2025-03-06T14:11:46.817Z

Spielbericht
– Foto: Softik Miller

Lewejohann: "Man wollte uns eine Krise aufdichten"

Der KFC Uerdingen zeigte im Wiedenbrücker Jahnstadion wohl einer der besten Leistungen in der noch laufenden Regionalliga West Saison. Bereits am Freitag machte man sich die Mannschaft um Trainer Rene Lewejohann auf die Reise. Zwar ohne Fehr (Bauchmuskelverletzung), Tolba(krank) und Daniel Michel (Hüftprobleme), dafür aber mit der bestmöglichen Vorbereitung auf das wichtige Duell.

Das Spiel war schnell erzählt, die Krefelder hatten die größeren Spielanteile und hielten den Ball weitestgehend vom eigenen Tor fern. Zahlreiche Angriffswellen umklammerten den Wiedenbrücker Sechzehner. In der defensive stand die Mannschaft von Oliver Zech aber sattelfest. Ins wackeln kam die Mannschaft von Rene Lewejohann nur in zwei Szenen, bei einem gut gehaltenen Kopfball von Keeper Ron Meyer(15.) und einer Kontergelegenheit von Badjie, der nach einem Aufbaufehler von Langer freie Bahn hatte, beim Abschluss aber die Nerven eine Rolle spielte(38.). Ansonsten beherrschte der Gast das Spielgeschehen. Der Lattenknaller von Al Ghaddioui(20.) und ein Flachschuss von Osawe, der knapp am Kasten vorbeiging(45.) waren die Möglichkeiten, um mit einer Führung in die Pause zu gehen. "Die Art und Weise wie wir heute hier aufgetreten sind fußballerisch, als auch kämpferisch spiegelt das Gesicht meiner Mannschaft wider."

In der zweiten Hälfte war das Spiel in Sachen Ballbesitz, Torchancen und Spielanteile eine klare Angelegenheit. Der KFC drückte Wiedenbrück in die eigene Hälfte zurück. Es war eindeutig zu sehen, wer hier das Tor mehr erzwingen wollte. Gegen eine um jeden Zentimeter kämpfende Wiedenbrücker Mannschaft, die sich auf schweren Platzverhältnissen in jeden Ball warfen, lieferten die in den Zweikämpfen ein tollen Fight ab, auch wenn selbst spielerisch überhaupt nichts nach vorne ging, waren die Verhältnisse klar zu Gunsten der Krefelder. Es dauerte bis man das deutliche Übergewicht auch auf die Anzeigetafel brachte. Al Ghaddioui erlöste seine Mannschaft mit dem mehr als verdienten 0:1 mit einem Kopfball aus wenigen Metern nach einer Flanke von Klump. Weitere Gelegenheiten um die Führung noch höher zu gestalten, waren mehr als reichlich da. Ein Pfostenknaller von Ramusovic(65.), der gerade noch abgeblockte Ball von Ciccarelli frei im Strafraum(66.) oder das zweimalige Retten eines Wiedenbrücker Verteidigers auf der Linie(83./ 93.) hielten das knappe Ergebnis bis zum Schlusspfiff. Das Resultat blieb auch bis zum Ende bestehen. "Wenn wir hier 0:2 oder 0:3 gewinnen, dann darf sich hier keiner beschweren. Wir müssen aber auch unsere Konter besser ausspielen, so halten wir den Gegner am Leben und dann kann immer mal einer durchrutschen, bei der Wucht die Wiedenbrück hat" wusste der KFC Trainer um die Gefahr eines späten Ausgleichstreffers.

Fazit zum Sieg in Wiedenbrück


Das Fazit des gut gelaunten Uerdinger Chefcoach: "Ich bin überglücklich über die eingefahrenen drei Punkte. Der Sieg war verdient, weil wir von Beginn an wacher waren. Wir wussten, dass es nicht einfach werden wird in Wiedenbrück. Dementsprechend bin ich überglücklich über die drei Punkte."

Einen kleinen Seitenhieb konnte sich Rene Lewejohann nicht verkneifen: "Die Kritik nach den Niederlagen gegen MSV Duisburg und Fortuna Köln, die wir ergebnistechnisch nicht zu unseren Gunsten entscheiden, konnten war groß. Die Kritik, die wir uns auch selber gegeben haben, war aber auch positiv. Wir sind in der Woche trotzdem weiter bei uns geblieben. Da können Bomben und Bomben auf uns einschlagen. Wir bleiben als Mannschaft immer bei uns. Man wollte uns eine Krise andichten, da haben wir heute die passende Antwort darauf gegeben, das macht mich sehr stolz als Trainer."

Hinrundenfazit

Trotz der vielen negativen Schlagzeilen um den Verein in dieser Saison hat der KFC Uerdingen aus bescheidenen Mitteln eine gute Hinrunde gespielt, wie auch Rene fand: "Wir können stolz darauf sein, was für eine Hinrunde, wir mit der Mannschaft gespielt haben, wenn man bedenkt, wo wir herkommen, sind wir aktuell auf einen Nichtabstiegsplatz. Trotzdem bleiben wir weiter demütig".

Beste Saisonleistung?

Auf die Frage, ob er die heutige Leistung schon zu einer der besten Saisonleistungen zählen würde antwortete, der Trainer wie folgt: "Ich fand tatsächlich, die erste Halbzeit gegen den MSV Duisburg noch besser, weil wir da einfach gegen das oberste Regal der Liga vor einer großen Kulisse gespielt haben. Unter diesen Umständen und unter dem Druck, der uns versucht wird, von außen aufzulegen haben wir eine sehr reife und erwachsene Leistung gezeigt."

Enwicklung der Mannschaft

Die Entwicklung der Mannschaft, die vor Saisonbeginn noch zusammengewürfelt war und nun einen Gegner über 90 Minuten dominieren kann bringt auch den KFC Trainer ins Schwärmen: "Die Tendenz und der Entwicklungsprozess meiner Mannschaft ist noch nicht abgeschlossen, da ist noch eine Menge Luft nach oben. Mit Rückblick auf die Ausfälle von Fehr, Tolba und Daniel Michel haben die jungen wilden die hineingekommen sind, dass heute sehr gut gemacht und eine gute Leistung gezeigt. Der Prozess geht in die richtige Richtung und das stimmt mich als Trainer mehr als zufrieden".

Aufrufe: 030.11.2024, 18:40 Uhr
Softik MillerAutor