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Das ist Maximilian Wagener.
Das ist Maximilian Wagener. – Foto: Chris Köppen

Max Wagener fühlt sich beim VfB 03 wohl

Der Mittelfeldspieler mit Profi- und auch etwas Champions League-Erfahrung übernimmt Verantwortung im Hildener Klub.

Union Nettetal – VfB 03 Hilden. In der auf Freitag vorgezogenen Partie treten die Fußballer des VfB 03 beim Oberliga-Zehnten Nettetal an. Die Hildener müssen eine Stunde Fahrtzeit einkalkulieren, doch zum Glück erfolgt der Anpfiff der Begegnung auf dem Kunstrasenplatz an der Lobbericher Straße erst um 20 Uhr.

Es ist das erste von noch drei Duellen auf der Zielgeraden der Saison. Nach Pfingsten warten noch die Partien gegen den SV Sonsbeck und beim TSV Meerbusch. „Wir weren nichts geschenkt bekommen – das werden ganz harte Spiele“, ordnet Maximilian Wagener die kommen Aufgaben ein. Der Hildener Mittelfeldakteur betont aber zugleich: „Wir haben auch in dieser Saison gesehen, was wir leisten können.“

Wagener wechselte im Sommer 2020 vom damaligen Oberligisten SSVg Velbert zum gleichklassigen VfB 03. Es war ein Start unter erschwerten Bedingungen, denn seinerzeit prägte die Corona-Pandemie auch den Sport. Doch längst hat sich der 29-jährige im Hildener Klub etabliert und absolviert bereits die vierte Spielzeit im Dress der Schwarz-Weißen. Bleibt der versierte Techniker dem Verein noch weiter erhalten? „Wir sind in guten Gesprächen“, will Wagener nicht zuviel verraten, doch er macht keinen Hehl daraus, dass er sich im Traditionsklub an der Hoffeldstraße wohl fühlt. „Ich mag den Verein – wie er geführt wird, das ganze Umfeld, die Mannschaft inklusive Trainerteam. Man wächst in eine Position rein und will mit dem Verein etwas aufbauen, etwas entwickeln. Deshalb ist es auch reizvoll, den Umbruch mitzugestalten. Es ist eine Mischung aus mannschaftlicher Geschlossenheit und der Gemeinschaft im Verein insgesamt“, erzählt er von seinen positiven Eindrücken.

Überragender Jahrgang

Auf der Amateurebene und in der Oberliga, in der er seit 2016 als Spieler unterwegs ist, fühlt sich Wagener längst wohl. Dabei schnupperte er in jüngeren Jahren an der Profi-Welt. In Wuppertal geboren, wuchs Wagener in Wülfrath auf und kam als Kind spielerisch mit dem Fußball in Berührung. Seinen älteren Bruder Pascal begleitete er oft zum Training, sein Vater Rainer stand als Abwehrspieler im Team des 1. FC Wülfrath, das einst den Aufstieg in die Oberliga feierte.

Das Talent von Maximilian Wagener blieb nicht lange im Verborgenen. Bereits im Alter von acht Jahren wechselte er zu Bayer 04 Leverkusen ins Nachwuchsleistungszentrum und durchlief im Werksklub von den F-Junioren an alle Jugendmannschaften, kickte später in der B- und A-Junioren-Bundesliga West. In seiner zweiten Saison als U 19-Spieler avancierte er gar zum Kapitän. Im Stadion am Zoo in Wuppertal feierte er im April 2014 sein Länderspieldebüt. Seinerzeit standen unter anderem Julian Brandt und Joshua Kimmich im Kader, die jetzt etablierte Bundesliga-Profis und A-Nationalspieler sind. Wehmut kommt bei Maximilan Wagener aber keine auf. „Ich habe nie mit Groll darauf geschaut. Der Jahrgang war halt überragend, denn auch Serge Gnabry, Niklas Süle und Leroy Sané gehörten unter anderen dazu – das hat es auch manchmal erschwert.“

Für Wagener hatte das Engagement bei Bayer 04 auch einen persönlichen Höhepunkt, denn 2014 fand sich der Mittelfeldspieler überraschend im Kader der Profis für das Achtelfinalrückspiel in der Champions League bei Paris St. Germain wieder – große personelle Probleme führten zur Entscheidung des damaligen Cheftrainers Sami Hyypiä, den U 19-Kapitän in die franzöische Hauptstadt mitzunehmen – und ihn dann auch noch für die letzten zwölf Minuten aufs Feld zu schicken.

Im Fußball-Alltag folgten in den nächsten Jahren Ausleihen zu den Drittliga-Teams von VfL Osnabrück und Mainz 05 sowie zum Regionalligisten Wattenscheid 09. Dann reifte der Entschluss, in die Heimat Wülfrath zurückzukehren und sich dem Nachbarklub SSVg Velbert anzuschließen. „In der Oberliga gibt es guten Fußball, gute Jungs und eine gute Qualität“, urteilt Maximilian Wagener mit dem Wissen: „Ich hatte das Glück, Profibedingungen wirklich kennenzulernen.“ Inzwischen hat für ihn der Job absolute Priorität Arbeitete er in den vergangenen Jahren noch für Rogon, die Agentur von Spielerberater Roger Wittmann, und war weltweit unterwegs, steht der 29-Jährige, der ein Studium der Betriebswirtschaftlehre mit Schwerpunkt Sport erfolgreich abschloss, nun bei einem großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen unter Vertrag. „Es war eine bewusste Entscheidung, aus dem Sportbereich rauszugehen und etwas Neues kennenzulernen, andere Erfahrungen zu machen“, erklärt Wagener.

Seine Fußball-Karriere hängt er aber längst noch nicht an den Nagel. „Man darf nicht unterschätzen, was wir erreicht haben“, sagt er im Rückblick auf die beiden Oberliga-Vizetitel mit dem VfB 03 und betont: „Das erfüllt mit Stolz, denn man spielt Fußball, um erfolgreich zu sein – hier hat es mit Mannschaft und Trainer-Team perfekt gepasst.“ Und wahrscheinlich übernimmt der 29-Jährige im Oberliga-Team weiter Verantwortung.

Aufrufe: 09.5.2024, 21:15 Uhr
RP / Birgit SickerAutor