
Der Wechsel von Moritz Müller nach Unterhaching hat hohe Wellen geschlagen. Nun erklärt Unterhachings Boss Manfred Schwabl, was er sich vom ehemaligen Stürmer des 1. FC erhofft.
Unterhaching – Es ist die Nachricht des vergangenen Wochenendes gewesen: Moritz Müller verlässt den 1. FC Garmisch-Partenkirchen und wechselt zur Spielvereinigung Unterhaching. Vom Abstiegskampf in der Landesliga hin zum Aufstiegskampf in der Regionalliga. Ein satter Sprung, den ihm die SpVgg-Verantwortlichen um Boss Manfred Schwabl durchaus zutrauen.
Dass dieser Wechsel überhaupt zustande kam, ist kurios. Mitte August erhielt Schwabl von seinem Spezl Thomas Miller einen Anruf. Der Ex-Profi hatte zwischen 1994 und 1997 mit Miller bei 1860 München gekickt, bevor beide ihre Karriere beendet hatten. Inzwischen wohnt Miller in Polling und kennt sich in der hiesigen Lokalsportszene bestens aus. Er empfahl ihm: „Den Müller musst Du Dir unbedingt anschauen.“ Gesagt, getan. Dank einiger Gespräche und einem Probetraining hatten der Boss und Trainer Sven Bender den Stürmer schnell von seinem neuerlichen Abenteuer in der Regionalliga – 2023 hatte er bereits ein halbes Jahr für Türkgücü München absolviert – überzeugt. „Er ist ein Spieler aus der Region und ein gradliniger und bodenständiger Typ“, betont Schwabl. „Das passt zu uns.“
Dass der Transfer für Müller eine Herausforderung ist, daraus machen auch die Hachinger keinen Hehl. Die Rolle ist klar definiert: „Wir sind in der Breite dünn besetzt gewesen, gerade weil wir im Herbst viele Spiele und Verletzungen haben“, erklärt Schwabl. Neben dem Torgaranten des 1. FC hatte der Spitzenreiter am Montag auch Angreifer Jeroen Krupa vom 1. FC Nürnberg II verpflichtet, der bereits Erfahrung im Herrenbereich aus der Zweiten und Dritten Liga mitbringt. Dennoch stehen Müller in Haching alle Türen offen. „Zum Kartenspielen haben wir ihn nicht geholt. Er kann der Mannschaft weiterhelfen, wenn er performt.“
Gleich am Dienstag durfte Müller sich beweisen. Im Totopokal gegen Bayernligisten Erlbach (2:0) kam er in der 66. Minute als Mittelstürmer in die Partie und half, den Sieg über die Zeit zu retten. „War ein gutes Gefühl, dass ich sofort die Chance bekommen habe. Es war ein schweres Spiel, aber wichtig war das Weiterkommen.“ Das Debüt war erfolgreich, jetzt will der 26-Jährige „in kürzester Zeit die Abläufe vom Team drin haben“. Das Vertrauen des Trainerteams um Ex-Profi Bender hat er schon mal. Schwabl schätzt neben Müllers Torgefahr, die „das allerwichtigste ist“, auch seinen unermüdlichen Einsatz. „Er zeigt brutalen Willen und Herz beim Anlaufen.“
Damit zerstreut der Clubboss sämtliche Gerüchte, dass Müller in der Zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen könnte. Diese kämpft in der Landesliga, in der der Stürmer auf seinen Ex-Club treffen würde, ebenfalls um den Aufstieg. „Er ist bei uns nur für Team Eins eingeplant.“