Lars Bender wollte nie den radikalen Cut. In einem YouTube-Interview verrät der Ex-Profi, warum er wieder für seinen Heimatverein spielte.
„Es war die richtige Zeit, als Profispieler aufzuhören“, sagt Bender im YouTube Interview mit Manu Thiele. Nachdem der Ex-Leverkusen-Spieler seine Karriere beendet hatte, beschloss er 2021 mit seinem Bruder Sven für seinen Heimatverein TSV Brannenburg zu spielen.
Die Bender-Zwillinge entschieden sich damals bewusst für ihr Karriereende. „Wenn wir nur noch mit 80- oder 90-prozentiger Leistung im Training oder Spiel dabei gewesen wären, hätte sich das wie ein Betrug angefühlt. Leere Stadien damals um die Coronazeit und die Freude, die wir nicht mehr verspürt haben, ließen unsere Entscheidung leichter fallen“, sagte Lars Bender.
Dennoch habe dem heute 35-Jährigen der einfache Fußball zum Anfassen gefehlt. Dass es nicht mehr für die ganz große Liga reichte, war ihm und Zwillingsbruder Sven aber klar. Auch, weil der Körper nicht mehr mitgemacht hat.
Weil die Zwillinge keinen „radikalen Cut“ wollten, trainierten sie bei ihrem Jugendverein TSV Brannenburg mit. „Ob ich auf der Terrasse mit dem Ball jongliere oder mit alten Weggefährten Fußball zocke, macht dann auch nicht den großen Unterschied“, sagte Lars Bender über die damalige Zeit. Erst hätten sie nur mit der Mannschaft mittrainiert, später die Heimspiele absolviert und sich schließlich dazu überreden lassen, auch bei den Auswärtsspielen dabei zu sein.
Damit halfen die Ex-Profis ihrem Heimatverein sportlich und finanziell. Zu den Heimspielen kamen auf einmal bis zu 400 Zuschauer. Mit ihren Freunden vom TSV Brannenburg, mit denen die Zwillinge bereits in der F-Jugend zusammen kickten, stiegen sie in die Kreisliga auf. Lars Bender betont aber, dass von dem Engagement beide Seiten profitierten: „Wir konnten noch ein bisschen Fußball zocken und der Verein Gewinne erzielen.“
Zuletzt hatten die Benders gleichzeitig Mannschaften bei der SpVgg Unterhaching betreut. Sven als Co- und Interimstrainer die erste Mannschaft, Lars als Cheftrainer den U17-Nachwuchs. Anfang des Jahres verließ Lars die Vorstadt und heuerte bei Regionalligist Wacker Burghausen an. Da der Drittliga-Abstieg der Spielvereinigung unvermeidbar scheint, könnten sich bereits nächste Saison die Wege der Zwillinge in der Regionalliga Bayern kreuzen.