2024-06-14T14:12:32.331Z

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Der 1. FC Monheim ist in die Oberliga aufgestiegen.
Der 1. FC Monheim ist in die Oberliga aufgestiegen. – Foto: Sascha Hohnen

Mit Teamgeist und Moral zurück in die Oberliga

Der 1. FC Monheim überwindet im Lauf der Saison einige Widrigkeiten und erfüllt mit der Landesliga-Meisterschaft alle Erwartungen.

Die Euphorie ist groß, die Fußballer des 1. FC Monheim haben den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Niederrhein geschafft. Durch den 5:0-Sieg über den SV Wermelskirchen machte die Mannschaft von Cheftrainer Dennis Ruess die Meisterschaft in der Landesliga perfekt. Zwei Spieltage vor dem Saisonende kann der Tabellenführer aus Monheim (85 Punkte) nicht mehr vom Zweiten SC Kapellen-Erft (77) eingeholt werden. „Die Jungs waren im Training am Dienstag etwas überdreht. Inhaltliche Schwerpunkte waren nicht möglich. Das ist nach der sportlichen Entscheidung aber auch normal“, sagt Ruess mit einem Schmunzeln.

Vor dem Start machte die Konkurrenz die Monheimer zum ersten Anwärter auf die Meisterschaft. Dadurch ging der FCM stets als Favorit in seine Partien. „Auf unseren Jungs lastete ein hoher Druck“, stellt der Trainer fest. „Die ganzen anderen Mannschaften haben uns jeden Spieltag genau auf die Finger geschaut, wie wir auftreten. Jeder Gegner von uns hat sein Tor besonders leidenschaftlich verteidigt. Das haben wir vor allem in unseren Heimspielen gemerkt. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir den Erwartungen gerecht geworden sind.“

Bereits 36 Ligaspiele haben die Monheimer in der Mammutgruppe mit insgesamt 20 Mannschaften absolviert. Außerdem rückten sie im Niederrheinpokal bis ins Achtelfinale gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen (2:4) vor. Am Sonntag, 9. Juni (15 Uhr, Waldstation), steht der FCM im Endspiel des Kreispokals gegen den Ligakonkurrenten DV Solingen. „Man kommt schon auf rund 50 Spiele, auch wenn man die ganzen Freundschaftsspiele gar nicht erst mitzählt. In der Schlussphase dieser sehr anstrengenden Saison hat man den Jungs schon anmerken können, wie hoch die Belastung in den vergangenen Monaten war. Weil sie die Meisterschaft erreicht haben, konnten sie die zentrale Aufgabenstellung erfüllen. Das sorgt für Erleichterung“, erklärt Ruess.

Als Mannschaft zum Erfolg

Nach dem Abstieg aus der Oberliga stellten die Monheimer Verantwortlichen um ihren Geschäftsführer Karim El Fahmi und Ruess einen starken Kader zusammen. Mit Shunya Hashimoto, Aleksandar Bojkovski und Florian Schikowski konnten gefährliche Offensivakteure verpflichtet werden. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Ein guter Kader ist aber nie eine Garantie, dass auch die Saison funktioniert. Erfolg ist nie selbstverständlich. Unser Aufstieg ist aber hochverdient. Darüber gibt es keine zwei Meinungen. Wir sind nicht durch Glück, sondern durch harte Arbeit aufgestiegen.“

Der FCM fand auch Lösungen, als Kapitän Philip Lehnert und Talent Gianluca Cserep jeweils mit Kreuzbandrissen ausfielen. Auch Winterzugang Kai Robin Schneider, der als Ersatz für Lehnert hätte fungieren können, musste aus beruflichen Gründen mehrere Monate passen. „Die Jungs sind auch in schwierigen Situationen füreinander eingestanden. Unsere Mannschaft ist absolut intakt. Jungs, die in der Hinrunde sehr gut performt haben, sind teilweise in der Rückrunde in ein leichtes Loch gefallen. Aber auch das konnten wir durch das Kollektiv auffangen“, sagt Ruess.

Das Team steht im Vordergrund

Nach einer sehr soliden Hinrunde mit vielen Toren und Vorlagen hatte Torjäger Robin Schnadt, der zur neuen Saison zum Oberliga-Rivalen SF Baumberg wechselt, in der zweiten Saisonhälfte einige Schwierigkeiten. „In einem offenen Gespräch hat Robin seinen Wechsel schon im Dezember kommuniziert“, sagt Ruess. „Dann konnte er aufgrund einer Entzündung seines Zehgelenks in der gesamten Winter-Vorbereitung nicht richtig trainieren. Dennoch haben wir weiterhin ein hohes Maß an Vertrauen und Zuspruch gegeben und haben an ihm festgehalten. Dann hat Assani Lukimya aber super im Sturm gespielt und in einer Partie drei Tore gemacht. Shunya Hashimoto hat später ebenfalls viele wichtige Treffer erzielt. Nach dem Leistungsprinzip haben wir einen Wechsel vorgenommen.“

Immer wieder bauten die Monheimer ihr Team um. Nach einer schwierigen Phase mit vier Niederlagen im Frühjahr setzte Ruess etwa plötzlich auf Tim Galleski, Emin Safikhanov, Sebastian Spinrath und Merveil Tekadiomona in der Verteidigung. „Vorher hatten wir mehrere Gegentore kassiert. Durch die Umstellung haben wir die Kontergefahr komplett unterbunden“, erklärt der Coach. „Die vier Spieler sind mit unheimlich viel Tempo ausgestattet. Die anderen Jungs haben die Entscheidung getroffen, weil sie die Eigeninteressen hinten anstellen, damit die Mannschaft gewinnt. Da möchte ich als Beispiel nur Yousef El Boudihi nennen, der einen unglaublichen Teamspirit mitgebracht hat.“

Vor dem Kreispokal-Finale gegen die Solinger absolviert der FCM noch die restlichen beiden Landesliga-Spiele. Am Sonntag (15.30 Uhr) geht es zum Zweiten Kapellen-Erft, bevor am 2. Juni das letzte Heimspiel gegen die SG Unterrath ansteht (15 Uhr). „Wir brauchen jetzt die richtige Balance aus Ernst und Spökes“, sagt Ruess mit Blick auf das Restprogramm. „Auch wenn es für uns in der Landesliga nicht mehr um viel geht, wollen wir uns gut auf die letzten beiden Spiele vorbereiten und weiterhin anständig arbeiten.“

Aufrufe: 023.5.2024, 12:00 Uhr
RP / Julian SchmittAutor