2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Hans-Ulrich Sterr / Annika Knoll / CTS-Sportfoto

Marc Stein von den Kickers: "Wir haben das erreicht, was wir wollten"

Sportdirektor des Oberliga-Spitzenreiters sieht die derzeitige Tabelle aber auch als Momentaufnahme.

Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers teilt das Folgende mit:

  • Zum Start in den Monat Oktober haben wir mit unserem Sportdirektor Marc Stein über den bisherigen Verlauf der Saison gesprochen.
  • Am vergangenen Samstag war der 11. Spieltag und somit liegt ein Drittel der diesjährigen Oberligasaison hinter uns. Wir belegen mit 26 Punkten die Tabellenspitze. So gesehen stehen wir sehr gut da, aber wie fällt Dein sportliches Fazit aus?
  • Wir haben das erreicht, was wir wollten und können. Es wäre vielleicht der ein oder andere Punkt noch möglich gewesen, aber wir stehen sehr, sehr gut da. Wir haben uns die Topposition in der Tabelle sehr gut erarbeitet und erspielt. Man sieht, dass das Vertrauen und Überzeugung der Mannschaft immer mehr an den Ergebnissen wächst. Wir sind reifer geworden, können besser mit den Spielsituationen umgehen und das ist für uns ganz wichtig. Das ist sportlich gesehen auch ein Meilenstein für uns. Die Tabellensituation ist schön für den Moment, aber das ist auch eine Momentaufnahme, auch wir müssen uns weiterentwickeln und an uns arbeiten. Es gibt immer noch ein paar Parameter, die auch wir verbessern können und das ist auch die Aufgabe, die wir uns selbst stellen. Wenn sie dann so klar ausgehen, wie an den letzten zwei Spieltagen, da freuen wir uns alle und gehen mit einer gestärkten Brust weiter.
  • Wir betonen immer wieder, dass wir einen breitaufgestellten Kader haben. Wie wichtig ist das, um diese lange Saison bis zum Ende erfolgreich zu bleiben. Gibt es auch Risiken, wenn man viele Spieler auf so einem guten Niveau in der Mannschaft hat?
  • Wir haben einen breit aufgestellten Kader, den wir auch nutzen wollen. Aktuell haben wir noch keine großen Verletzungen. Auch Lukas Kiefer, der zuletzt verletzt war, ist zurückgekommen, aber gerade mit dem breiten Kader konnten wir das gut auffangen. Die Trainingsqualität und Intensität ist sehr hoch und die Jungs müssen im Training schon viel liefern, um sich gut zu positionieren und sich auch ein Stückweit zu entwickeln. Das ist ja auch der Sinn dieses breiten Kaders. Klar, es gibt Risiken, es wird immer Gewinner und Verlierer geben. Wir haben diese Saison drei bis vier Spieler weniger als letzte Saison haben, haben aber das Gefühl, dass wir viel mehr Qualität dazu geholt haben. Unsere Jungs können in den Trainingswochen zeigen, was sie können und das dann auch abrufen. Und am Ende ist es natürlich auch ein Qualitätsmerkmal, dass wir dadurch mit anderen Grundausrichtungen oder Formationen die Punkte bei uns lassen. Was so ein breit aufgestellter Kader auch mit sich bringt ist, dass der ein oder andere Spieler weniger Spielzeit hat, obwohl er den eigenen Anspruch hat, mehr zu spielen und das muss er sich in den Trainingszeiten hart erarbeiten und das ist dann mit einer klaren Kommunikation und Ansprache zu begleiten. Aber das bekommen wir bisher gut hin und werden den Weg auch so weitergehen.
  • Rückblickend auf das Wochenende. Ein 6:0-Erfolg auswärts beim Aufsteiger Offenburg. Wie wichtig sind diese Erfolge oder kann man sagen, jeder Sieg ist wichtig, egal gegen welche Mannschaft?
  • Natürlich hat es mich super gefreut, dass wir uns mit dem 6:0 so belohnen konnten, aber nichtsdestotrotz finde ich das ein oder andere Tor zu hoch. Wir hatten in der zweiten Hälfte viele Möglichkeiten, aber in ein zwei Phasen in der Anfangszeit haben wir uns schwergetan den Dosenöffner zu finden. Aber mittlerweile ist es so, dass wir geduldig und ruhig weiterspielen bis die Jungs die Möglichkeit finden, sich positiv aufzustellen und sich dann voranzubringen und auf die richtige Chance zu warten, um in Führung zu gehen. Und bis dahin wird auch nichts zugelassen. Dass es jetzt so ein schöner Freistoß war, ist ok, gehört auch dazu. Es ist immer so ein hätte und wenn, wir hatten ja auch den verschossenen Elfmeter, aber das gehört dazu. Und man sieht ja auch, wie die Mannschaft da ist, wie sie abliefert. Mit welcher Intension, die dann weiterspielt und die nächsten Tore machen möchte und dann war es gerade in der zweiten Hälfte ein sehr souveränes Spiel. Und wir haben die Offenburger dann auch gut bespielt und ihnen gar keine Möglichkeit gelassen haben gut ins Spiel reinzukommen und das ist auch wichtig für uns.
  • Nach Abpfiff haben wir erfahren, dass es David Braig mit seinem Tor gegen den SV Oberachern in die Auswahl zum „Tor des Monats“ September geschafft hat. Für einen Spieler eine große Ehre, aber was macht das mit der ganzen Mannschaft?

