcher bereits fast in der ersten Spielminute belohnt worden wäre. Der auffälligste Akteur auf dem Platz Ruslan Klimov wurde bei seiner ersten Aktion 17m vor dem Tor gefoult, aber der fällige Freistoß brachte nichts ein.

Nur wenige Minuten später kam Marius Bindiu nach einer Freistoßflanke frei zum Abschluss aber der oben erwähnte TW konnte gerade noch parieren.

Die größte Torchance für die Kraiburger in der ersten Halbzeit hatte der ehemalige Landesligaspieler Christian Richter welcher nach einem Steilpass frei vor Karatepe stand aber aus 11 m nur ein Schüsschen zustande brachte.

Nach weiteren Chancen von Klimov, Petrovic und Co ging es nach 30 Minuten in die Halbzeitpause.

Wenn die Waldkraiburger ihre technische Überlegenheit ausspielten und die Vorgaben des Trainerduos Weichhart/Stadlmayr umsetzten ( Ball laufen lassen, Flachpass, über die Außen kommen) wurde es auch jedes Mal gefährlich. Nur wollte der Ball an diesem Tag einfach nicht ins Tor. Leider wurde die geforderte Marschroute der Trainer nur zu selten beherzigt sondern es wurde sich in Einzelaktionen verstrickt oder nahezu unverarbeitbare halbhohe Bälle in die Spitze gespielt, die für die sehr starke Kraiburger Defensive leicht zu verteidigen waren.

Dennoch "erspielte" man sich auch im zweiten Durchgang genug Chancen um auch ein Gegentor verkraften zu könnnen. Aber wie in Durchgang eins machten Unvermögen und Pech den Waldkraiburgern einen Strich durch die Rechnung.

Und so kam es wie es kommen musste.....

Freistoß aus gut 20m von Weber, den Karatepe noch gut aus dem Eck fischen konnte, aber nur nach vorne abwehren konnte. Selbst den völlig unbedrängten Nachschuss konnte er noch mit einer Glanzparade abwehren, aber als sich dann der dritte Kraiburger aus 5m versuchen durfte konnte das neue Kraiburger Sturmtalent Thomas Voglmaier den Ball humorlos unter die Latte knallen!

Diese Szene war sinnbildlich für das ganze Spiel. Drei Kraiburger konnten sich darum streiten wer den Nachschuss nimmt, bevor ein Akteur des VfL auf die Idee kam einzugreifen. Auch in dieser Situation fehlte die nötige Frische im Kopf und in den Beinen.

Die Waldkraiburger erhöhten danach noch einmal den Druck und kamen noch zu einigen guten Gelegenheiten. Die beste davon vergab Kapitän Sebastian Jusic nach einem feinem Querpass von Lucas Block.

Die zwei vermeintlichen Handspiele im Strafraum der Kraiburger ließ der gute Schiedsrichter Schwaighofer in seiner gewohnt autoritären Art und seinem österreichischem Dialekt weiterlaufen.

Sicherlich kommen im Vergleich zum Saisonauftakt noch die ein oder anderen Änderungen aufgrund von Verletzungen und Urlauben, dennoch muss man die kommenden Spiele mit mehr Zielstrebigkeit und Engagement bestreiten um ein Wörtchen um den Aufstieg und die Rückkehr in die Bezirksliga mitreden zu können. Denn die fussballerische Klasse ist bei jedem einzelnen vorhanden, nur muss sie auch abgerufen werden! Denn nur mit 80% zieht man auch gegen einen A-Klassisten den kürzeren!

Aufrufe: 010.8.2022, 19:56 Uhr
Rupert FeuerleinAutor