Mangelnder Ehrgeiz: Puchheims Frauen-Coach Widemann schmeißt hin – drei Spielführerinnen gehen mit

Puchheim – Sascha Widemann, Trainer der Fußballerinnen des FC Puchheim, hat das Handtuch geworfen. Die Bezirksliga-Elf wird zumindest bis zum Saisonende von Marinella Rito und Sophie Opower trainiert. Als Grund für seinen Rücktritt nennt der Bruder des in Oberweikertshofen stürmenden Ex-Profis Dominik Widemann, den mangelnden Ehrgeiz großer Teile der Puchheimer Mannschaft.

„Ich habe einfach eine andere Einstellung zum Fußball.“

Sascha Widemann über seinen Rücktritt.

„Ich habe einfach eine andere Einstellung zum Fußball“, sagt Sascha Widemann. „Die Zielsetzung ist einfach zu unterschiedlich“, so der 41-jährige Coach, der seit 2017 in Puchheim die Frauen-Mannschaft trainierte. Das Gros des Teams wolle nur noch gaudimäßig kicken, Widemann aber wollte sportlichen Erfolg haben. Unter anderem hatte der Coach in der Vorbereitung drei Trainingseinheiten pro Woche anberaumt. Die meistens Spielerinnen wollten aber nur zweimal in der Woche trainieren. Diese unterschiedlichen Auffassungen hätten ihn auf Dauer zermürbt, sagt Widemann.

„Eigentlich wollte ich schon vor drei Jahren als Trainer aufhören, habe aber immer wieder weitergemacht, weil einfach kein Trainer gefunden wurde.“ Zum endgültigen Bruch ist es jetzt gekommen, nachdem Widemann zwei Neuzugänge vom TSV Neuried an der Angel hatte, die aber, nachdem sie erfahren hatten, dass er hinschmeißt, einen Rückzieher machten.

Kapitäns-Trio erklärt sich solidarisch und verlässt den FC Puchheim

Doch nicht nur der Coach kehrt dem Verein den Rücken. Auch alle drei Spielführerinnen des FC Puchheim – Lisa Wagner, Antonia Bamberg und Jessica Friesacher – sowie zwei weitere Spielerinnen erklärten sich mit Widemann solidarisch und haben den Verein ebenfalls verlassen.

Um nach den vielen Abgängen noch eine ausreichend besetzte Mannschaft zusammenzubekommen, wird wohl das im Kleinfeld spielende Freizeit-Team zurückgezogen, um mit den Spielerinnen den Kader der ersten Mannschaft aufzufüllen, vermutet Widemann. Über seine sportliche Zukunft wollte sich der Trainer noch nicht auslassen. „Ich blicke entspannt neuen Aufgaben entgegen. Mal sehen, was da so auf mich zukommt“, meinte er nur. (dm)