  • Eine schöne Sache für David, für den Verein sich ein Stückweit darzustellen und Dinge zu transportieren. Es ist für ihn auch eine Belohnung für seine Leistung in den letzten Wochen und Monate. Er bringt die Mannschaft immer wieder voran, trägt sie mit und er bringt seine Überzeugung mit ins Spiel. Er ist jetzt mit seinen 31 Jahren noch abgezockter. Im Moment ist er eine ganz wichtige Person und deshalb freut es mich umso mehr, dass es in die Auswahl geschafft hat. Da ist eine besondere Auszeichnung für einen Spieler. Er betont es ja auch dass es nicht nur eine Ehre für ihn ist, sondern auch die Mannschaft eine Menge dazu beigetragen hat, damit er solche Tore schießen kann.
  • Schauen wir noch kurz auf die Spiele bis zur Winterpause. Wir haben mit dem Auswärtsspiel in Göppingen, dem Heimspiel gegen Reutlingen und natürlich mit dem DFB-Pokalspiel erst einmal einen heißen Oktober vor der Türe. Ist das eine Phase, auf die man sich als Spieler, Trainer und Verein besonders freut?
  • Man hat die erste Etappe sehr gut gemeistert. Wenn man bis zur Winterpause schaut, haben wir noch eine Menge wichtige Spiele vor uns. Ich möchte jetzt auch nicht das ein oder andere Spiel herausstellen, aber natürlich überstrahlt das Spiel gegen Eintracht Frankfurt alles. Aber für uns geht es in erster Linie die Ligaspiele positiv zu gestalten. Wir haben uns eine super Ausgangsituation geschafften und jetzt gilt es diese auch für uns zu nutzen. Wir wollen stark, souverän wirken. Wollen weitergehen unsere Punkte holen. Unsere Heimsiege einfahren. Auswärts den Gegner bespielen, ihn vor Aufgaben stellen. Das ist unser Ziel bis zur Winterpause und Punkte für Punkte zu sammeln. Wir haben einen sehr guten Punkteschnitt, den wir auf jeden Fall beibehalten wollen. Das ist in großes Ziel von uns. Wir wissen, dass wir im Oktober richtig harte Spiele haben werden. Jetzt am Wochenende Zuhause Rielasingen und werden zeigen, dass sie eine ganz gefestigte Mannschaft sehen. Dass wir sie ganz klar bespielen wollen, dass wir eine Menge bieten wollen. Das ist erst einmal das Ziel für die Woche. Und dann werden wir den Oktober für uns nutzen. Natürlich ist dann da auch noch das DFB-Pokalspiel und das ist eine Wertschätzung für unsere Arbeit, die wir hier tun. Wie wir unsere Mannschaft aufstellen, welche Situation da ist und welche Möglichkeiten wir haben. Wir freuen uns alle darauf, die Spieler, der Verein, das Trainerteam und natürlich auch ich. Das sind Spiele, die man genießen darf, wo Fußball anfängt, das sage ich immer zu den Jungs. Das ist das, um was es geht. Für diese Spiele zu leben, für diese Spiele zu spielen und ich würde mich freuen, wenn wir in den nächsten Jahren häufiger solche Spiele erreichen können und dürfen.
  • Habt Ihr ein Ziel, wo die Mannschaft vor der langen Winterpause stehen soll?
