2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Emotionen pur: Sowohl Trauer als auch Freude waren nach dem letzten Spiel spürbar.
Emotionen pur: Sowohl Trauer als auch Freude waren nach dem letzten Spiel spürbar. – Foto: Mayr

Murnaus Frauen-Abstieg wird Nebensache: TSV zelebriert Auflösung und alte Zeiten

Murnauerinnen lösen sich auf

Der Abstieg der Murnauer Frauenmannschaft wurde bereits abgehakt. Das Team wird sich auflösen und feiert seine gemeinsame erfolgreiche Zeit.

Murnau – Die ersten Tränen drückten schon vor der Partie in die Augen. Wie sie sich alle im Kreis versammelten, die Murnauer Fußballerinnen, aber auch alle ehemaligen Spielerinnen, wusste Trainerin Annika Doppler plötzlich nicht mehr, was sie sagen sollte. „Es war ein Riesenkreis, das war schon sehr emotional“, sagt sie. Egal wie alles ausgehen sollte, ob Klassenerhalt oder Abstieg, für den TSV Murnau war’s das letzte Spiel seines Frauenteams.

Im Sommer löst es sich auf. Die größten Stützen, das Trainerduo Annika Doppler und Franziska Fischer, beenden die Karriere, mit ihnen auch Christin Greve. Der Rest verteilt sich auf umliegende Vereine, wenn er denn weitermacht.

Wie sie sportlich abschnitten, verkam an diesem besonderen Samstag zur Randnotiz. Mit dem 1:1 gegen Meister Kirchberg steigen sie formal ab. An anderen Orten wäre danach Volkstrauer über den Klub hereingebrochen. Die Stunden nach Spielende machte Murnau aber zu einer Abschiedsfeier im Wortsinn: Es wurde tatsächlich gefeiert. Das ging bereits mit einer kleinen Party mitsamt der 200 Gäste sowie Gegner Kirchberg los.

TSV-Frauen blicken auf gemeinsame Zeiten zurück – Teamgeist hat die Mannschaft geprägt

Man saß zusammen, spielte das eine oder andere nette Spielchen. Später gab’s Pizza von Vereinswirt Michele Pomponio, der auch noch Getränke spendierte. Gemeinsam stellten sie sich zu einem Bild auf, das künftig in der Vereinsgaststätte hängen soll. „Damit man uns nicht vergisst“, sagt Doppler. Ein letztes Mal durchlebten die Murnauerinnen, was sie so stark gemacht hat in all den Jahren. Dieser Teamgeist, diese Gemeinschaft. „Was wir uns hier erarbeitet haben, war so schön und so cool“, sagt Doppler.

Die Leistung war der Bühne würdig. „Noch mal ein richtig geiles Spiel“ sah die Trainerin. Marie Langs Treffer zum 1:0 fühlte sich wie Genugtuung an, weil doch kaum jemand an den Klassenerhalt glaubte. Losgelöst von der Zukunft des Teams. Bis zur 77. Minute hielt der Vorsprung, ehe das 1:1 fiel.

Mit dem Remis zog der TSV nach Punkten gleich mit Geratskirchen. Doch sowohl direkter Vergleich als auch Torverhältnis gingen an die Niederbayern. Ein Sieg wäre schön gewesen, räumt Doppler ein. „Doch ich bin einfach stolz auf die Mädels, wie wir das durchgezogen haben.“ (am)

Aufrufe: 05.6.2023, 09:54 Uhr
Andreas MayrAutor