2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Steffen Drechsel coacht seit dieser Saison die Undorf Kreisligatruppe. – Fotos: Redaktion Regensburg, Florian Würthele
Steffen Drechsel coacht seit dieser Saison die Undorf Kreisligatruppe. – Fotos: Redaktion Regensburg, Florian Würthele

Neu-Trainer Drechsel will in Undorf langfristig etwas aufbauen

Der Dauer-Kreisligist befindet sich nach einem schwachen Saisonstart im sportlichen Aufwind

Fünf seiner letzten sechs Spiele in der Kreisliga 2 Regensburg hat der ASV Undorf siegreich gestalten können. Dabei lief es zu Saisonbeginn noch nicht wie gewünscht. Das zwischenzeitliche Tief konnte jedoch überwunden werden und es sieht gut aus, dass am Jahnweg auch nächste Saison, im dann neunten Jahr in Folge, Kreisligafußball geboten sein wird. Mit Steffen Drechsel steht seit diesem Sommer ein Mann an der Undorfer Seitenlinie, der nichts von kurzfristigen Engagements bei Vereinen hält.

Der Start bei seinem neuen Klub war kein optimaler für Drechsel, zuvor vier Jahre bei der DJK Daßwang tätig. Eine Krankheit hatte den 55-Jährigen zu Saisonbeginn länger außer Gefecht gesetzt. „Ich bin froh, das hinter mir gebracht zu haben. Jetzt geht es bergauf“, sagt Drechsel, der aktuell noch „ein wenig Reha-Zeug“ macht, ansonsten aber wieder fit ist. Und vor Tatendurst sprüht, die immer noch recht junge Mannschaft weiterzuentwickeln. „Das ist eine gute Truppe, die aber schon noch mehr kann“, ist sich Drechsel sicher. Während der Abwesenheit des Chef-Trainers sprang der spielende „Co“ Max Fischer in die Bresche. „Max ist mehr als mein verlängerter Arm, er betreut in den Trainingseinheiten oft Spielformen oder das Aufwärmen. Die Zusammenarbeit klappt super“, ist Drechsel froh.

Ihr Potenzial brachte die Undorfer Mannschaft um ihren ballsicheren Spielführer Fabian Fischer zu Beginn der Saison noch zu selten aufs Feld. Nach acht Spieltagen standen erst sechs Punkte auf der Habenseite (2/0/6) – Abstiegskampf. Es hagelte zu viele Gegentore. Ab dem darauffolgenden 5:1-Erfolg in Hemau ging es stark bergauf. Aktuell ist man schon Sechster (7/1/6). „Wir haben das Training ein bisschen schärfer gemacht, mehr Aggressivität reingebracht. Das haben die Jungs inzwischen verinnerlicht. Wenn du im Training nicht Gas gibst, ist das im Spiel auch nicht einfach umzusetzen“, erklärt Drechsel den Aufschwung. Und fügt an: „Mit dem Spiel gegen Ramspau (2:1) hat es sich bei den Spielern eingeprägt, dass sie auch einen Rückstand drehen können.“

Zu erwähnen ist auch die personelle Situation, die sich gegenüber den ersten Spieltagen entspannt hat. Einzig Chris Bantelmann fehlt aktuell noch. Das ist mitunter der Verdienst der neuen Physiotherapeutin Martina Stöckl, die sich seit Kurzem um die Beschwerden der Spieler kümmert. Die positive Folge: „Wir können ohne Qualitätsverlust von der Bank nachlegen“, freut sich der Coach.

Nach dem feststehenden Abschied von Undorf Dauer-Keeper Alex Kister (37) zum niederbayerischen Bezirksligisten VfB Straubing tat sich auf der Torhüterposition eine Lücke auf. Diese konnte mit Daniel Schandri (25, zuvor SV Ihrlerstein) gestopft werden. „Er macht seine Sache wirklich gut. Am Torwart lag es nicht, dass wir die Spiele verloren haben, die wir eben verloren haben.“

Luft nach oben macht Steffen Drechsel aber schon noch aus. So war das Team beim jüngsten 3:2-Sieg in Töging nach dem Seitenwechsel lange förmlich abgemeldet, bekam nach einem individuellen Schnitzer ein Gegentor. Hintenraus stimmte die Moral. Laut Drechsel treffe die Mannschaft noch zu oft verkehrte Entscheidungen und weise vor allem im spielerischen Bereich noch Steigerungsbedarf auf: „Wir machen zu viele individuelle Fehler, das zieht sich momentan durch.“ Daran gilt es zu feilen.

Grundsätzlich hat sich der 55-jährige Hohenschambacher gut eingelebt beim ASV. Sein Bauchgefühl scheint ihn auch diesmal nicht getäuscht zu haben. Die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Dominik Hagen und Teammanager Reinhard Roderer – Undorfs langjähriger Trainer und Drechsels Vorgänger – kennt er schon von früher, die Zusammenarbeit funktioniere „einwandfrei. In Undorf herrschen gute Bedingungen vor. Dazu kommen kurze Wege und eine interessante Liga. Wirklich toll.“

Was ist diese Saison noch drin? „Wir denken von Spiel zu Spiel, wollen nach einer Niederlage im darauffolgenden Spiel immer punkten. Außerdem wollen wir in der Rückrunde mehr Punkte holen als in der Hinrunde. Vorrangig gilt es, von den hinteren Plätzen wegzubleiben“, antwortet Steffen Drechsel. Mit dem Sieg in Töging zum Rückrundenauftakt ließ es sich schon einmal gut an. Am Sonntag kommt Tabellenführer SV Breitenbrunn nach Undorf. „Da haben wir nichts zu verlieren“, so Drechsel, der genau wie bei seinen bisherigen Trainerstationen auch beim ASV Undorf langfristig etwas aufbauen will. Er schildert: „Wenn wir uns spielerisch noch steigern, kann auch mehr rausspringen. In jedem Fall muss man in der sehr ausgeglichenen Liga immer ans Limit gehen. Wichtig dabei: Der Wille muss da sein, aber auch der Spaß darf nicht zu kurz kommen.“

Auch abseits des grünen Rasen tut sich bei dem ca. 830 Mitglieder starken Sportverein im westlichen Landkreis Regensburg einiges. Mehrere Arbeitsgruppen wollen den Verein voran bringen.

Aufrufe: 020.10.2023, 14:00 Uhr
Florian WürtheleAutor