  • Wir wollen genauso, wie wir jetzt gestartet sind, diesen Abschnitt positiv gestalten. Wir haben einen sehr guten Punkteschnitt und den wollen wir auch bestätigen. Vielleicht sogar noch einen draufsetzten. Das ist unser Ziel. Wir wollen eine Menge Punkte holen und unsere Situation nutzen. Wir wollen die Mannschaft weiter entwickeln, wir wollen ein Selbstverständnis für uns erarbeiten, dass wir alle Spiele gewinnen können. Wir wollen uns im Training voranbringen, das sind die Themen, die wir einfach haben. Wir wollen ja auch die Struktur bei allen voranbringen, das ist vor allem meine Aufgabe. Den Jungs immer mehr an die Hand geben zu können, um sich besser entwickeln zu können. Aber wir sind schon einen guten Weg gegangen. Auch die Mannschaft positioniert sich besser, ist ruhiger geworden, mit dem Ball, ist hungrig gegen den Ball. Das sind die Parameter, die wir jetzt immer mehr Woche für Woche brauchen werden. Es gibt immer Kleinigkeiten, die man verbessern kann, gerade auf unserer Ebene und dann können wir die nächsten Schritte machen. Gerade im Oktober haben wir viel zu tun mit den Spielen und da wird uns absolut viel abverlangt. Da wollen wir das bestmögliche auf den Platz bekommen und auch im Oktober eine Menge Punkte holen.
  • Anfang Oktober erinnern wir uns in Deutschland auch immer an die Zeit der Wiedervereinigung. Wir kommen nicht darum, Dich auf Deine Vergangenheit anzusprechen. Weißt Du spontan noch, wo Du am 9. November 1989 warst?
  • Ich war bei meinen Großeltern. Mit viereinhalb Jahren aber ich noch die ersten Erinnerungen von der damaligen Situation, dass die Grenzen geöffnet wurden. Ich habe das nicht so wirklich mitbekommen, aber es ist trotzdem schon so, dass man gefühlt Veränderungen wahrgenommen und mitbekommen hat. Die Offenheit, die kam dann halt auch, man hatte viele Möglichkeiten auch mit dem Reisen, man konnte sich viel offener und freier bewegen. Wir gehören inzwischen zusammen, das ist jetzt 33 Jahre her. Es ist ein Teil von uns, von Deutschland. Wir sind, denke ich mal, sehr solidarisch damit umgegangen und haben versucht alle voranzubringen und jeder kann davon nutzen schlagen. Ich bin schon eine ganze Weile in Stuttgart. Ich habe meine Frau hier 2014 kennengelernt, das ist auch schon wieder sehr lange her. Auch wenn inzwischen meine Heimat in Stuttgart ist, bin ich in Potsdam geboren und aufgewachsen. Es ist natürlich so, dass man das immer im Herzen trägt, aber das ist ein genau so großer Teil, wie der Teil, der hier in Stuttgart stattfindet. Und das ist einfach wichtig. Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Das gehört zu mir. Zu unserem Land und jetzt gilt es für mich eine neue, eine weiter Geschichte zu schreiben, nach vorne zu schauen. Auch für uns, für den Verein – wir haben als Verein auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Der wollen wir bestmöglich nachkommen, in Form von Integration, zusammenstehen, füreinander Dasein. Ich finde, man sollte nie stehen bleiben und versuchen immer weiterzugehen und vor allem auch gemeinsam zusammenzustehen. Hier spielt es für mich keine Rolle, woher man kommt, man soll einfach den Weg gemeinsam bestreiten.

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Aufrufe: 04.10.2022, 22:19 Uhr
FuPa / hesAutor