2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Enges Gedränge an der Seitenline, enge Räume auf dem Feld: Die TuS Marienborn mit Matti Rieß (v.l.) lieferte bei der TSG Bretzenheim um Benjamin Zähme eine starke Partie ab.
Enges Gedränge an der Seitenline, enge Räume auf dem Feld: Die TuS Marienborn mit Matti Rieß (v.l.) lieferte bei der TSG Bretzenheim um Benjamin Zähme eine starke Partie ab. – Foto: Stefan Sämmer (hbz)

Marienborn dominiert vor prächtiger Derby-Kulisse

600 Zuschauer sehen 3:0-Sieg bei der TSG Bretzenheim +++ Szep feiert Abschied, TuS feiert Platz eins

Eine Stunde vor Anpfiff erklingt die Hymne der TuS Marienborn. Ein Pulk aus Funktionären und Anhängern hatte sich zu Fuß aufgemacht zum Verbandsliga-Derby bei der TSG Bretzenheim. Mit dabei: der zur Musik machenden Getränkestation hochgerüstete Bollerwagen des Schwagers von Clubchef Dietmar Hofmann. „Das hat Spaß gemacht, so etwas hatten wir auch noch nie“, grinst Mittelfeldspieler Mateo Trapp mit Blick auf die fröhlichen Derby-Schlachtenbummler. Und dann erklang auch noch drei Mal der eigene Tor-Jingle.

3:0 (1:0) gewann die TuS vor der stimmungsvollen Pracht-Kulisse von 600 Zuschauern. Nach dem Spiel sprangen die Marienborner im Kreis, „Spitzenreiter“ singend. Viertes Spiel, vierter Sieg nach der Winterpause. Das Erfolgsrezept war an der Reservebank zu hören. 90 Minuten lang wurden vor allem Defensiv-Abläufe gecoacht. Jeden sich vermeintlich auftuenden Raum der TSG liefen die Marienborner zu, waren gefühlt immer überall in Überzahl. „Uns macht es Spaß, zu Null zu spielen“, sagt Trapp, der nach der Pause mit Turban spielte, weil er mit Teamkollege Meikel Melament zusammengerasselt war. Sein zusehends blutiges Trikot konnte er zumindest bis zum Seitenwechsel vor dem Schiedsrichter verstecken: „Zum Glück ist das Flutlicht hier so dunkel.“

TuS aus der Hinrunde ist nicht wiederzuerkennen

Die „Erlebnis statt Ergebnis“-Zeiten sind vorüber, im Kollektiv für das Ergebnis zu ackern ist die neue Freudenquelle. „Ich habe vor dem Spiel gesagt, wir brauchen nicht zu brillieren, ich will ein sicheres Spiel. Aber die Jungs haben beides gemacht“, hebt Trainer Ali Cakici hervor und lobt Robustheit und Schnelligkeit, spielerische Klasse und permanente Spielkontrolle. „Marienborn war sehr gierig, sehr bissig, im Vergleich zum Hinspiel waren das Welten“, blickt TSG-Trainer Daniel Pollner auf den mühsamen 2:1-Sieg der TuS im September zurück. Damals wirkte das Team in grün-weiß nicht annähernd so stabil und fit wie derzeit.

Nach druckvollem Marienborner Start bekam die TSG die Partie zwischenzeitlich etwas besser in den Griff, aber als Jacob Roden auf dem Weg zum 1:0 schien, war irgendwie noch ein Bein dazwischen. Neben dem unbedingten Willen, die eigene Hütte zu verteidigen, war die Standard-Stärke der TuS ausschlaggebend. Melament drückte nach einem Freistoß Alexander Rimoldis Kopfball-Ablage über die Linie (32.), Dennis Ritz traf volley nach einer abgeprallten Ecke (48.). Das 0:2 war ein Wirkungstreffer, Trapp stellte nach Philipp Schrimbs Flanke auf 3:0 (60.). Danach erspielte sich die TSG in einem technisch sehr sehenswerten Spiel noch ein paar Chancen, was für die Moral spricht. Aber auszurichten war nichts mehr.

Szep trägt zum Abschied die Binde

Das musste auch Sascha Szep anerkennen, der bei seinem Abschied die Kapitänsbinde trug. Nun geht es auf Reisen. Pünktlich zur Abschlussfahrt seiner Mannschaft ist der 26-Jährige wieder da, danach spielt er in der Dritten mit seinen Kumpels weiter. „Das war schon letztes Jahr geplant. Mein Ziel war, einmal mit Bretzenheim Verbandsliga zu spielen“, erzählt Szep, „nach acht intensiven Jahren bin ich froh, dass die nächste Generation nachrückt.“

TSG Bretzenheim: Mock – Szep, Padberg, Neumaier (46. Heim), Zähme (75. Hake) – Zimmermann – Gelenbevi (67. Aygurlu), Yasar (75. Anadolu) – Portugall (62. Krijestorac), Rothenburger, Roden.

TuS Marienborn: Baumann – Schrimb, Hofmann, Moser, Ritz (75. Abdulrahman) – Serratore (83. J. Rimoldi), Trapp (79. Schwiderski) – Rieß, Melament (63. Aliu), A. Rimoldi – Freisler (87. Savic).

Aufrufe: 017.3.2023, 22:20 Uhr
Torben SchröderAutor