Nico Michaty: "Wir können nicht zufrieden sein"

Nach den beiden ernüchternden Niederlagen gegen den SV Lippstadt (0:3) und Rot-Weiß (0:2) Oberhausen kam die spielfreie Woche genau zur richtigen Zeit für die Mannschaft von Cheftrainer Nico Michaty.

Wer schießt die Tore?

„Wenn man die Spiele, die Punkte und die Ergebnisse sieht, dann können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns schon mehr ausgerechnet als vier Punkte aus sechs Spielen“, bilanziert Michaty die erste Phase der Saison kritisch. Einer der Gründe für den schwachen Start war die stotternde Offensive, die mit nur fünf erzielten Toren die schwächste der Liga ist. Erschwerend kommt hinzu, dass in vier der sechs Spiele überhaupt nicht getroffen wurde und sich die eigenen Treffer nur auf die zwei Partien verteilen, in denen gepunktet wurde.

Die fehlende Torgefahr prangert auch Michaty an: „Es war natürlich sehr unglücklich, dass in Skolik, Bindemann und Majetic zwei Stürmer und ein offensiver Mittelfeldspieler, die wir geholt haben, praktisch bisher komplett verletzt waren. Das hat man schon gemerkt in unserem Spiel, dass wir vorne relativ harmlos waren insgesamt und uns schwer getan haben, Tore zu erzielen.“ In Deniz Bindemann ist zumindest einer der drei wieder ins Training eingestiegen und soll zeitnah für offensive Belebung sorgen.

Die längere Pause konnte Michaty für größere taktische Inhalte nicht nutzen. Da zusätzlich zu den Verletzten einige seiner Spieler vergangene Woche bei den Profis mittrainiert haben und diese auch im Test gegen Fortuna Sittard zum Einsatz kamen, hatte der Coach nur knapp zehn Spieler zur Verfügung.

Angepasste Rahmenbedingungen

„Wir haben noch mal konditionelle Reize gesetzt, aber man kann mit zehn Spielern nicht irgendwie große Spielformen machen“, beschreibt Michaty die Trainingswoche und erklärt anschließend auch, warum in der spielfreien Zeit kein eigenes Testspiel angesetzt wurde: „Jetzt am Wochenende konnten die Jungs auch mal abschalten, Zeit mit ihren Familien verbringen – und der eine oder andere konnte nach Hause fahren.“

2016 wurde nach dem Vier-Punkte Start am siebten Spieltag mit 1:0 gegen Rot Weiss Ahlen gewonnen und am Ende der Saison mit 42 Punkten ziemlich ungefährdet die Klasse gehalten. Und auch für dieses Jahr ist Michaty weiterhin optimistisch: „Ich bin sicher, dass wir uns weiterentwickeln werden und dann letztendlich auch die Ergebnisse erzielen werden, die wir uns vorstellen.“

Definitiv anders als damals sind die aktuellen Rahmenbedingungen, unter denen die „Zwote“ trainiert. Die Invictus Games betreffen auch Fortunas U23, die zwar den Trainingsplatz normal nutzen kann, allerdings weder Besprechungsräume noch Kabinen zur Verfügung hat. Zum Umziehen muss das Team um Routinier Adam Bodzek aktuell ins anliegende Freibad ausweichen, was laut ihrem Trainer aber vollkommen in Ordnung sei. Ausreden haben Michaty und seine Mannschaft also keine: Nach der Länderspielpause muss die „Zwote“ sich zwingend steigern und anfangen zu punkten.