Der SV Krün verliert nicht nur die Partie sondern einmal mehr zwei Leistungsträger. Der FC Kochelsee-Schlehdorf bringt die Führung über die Zeit.
Ergebnis hin oder her: Für die Krüner Fußballer war das Spiel gegen Erling-Andechs schon nach einer halben Stunde gelaufen. Hubert Sander, mittlerweile als dritter Kapitän der Saison eingesetzt, sowie Sascha Fichtl verließen verletzt das Feld. „Man kann uns mittlerweile als Hobbytruppe bezeichnen“, hielt Trainer Stephan Benz fest. Zumal es in den nächsten Wochen kaum Hoffnung auf Rückkehrer gibt. „Negativ“, sagt Benz. Inklusive Nachrücker kommen die Isartaler auf gerade noch 14 gesunde Fußballer. „Aber mit herbem Qualitätsabfall.“
Die 1:2-Niederlage gegen das Team aus derselben Tabellenregion rückte in den Hintergrund und wäre zu verhindern gewesen. Die erste Halbzeit endete 0:0. Mit dem Ergebnis hätten sich die Krüner angefreundet. „Gut verteidigt“, lobt der Coach. Das erste Gegentor allerdings vereitelte alle Pläne. Kevin Enzi zog aus 20 Metern ab (61.). Der Mann stand früher im Landesliga-Kader in Raisting, gehört seit Jahren zu den herausragenden Fußballern der Kreisklasse und betreut seit dieser Saison die Andechser als Spielertrainer. Mit dem Rückstand im Kopf öffnete der SVK seine Schleusen, kassierte zehn Minuten später das 0:2, was letztlich die Entscheidung war. Coach Benz schoss sein Team nochmals heran. Mit langen Bällen kamen die Krüner auch noch ein paar Male in die Nähe des gegnerischen Tores. „Die letzten zehn Minuten sind immer Chaos in so einem Spiel“, sagt Benz. Ein weiterer Treffer aber gelang ihnen nicht mehr.
Einen neuerlichen Tiefschlag binnen drei Tagen wollten sie tunlichst vermeiden. Doch er drohte. Eine 2:0-Führung zur Pause wackelte nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber. Letztlich aber ging der FC Kochelsee-Schlehdorf als verdienter 2:1-Sieger über die Reserve des SV Raisting vom Platz. „Absoluter Arbeitssieg, bei dem wir uns das Leben selber schwer gemacht haben“, resümierte Thomas Pfaffenzeller. Seine Elf habe den Vorsprung „nervös runtergespielt. Man merkt, dass wir in den letzten Wochen nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt haben.“ Dass sie es können, illustrierten die Kicker im ersten Abschnitt. Michael Schratt machte kurzen Prozess, nagelte den Ball jenseits des Sechzehners zum 1:0 unter die Querlatte. Sebastian Reißenweber nötigte nach einem Eckball in den hinteren Teil des Strafraums mit seinem kernigen Schuss einen Raistinger zum Eigentor und wurde offiziell als Torschütze geführt.
Nach unglücklicher Handlung von Markus Lantenhammer kamen die Raistinger zum Anschluss. „Wieder ein Torwartfehler; das macht viel mit einer jungen Mannschaft, die zuletzt Rückschläge erlitten hat“, sagt Pfaffenzeller „Wenn er rauskommt, muss er es zeitiger tun.“ Pfaffenzeller stellt klar, dass er nach dem Remis gegen Krün eine klare Reaktion erwartet hatte. „War es dann auch“, freute er sich mit und für sein Team. Ihm attestierte er eine gute Leistung. „War nicht immer schön anzuschauen, aber kämpferisch ein verdienter Sieg.“