2025-11-28T07:03:18.113Z 1764323917719

Spielbericht
Die Spieler der Schweicher Mosella kamen im zweiten Durchgang aus dem Feiern fast gar nicht mehr heraus. Zewens Torwart Alexander Hinz (links) konnte einem da schon leidtun.
Die Spieler der Schweicher Mosella kamen im zweiten Durchgang aus dem Feiern fast gar nicht mehr heraus. Zewens Torwart Alexander Hinz (links) konnte einem da schon leidtun. – Foto: Sebastian Schwarz

Mosella: Erst mau, dann wie im Rausch

Fußball-Bezirksliga: Nach dem postwendenden Abstieg aus der Rheinlandliga hat sich Mosella Schweich schnell wieder in der neuen (alten) Spielklasse zurechtgefunden. Auf eine eher schleppende erste Hälfte ließ das Team von Trainer Thomas Schleimer eine starke zweite Halbzeit gegen  die SG Zewen folgen – und siegte noch klar mit 6:0. VIDEOINTERVIEWS und BILDERGALERIE

Eine ganze Halbzeit lang mühten sich die Schweicher mehr schlecht als recht. Selten wurde es vor dem Tor der SG Zewen so gefährlich wie kurz vor der Pause: Da bekam die bis dahin sehr aufmerksame Abwehr der Gäste den Ball nicht weg. Nico Schmitt agierte aus wenigen Metern jedoch zu unentschlossen, und Innenverteidiger Luca Wurdel konnte – wie bereits einige Male zuvor – klären (45.+3). Wirkten die Aktionen des Rheinlandliga-Absteigers in den ersten 45 Minuten noch zu statisch und wenig kreativ, war das im zweiten Durchgang auf einmal ganz anders.

Die Mannschaft von Trainer Thomas Schleimer spielte nach Wiederanpfiff mit deutlich mehr Biss und Zielstrebigkeit. Erst 90 Sekunden waren absolviert, da fasste sich Innenverteidiger Elias Hansjosten aus rund 18 Metern ein Herz und traf fast genau ins linke obere Eck. Nach dem 1:0 war der Bann gebrochen. Nur fünf Minuten später bediente der eingewechselte Marc Pitsch seinen Teamkollegen Jens Schneider, der unbedrängt von halblinks ins lange Eck vollendete.

Dominik Wintersig, Trainer der SG Zewen

Um den Widerstand der Vereinigten aus Zewen, Igel, Liersberg und Langsur war es geschehen, und die Lücken in ihrer Hintermannschaft wurden immer größer. Das 3:0 durch den von Schneider klug bedienten Nico Schäfer kam einer Vorentscheidung gleich (58.). Die Hausherren hatten nun so richtig Lust. Schäfer profitierte in der 73. Minute von einem zu kurzen Rückpass des erst Sekunden zuvor eingewechselten Paul Fütterer und erhöhte auf 4:0. Nur drei Minuten danach verwandelte Schneider einen von Markus Nilles an Hansjosten verursachten Foulelfmeter zum 5:0. Das halbe Dutzend machte Sebastian Palms per Abstauber voll (84.). Zuvor hatte der tüchtige Alexander Hinz im SG-Tor den Ball nach einem Schuss von Pitsch noch an den Innenpfosten gelenkt.

Die Zweikampfhärte und Energie, die die offensiv insgesamt zu zaghaften Zewener im ersten Durchgang noch ausgezeichnet hatten, waren in der zweiten Hälfte völlig verschwunden. Von Glück konnte die SG von Sauer und Mosel reden, dass es bei den sechs Gegentreffern blieb: Schneider traf noch den Pfosten, kurz darauf auch Palms. Mehrfach rettete zudem Keeper Hinz. Auf der Gegenseite durfte sich Schweichs Torwart Leon Gerhard nach einem Freistoß des unter der Woche noch an Leistenproblemen laborierenden und deshalb nur eingewechselten Dennis Thon zumindest einmal auszeichnen (87.).

Aus Sicht von Zewens Coach Dominik Wintersig war die Enttäuschung groß: „Das 6:0 für Schweich spiegelt nicht den ganzen Spielverlauf wider. Es war unterm Strich um ein, zwei Tore zu hoch.“ Im ersten Durchgang sei sein Team „eng am Mann und eklig gewesen“. Der größeren Dynamik der Mosella, der Einwechslung von Unterschiedsspieler Pitsch und den aufgrund des hohen Aufwandes sowie der hochsommerlichen Temperaturen schwindenden Kräften schrieb er das deutliche Nachlassen im zweiten Durchgang zu.

Thomas Schleimer, Coach der Mosella

Sein Gegenüber Schleimer freute sich über die Leistungssteigerung. Der maue Beginn habe ihn nicht überrascht: „Ich habe die Jungs schon darauf eingestellt, dass wir geduldig und auf unsere Chancen warten müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass wir heute eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz hatten – der älteste Spieler war gerade mal 26 Jahre alt.“ Pitschs Hereinnahme und dessen druckvolles Aufbauspiel bezeichnete er als einen Schlüssel zum Erfolg. „Marc hat unter der Woche arbeitsbedingt nicht so trainieren können. Deshalb war er zunächst auf der Bank. Wenn die anderen im Training da sind, haben sie auch das Recht, zunächst zu spielen – vor allem, wenn sie es gut machen“, erklärte Schleimer.

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Schon kurz nach dem Auftaktsieg richtete der Mosella-Trainer den Blick nach vorne: Am kommenden Sonntag tritt seine Mannschaft bei Aufsteiger SG Wiesbaum an. Ein Selbstläufer werde das keinesfalls, ist Schleimer überzeugt: „Aus eigener Erfahrung wissen wir aus dem vergangenen Jahr, wie es ist, sein erstes Heimspiel nach dem Aufstieg zu haben (damals gab es ein 6:2 gegen die SG Schneifel, d. Red.). Da gehst du total euphorisch rein. Wir müssen uns mit einer guten Trainingswoche auf diese Aufgabe vorbereiten – fahren aber dorthin, um das Ding auch zu gewinnen.“

TuS Mosella Schweich – SG Zewen/Igel-Liersberg/Langsur⇥ 6:0 (0:0)

Schweich: Leon Gerhard- Pascal Kreber, Alexander Schwarz, Luca Stadfeld (68. Sebastian Palms), Elias Hansjosten, Nico Schmitt (68. Adrian Ossen), Valentin Frick (77. Noah Quare), Michael Stüttgen (46. Marc Pitsch), Alexander Welter (60. Lukas Maldener), Jens Schneider, Nico Schäfer.

Zewen: Alexander Hinz Justus König (64. Lukas Görgen), Markus Nilles, Mahmoud Hammoud (72. Paul Fütterer), Luca Wurdel, Sahel Djedda (53. Tim Höfer), Vincent Augsdörfer (53. Marvin Kugel), Yannick Andreas, Simon Blasius, Erik May, Sidy Diop (53. Dennis Thon).

Schiedsrichter: Johannes Kirsch (Binningen) - Zuschauer: 311

Tore: 1:0 Elias Hansjosten (47.), 2:0 Jens Schneider (52.), 3:0 Nico Schäfer (58.), 4:0 Nico Schäfer (73.), 5:0 Jens Schneider (76. Foulelfmeter), 6:0 Sebastian Palms (84.)

Aufrufe: 011.8.2025, 12:00 Uhr
Andreas Arens Autor