2024-05-16T14:13:28.083Z

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Szene aus dem letzten Aufeinandertreffen, im Viertelfinale des Verbandspokals: Der Ex-Wormate, TSG-Spieler Luca Graciotti (links), im Zweikampf mit dem damaligen Wormatia-Angreifer Alexander Shehada.
Szene aus dem letzten Aufeinandertreffen, im Viertelfinale des Verbandspokals: Der Ex-Wormate, TSG-Spieler Luca Graciotti (links), im Zweikampf mit dem damaligen Wormatia-Angreifer Alexander Shehada. – Foto: Christine Dirigo/pakalski-press (Archiv)

Man(n) kennt sich im Wormser Derby

Schon an Spieltag zwei duellieren sich die TSG Pfeddersheim und Wormatia Worms in der Oberliga +++ Zäher Underdog beim letzten Aufeinandertreffen

PFEDDERSHEIM/WORMS. Schon in der ersten Spielwoche der Oberliga ist in Worms Derby angesagt. Die TSG Pfeddersheim empfängt den VfR Wormatia Worms (Mittwoch, 19 Uhr, Am Schießhaus). Während die Gastgeber bei angeknipstem Flutlicht Punkte für den Klassenerhalt sammeln möchte, geht es für die zuletzt aus der Regionalliga abgestiegenen Wormaten um Punkte, mit denen sich die Mannschaft von Peter Tretter sofort in der Spitzengruppe der Oberliga etablieren kann. Ein Ausblick auf das mit Spannung erwartete Duell der zwei klassenhöchsten Wormser Fußball-Mannschaften.

Wie lief der Auftakt?

Mit einem standesgemäßen 3:1-Erfolg gegen den FC Bitburg ist die Wormatia erfolgreich in die neue Saison gestartet. Doch so souverän die ersten 80 Minuten des Spiels und auch das Ergebnis am Ende klingen mögen, so einfach war es dann nicht. Denn dank Chancenwucher des Gegners und einem starken VfR-Torwart Luca Pedretti zwischen den Pfosten, erkämpften sich die Wormaten diesen Sieg. Ein Gegentor aus dem Nichts (81. Minute) hatte das junge neuformierte Team aus dem Konzept gebracht. Statt die Führung weiter souverän zu gestalten, agierte das Tretter-Team in der Schlussphase nervös, fehleranfällig und ungenau in den eigenen Aktionen. Dennoch konnte sich die Mannschaft nach Abpfiff von den lautstarken Fans für ihren leidenschaftlichen Einsatz mitsamt Tempo und vieler spielerischer Momente feiern lassen.

Die TSG Pfeddersheim startete mit einem Achtungserfolg in die neue Saison. Und dass TSG-Coach Tobias Ehrenberg und seine Mannschaft nach Schlusspfiff enttäuscht in Richtung Heimat aufbrachen, sprach umso mehr für die Pfeddersheimer. Beim spielstarken Zweitliga-Nachwuchs des 1. FC Kaiserslautern hatte die TSG mehrfach vorgelegt, hatte jedoch in der Nachspielzeit noch den 4:4-Ausgleich kassiert. Nicht nur das späte Gegentor, auch umstrittene Schiedsrichterentscheidungen sorgten für Frust auf der TSG-Seite. Die Vorfreude auf das Derby ist nach dem Spektakel-Spiel beim FCK bei der TSG trotzdem groß. Ehrenberg sagt: „Auch gegen die Wormatia werden wir uns nicht verstecken. Wir wollen gewinnen und das geht mit Verstecken nicht.” Also wieder ein Spektakel? „Ein Sieg ist mir lieber als ein 4:4”, erklärt Ehrenberg und fügt hinzu: „Am besten also ein 4:3 – aber ich nehme auch ein 1:0.”

Das letzte Mal

In der vergangenen Saison trafen die beiden Mannschaften im Verbandspokal im Viertelfinale aufeinander. Damals noch mit den Trainern Max Mehring (Wormatia) und Daniel Wilde (TSG) an der Seitenlinie. Der Underdog hatte die Wormatia am Rande einer Niederlage, führte durch einen Foulelfmeter von Christopher Ludwig (25. Minute) und musste erst kurz vor Abpfiff den 1:1-Ausgleich durch Fatih Köksal schlucken. In der Nachspielzeit war bei der TSG dann der Akku leer und der Favorit setzte sich in Überzahl – TSG-Spieler Nils Gans hatte in der 98. Minute die Ampelkarte gesehen – durch einen Treffer von Lennart Grimmer mit 2:1 nach Verlängerung durch. Fast 1000 Zuschauer sahen das packende Duell damals und so hofft Ehrenberg auch dieses Mal wieder auf viele Besucher am Schießhaus. „Wenn das Wetter gut ist, wird es sicher wieder voll.”

Interessant: Während bei der TSG viele Spieler im aktuellen Kader schon beim damaligen Pokalderby in der ersten Elf auftauchten, wird mit Jannik Marx nur ein Wormate aus der Startelf des 2:1-Sieges auch dieses Mal beginnen. Ricco Cymer, Lennart Grimmer, Henrique Damaceno, Alexander Shehada, Anil Gözütok, Nicola Arcanjo Köhler und Nils Fischer haben den Verein verlassen, Jean-Yves Mvoto, Tevin Ihrig und Sandro Loechelt sind verletzt.

Mehrere Wiedersehen

Dass die Kontakte zwischen den beiden Vereinen eng sind, hat die Vergangenheit bei aller Rivalität immer wieder gezeigt. Auch in diesem Sommer gab einen regen Austausch beider Mannschaften, um über Spielertransfers zu sprechen. So wechselte Vincent Haber von der TSG zur Wormatia – Marco Bresser und Pascal Schmidt gingen den umgekehrten Weg und spielen nun für die Pfeddersheimer. Christopher Ludwig, Torschütze der TSG Anfang November, spielt nun auch für die Wormatia – allerdings in der Landesliga. So ist zumindest der Plan. Denn weil Abwehrchef Stefano Maier (Zerrung) den Saisonstart der Wormatia verpasste, rückte Ludwig in den Oberliga-Spieltagskader auf kam sogar in den letzten zehn Minuten zum Einsatz, um die drei Punkte zu sichern. Ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub am Mittwochabend ist allerdings ausgeschlossen. Ludwig ist nach dem Bitburg-Spiel in den Urlaub aufgebrochen.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 01.8.2023, 06:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor