„Lehrer oder Fußballprofi“: René Vollath und seine besondere Funktion bei der SpVgg Unterhaching

Unterhaching – Bei der Spielvereinigung kann man sich glücklich schätzen, jemanden wie René Vollath in den eigenen Reihen zu haben. Der 33-Jährige, der seit Sommer 2022 in Unterhaching spielt, übt nämlich eine ganz besondere Funktion aus. Vollath ist nicht nur Stammtorwart der ersten Mannschaft in der 3. Liga, sondern auch Leiter der Torhüter-Akademie des Vereins. Dort ist er für die Ausbildung der Hachinger Nachwuchstorhüter verantwortlich und agiert dabei sehr selbstlos: „Sobald der neue Torwart bereit ist, gehe ich zurück.“

Konstantin Heide soll der Erste sein – Vollath erfüllt sich Kindheitstraum

In der Rückrunde wird Vollath noch zwischen den Pfosten stehen. Ab der nächsten Saison überlässt er seinen Posten dann dem jungen Konstantin Heide, der letztes Jahr mit der U17-Nationalmannschaft Europa- und Weltmeister geworden ist. „Ich will, dass Konsti und auch unsere anderen Jungs die Chance bekommen, die ich in diesen jungen Jahren nicht bekommen habe“, sagt Vollath im Video-Interview mit FuPa Oberbayern/Fußball Vorort.

Die Arbeit mit den Nachwuchstorhütern bereitet Vollath viel Spaß. Für ihn geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung: „Lehrer oder Fußballprofi war als Grundschüler mein Wunsch. Jetzt kann ich beides vereinen.“ Die SpVgg Unterhaching spielt für ihn dabei eine wichtige Rolle: „Bei einem anderen Verein brennt bei drei Niederlagen gleich der ganze Baum. Bei uns ist das nicht so.“

René Vollath will noch sieben bis acht Jahre weiterspielen

Auch wenn Vollath nächste Saison seinen Platz im Tor Youngster Heide überlässt, bedeutet das für ihn nicht das Karriereende. In Spielen, in denen die Mannschaft Erfahrung braucht, wolle er einspringen. Zudem erzählt er: „Konsti soll ja nicht die nächsten 15 Jahre bei Haching in der 3. Liga spielen. Der Plan ist, dass ich mich in der Übergangszeit, bis nach ihm der nächste Torhüter bereit ist, wieder reinstelle.“ Aktuell läuft Vollaths Vertrag bis Sommer 2025. Er ist jedoch zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit der SpVgg Unterhaching noch lange währt.

Der 33-Jährige möchte nämlich auch nach seiner aktiven Karriere der Torhüter-Akademie treu bleiben. „Wenn das so klappt, wie ich mir und der Verein sich das mit der Torhüter-Akademie vorstellen, dann bleibe ich auch im Anschluss an meine Karriere im Fußball. Wer weiß, ob ich den Job hier dann vielleicht 30 Jahre mache oder irgendwann einen Schritt nach oben mache.“ Schon jetzt ist Vollath mit seiner, im deutschen Profi-Fußball einzigartigen, Doppel-Funktion ein großes Vorbild.

Der Traum vom Rekordtorhüter und Tore schießen

Der Stammtorhüter der SpVgg Unterhaching hat außerdem noch zwei ganz besondere Ziele. „Es wäre wirklich toll, wenn ich in den nächsten Jahren Markus Kolke und Johannes Brinkies noch von Platz eins und zwei der Rekord-Torhüter der 3. Liga verdrängen könnte. Dafür fehlen mir, glaube ich, noch 50, 60 Spiele. Das ist auf jeden Fall machbar, wenn der Plan so aufgeht, die nächsten sieben, acht Jahre fit zu bleiben“, sagt Vollath ehrgeizig.

Außerdem will er unbedingt noch ein Tor schießen. Der Schlussmann der Hachinger lieferte in der letzten Spielzeit zwei Vorlagen und auch in dieser bereits eine. Ein Tor zu schießen reizt ihn aber noch mehr: „Ich glaube, wenn es Richtung Karriereende geht und ich es vorher nicht geschafft habe, mal einen reinzuköpfen, dass mir die Mannschaft dann einen Elfmeter zum Abschluss schenkt.“ (Sarah Georgi)