2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Abschied von Trainer-Trio und Torjäger: LSC-Chef Georg Müller (li.) sowie Abteilungsleiter Florian Schauer und dessen Stellvertreter Alois Gerg (re.) danken (ab 2. v. li.): Co-Trainer Georg Simon, Goalgetter Maxi Scheck, Trainer Stefan Simon und Torwart-Trainer Stefan Merz für deren Verdienste.
Abschied von Trainer-Trio und Torjäger: LSC-Chef Georg Müller (li.) sowie Abteilungsleiter Florian Schauer und dessen Stellvertreter Alois Gerg (re.) danken (ab 2. v. li.): Co-Trainer Georg Simon, Goalgetter Maxi Scheck, Trainer Stefan Simon und Torwart-Trainer Stefan Merz für deren Verdienste. – Foto: Hans Demmel

Lenggrieser SC: Das Relegationswunder bleibt aus

Sieg reicht nicht

Im letzten Saisonspiel liefert der Lenggrieser SC noch einmal: Doch der 4:1-Sieg gegen Hausham reicht nicht zur Relegation, denn Peißenberg spielt gleichzeitig 1:1-Remis.

Lenggries – So ist es, wenn man das sportliche Schicksal nicht mehr selbst in der Hand hat und auf Schützenhilfe angewiesen ist: Man tut selbst sein Möglichstes und drückt die Daumen für ein Wunder. Das wenige Mögliche, das die Lenggrieser selbst in der Hand hatten, war ein Sieg gegen den Letzten der Kreisliga-Meisterrunde A, die SG Hausham.

Das Wunder hätte sich zeitgleich auf den Plätzen in Habach und Miesbach einstellen müssen: Indem die dortigen Hausherren die vor dem LSC positionierten TSV Peißenberg und SV Ohlstadt besiegen. Und so lurten die bei bestem Fußballwetter zahlreich ins Isarstadion gepilgerten Fans mit einem Auge auf den Live-Ticker der BFV-App und mit dem anderen auf das Spielfeld.

Michael Demmel besorgt schnelle 2:0-Führung

Was dort zu sehen war, traf vollends den Geschmack der Isarwinkler. Beim zweiten LSC-Angriff wurde Jakob Gerg im 16er regelwidrig von Haushams Keeper Stefan Zimmerhakl von den Beinen geholt – Strafstoß. Eigentlich ein Fall für den aus elf Metern zielsicheren Leo Gerg, doch der musste kurz vor dem Anpfiff krankheitsbedingt die Segel streichen. Also machte sich Michael Demmel ans Werk und vollstreckte gnadenlos unter die Latte. Das 2:0 des Mittelstürmers – ein präziser 20-Meter-Schuss in den Winkel – folgte nur wenige Minuten später. Es bahnte sich ein Lenggrieser Schützenfest an, denn die Haushamer erweckten zu keiner Zeit den Anschein, als könnten sie dem druckvollen Spiel der Hausherren Paroli bieten. Der Anschlusstreffer war eine schöne Einzelleistung, gleichwohl ein Zufallsprodukt: Simon Beck schlenzte die Kugel nach der Kopfballverlängerung eines weiten Einwurfs per Direktabnahme in die Maschen.

Trotzdem alles Paletti? Und ob, denn bis zur Halbzeit waren in den Parallelspielen die Lenggrieser Widersacher Ohlstadt (0:2) und Peißenberg (0:1) in Rückstand geraten. „Grad so, wie wir es brauchen“, frohlockte Fußball-Chef Florian Schauer beim Blick aufs Handy.

Stürmergeschenk von Maxi Scheck: Ein Tor zum Abschied

Die Befürchtungen, dass in Lenggries noch etwas anbrennen könnte, waren bald zu den Akten gelegt. Denn die Hausherren kamen nach einem kurzen Durchhänger Ende der ersten Halbzeit voll motiviert aus der Kabine – auch eingedenk der virtuellen zweiten Tabellenposition. Die festigte Außenverteidiger Paul Laß mit seinem ersten Saisontor Mitte der Halbzeit, als er einen Eckball aus dem Hinterhalt einnickte. Da fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass Jakob Gerg kurz zuvor einen weiteren an ihm verschuldeten Strafstoß zu zentral auf Zimmerhakl geschossen und auch den ersten Abpraller per Kopf nicht verwertet hatte; Sebastian Dix setzte den zweiten Abpraller an die Latte.

Das letzte von 109 Pflichtspieltoren für den LSC: Maxi Scheck (re.) setzt mit dem 4:1 in der Nachspielzeit den Schlusspunkt unter den 4:1-Sieg gegen Hausham und seine Karriere.
Das letzte von 109 Pflichtspieltoren für den LSC: Maxi Scheck (re.) setzt mit dem 4:1 in der Nachspielzeit den Schlusspunkt unter den 4:1-Sieg gegen Hausham und seine Karriere. – Foto: Hans Demmel

Die Stimmung trübte sich etwas ein, als die Kunde vom Peißenberger 1:1 die Runde machte. „Das ist ein bitteres Saisonende“, räumte LSC-Vorsitzender Georg Müller im Kreise der Mannschaft ein. Doch ein Highlight gab es noch. In der letzten Viertelstunde kehrte Maxi Scheck an seine langjährige Wirkungsstätte ins Sturmzentrum zurück, und er verabschiedete sich so, wie es sich für einen Goalgetter gebührt: Erst ersprintete er einen langen Ball auf dem rechten Flügel, schaute sich Haushams Torhüter aus und schob zum 4:1-Endstand ein. Nach 184 Pflichtspielen und 109 Toren für Lenggrieser Erste und Zweite ein würdiger Schlusspunkt unter eine Stürmerkarriere.

Stefan Schubert trainiert künftig den Kreisligisten

Den bereits länger angekündigten Schlusspunkt setzten anschließend auch Trainer Stefan Simon, Co-Trainer Georg Simon und Torwart-Trainer Stefan Merz. Nach zweijähriger Tätigkeit verlassen sie den Lenggrieser SC. Tröstende und zugleich aufbauende Worte fand Stefan Simon: „Es ist müßig zu suchen, wo wir diesen einen Punkt liegen gelassen haben, den Peißenberg nun vor uns liegt. Vielleicht in der Vorwoche in Peißenberg, vielleicht auch schon in der Vorrunde. Es ist auch nicht so wichtig, ob wir noch ein paar Relegationsspiele bekommen hätten. Viel wichtiger ist die mannschaftliche Entwicklung in unseren beiden gemeinsamen Jahren.“ Die ist enorm und birgt gleichzeitig weiteres Potenzial, wenn Stefan Schubert den Kreisligisten in ein paar Wochen übernimmt.

Lenggrieser SC – SG Hausham 4:1 (2:1)

Tore: 1:0 (3./EM) Demmel, 2:0 8.) Demmel, 2:1 (24.) Beck, 3:1 (74.) Laß, 4:1 (90. + 5) Scheck. – Schiedsrichter: Constantin Tabler (Augsburg). – Zuschauer: 123.

LSC: Kleim – Laß, Kreher, Angermeier (81., F. Merklinger), Schnaderbeck (65., Mi. Gerg) – Biagini, Ma. Gerg, M. Merklinger (71., Filiz), Dix (77., Scheck), J. Gerg – Demmel.

Aufrufe: 029.5.2023, 21:32 Uhr
Wolfgang StaunerAutor