2024-05-08T14:46:11.570Z

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Torjubel von Moritz Müller im Trikot des 1. FC Garmisch-Partenkirchen.
Torjubel von Moritz Müller im Trikot des 1. FC Garmisch-Partenkirchen. – Foto: Oliver Rabuser

Nach Türkgücü-Abenteuer: Torgarant Müller kehrt zu 1. FC Garmisch-Partenkirchen zurück

Torgarant kehrt zurück

Moritz Müller hat seinen Vertrag bei Fußball-Regionalligist Türkgücü München aufgelöst und soll nun den 1. FC Garmisch-Partenkirchen zum Klassenerhalt schießen.

Garmisch-Partenkirchen – Für gewöhnlich gibt Arne Albl auf Nachfrage klare sportliche Auskünfte, sei es offiziell oder unter der Hand. Diesmal aber hielt sich der Sportvorstand bedeckt. Mit den Verpflichtungen von Elian Schmidt und Christian Walter (wir berichteten) erklärte er das Winter-Transferkarussell für gestoppt. Aber einer saß noch drauf, ohne dass es jemand wusste: Moritz Müller kehrt mit sofortiger Wirkung zum 1. FC Garmisch-Partenkirchen zurück.

Müller hat bereits mit dem 1. FC trainiert

Zuletzt mehrten sich derartige Gerüchte aufgrund der finanziellen Schieflage bei Türkgücü München, Müllers neuem Verein seit dem vergangenen Sommer. Der 1. FC äußerte sich öffentlich aber nicht, wartete darauf, dass der Vertrag des 24-Jährigen beim Regionalligisten aufgelöst und der Transfer offiziell beim Bayerischen Fußballverband vermerkt war. Am Donnerstag stand Müller dann am Gröben zum ersten Mal mit seinen alten Kollegen auf dem Rasen. „Wir haben Stillschweigen vereinbart“, räumt er FC-Chef ein. Aus gutem Grund. Zum einen gehört Müller jenem Typ Fußballer an, die sich nicht übermäßig gerne in der Öffentlichkeit als Themenschwerpunkt wiederfinden. Zum anderen habe er erlebt, welch’ hohe Wellen die Aussagen von Mitspieler Maximilian Berwein schlugen, als der die Situation bei den Münchnern dezidiert nach Außen trug.

Kontakt nie abgerissen

Für den Oberhauser endet somit das Abenteuer im semiprofessionellen Fußball nach nur einer halben Spielzeit. Jetzt soll der Torjäger den abstiegsbedrohten Landesligisten zum Klassenerhalt schießen. „Das ist natürlich ein Glücksgriff für uns“, betont Albl Müllers Heimkehr zum 1. FC, dem er sich 2018 anschloss und dessen Trikot er bis vergangenen Sommer getragen hatte. Abgerissen ist der Kontakt zwischen dem Stürmer und den Garmisch-Partenkirchnern ohnehin nie. Konkreter wurde der Dialog wieder zum Jahresende. „Irgendwann hat sich herauskristallisiert, dass es Schwierigkeiten bei Türkgücü gibt“, erzählt Albl. Bei einem gemeinsamen Essen sagte der Angreifer dann zu. „Er wollte wieder mit seinen Spezln kicken“, betont der Funktionär. „Ab da ist dann alles relativ schnell gegangen“, verrät Müller. Die Gespräche mit dem bisherigen Klub folgten im Nachgang zum ersten Training nach der Winterpause.

Müller auf allen Ebenen benötigt

Müller ist einer, den sie beim Landesligisten dringend benötigen. „Ist ja bekannt, dass wir im offensiven Bereich Probleme haben“, gesteht Albl. Großer Vorteil: Der „Neue“ braucht keine Eingewöhnungszeit, kennt Kollegen und Spielweise. „Was Besseres konnte uns nicht passieren.“ 76-mal traf Müller für den FC bereits ins Schwarze, mit jeder weiteren Bude schürt er ab sofort die Hoffnung im Abstiegskampf. Coach Florian Heringer ist sich sicher: „Er hilft uns sofort weiter.“ Und das keinesfalls nur durch Tore, wie der Trainer klarstellt: „Moritz hat auch Führungsqualitäten, wird seine Mitspieler mitreißen.“ Kicker, die auf dem Platz Reibung erzeugen, hatte der 1. FC in den vergangenen Monaten fraglos zu wenige. Müller kitzelt indes bei aller Fairness nur zu gerne die Emotionen der Gegenspieler. „Seine Mentalität ist sicherlich auch ein Faktor“, sagt der Coach.

Kein Wort über Türkgücü

Aber wie äußert sich der Stürmer selbst zu den jüngsten Ereignissen? Zur Gemengelage bei Türkgücü bewusst gar nichts. Dafür um so mehr über den 1. FC. Etwa, dass er wieder an der Seite von Jonas Poniewaz stürmen darf. „Einer meiner besten Freunde, wir freuen uns gegenseitig total.“ Gemeinsam peilen sie natürlich den Klassenerhalt an, für Müller eine machbare Aufgabe, sofern der komplette Kader Fitness und Kraft dafür aufbringt. „Ich sehe den 1. FC nicht als eines der schlechtesten fünf Teams.“ Aufgrund vieler unglücklicher wie knapper Ergebnisse sowie der Verletztenmisere „wäre es nur gerecht, wenn wir da unten rauskommen“.

Zugleich weiß er um die Erwartungserhaltung bezüglich seiner Person. Erwartet den Druck aus dem Umfeld, „vor allem, wenn ich in den ersten Spielen nicht gleich treffe“. Aber das stört den Torjäger nicht. Müller ist Teamplayer durch und durch. Persönliche Erfolgserlebnisse sind nur schmuckes Beiwerk. „Priorität hat die Mannschaft.“ (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 018.1.2024, 18:16 Uhr
Oliver RabuserAutor