Nach langer Verletzungspause dreht "Kolm" in seinem ersten Spiel auf

Viktoria Gesmold hat am vergangenen Wochenende ein triumphales 8:0 im wichtigen 'Sechs-Punkte-Spiel' eingefahren – eine solche Dominanz war kaum vorhersehbar. Aber noch überraschender kam die Leistung von Jan Kleine-Kalmer, der mit mit fünf Scorer-Punkten maßgeblich beteiligt war und zum Spieler der Woche auserkoren wurde. Zumal der Mechatroniker mit seiner imposanten Statur von 1,90 Meter und 94 Kilogramm in der laufenden Saison zuvor noch nicht eine Minute absolviert hat.

Im Interview spricht der erfahrene Innenverteidger über seine überragende Leistung, die kommenden Herausforderungen und seine Zukunft im Fußball. Trotz bald 37 Jahren auf dem Buckel hat der Bayern-Fan noch lange nicht vor, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.

8:0 im "Sechs-Punkte-Spiel" – damit war so klar wohl kaum zu rechen. Wie lief das Spiel aus deiner Sicht?

Jan Kleine-Kalmer: Das 8:0 war in der Höhe vorher wirklich nicht zu erwarten, da wir uns aktuell zwar immer wieder Chancen erspielen, diese aber selten auch verwerten. Bis zur Halbzeit hatten wir wieder ein paar Dinger liegengelassen. Wir waren aber deutlich spielbestimmend und haben dann in der zweiten Hälfte auch endlich unsere Chancen genutzt.

Du selbst hast quasi völlig aufgedreht: drei Kopfball-Tore nach Ecken und zwei Vorlagen. Wie erklärst du deine überragende Tagesform?

Kleine-Kalmer: Meine Tagesform kann ich mir nicht wirklich erklären, hatte wohl einfach Glück, bei den drei Treffern immer am richtigen Ort zu sein. Die Vorlagen waren natürlich auch überragend. Die ein oder andere Vorlage glückt mir da schon häufiger, da ich gerne versuche, unser Aufbauspiel mitzugestalten. Und ab und an kommt da auch mal ein gefährlicher Pass bei rum😉.

Du kommst ja außerdem aus einer längeren Pause ...

Kleine-Kalmer: Sonntag war tatsächlich mein erstes Saisonspiel, hatte ein paar Probleme mit dem Knie und der Achillessehne seit der Vorbereitung. Bin seit knapp vier Wochen wieder im Training.

Durch den Sieg habt ihr nicht nur eure Tordifferenz gesäubert, sondern seid vor allem für Erste der Tabellen-Niederung entkommen. Wie bewertest du eure sportliche Lage?

Kleine-Kalmer: Im Team ist eigentlich jedem bewusst, dass wir in der Lage sind, die Klasse aus eigener Kraft zu halten. Allerdings mussten wir in dieser Spielzeit auch vermeidbare Punktverluste hinnehmen, teils durch eklatante, individuelle Fehler. Wenn wir diese auf ein Minimum reduzieren, sollten wir uns in der Tabelle auch wieder stabilisieren. Einfach Platz für Platz von unten abstreichen.

Im Dezember habt ihr jetzt noch drei Spiele in acht Tagen – zwei davon gegen direkte Tabellen-Konkurrenten. Was muss da für euch rauskommen?

Kleine-Kalmer: Wir sollten versuchen, die letzten Spiele des Jahres siegreich zu gestalten, um uns ruhigen Gewissens in die Winterpause zu verabschieden. Gegen Bad Laer II und Wissingen haben wir diese Saison schon gespielt und waren meiner Meinung nach ebenbürtig, wodurch ein Dreier nicht utopisch wäre. Das Spiel gegen Welling hat natürlich seinen eigenen Charakter für uns Gesmolder, aber auch da sehe ich uns gut gewappnet, vorausgesetzt wir rufen unser Potenzial auch ab.

Du wirst in der Rückrunde 37 Jahre alt. Halten die Knochen noch ein wenig für weitere Einsätze?

Kleine-Kalmer: Wenn es die Knochen noch etwas mitmachen, würde ich gerne noch die ein oder andere Saison dranhängen. Es macht einfach Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen oder sich anschließend bei einem Kaltgetränk über so manche Szene zu amüsieren.

Du hast in Gesmold schon alles gemacht. Spieler, Co-Trainer, Trainer ... wird es überhaupt nochmal einen anderen Klub geben? Oder konkret: Wie sieht deine Fußball-Zukunft aus?

Kleine-Kalmer: Einem anderen Verein werde ich mich sicherlich nicht mehr anschließen, aber nach der Zeit bei unserer Zweiten werde ich dem Verein sicherlich erhalten bleiben. Ob in irgendeiner Funktion oder aber aktiv in der Altliga, wird sich zeigen.

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