2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
– Foto: Björn Roddeck

Lange ebenbürtig, am Ende deutlich

Lediglich ein Dutzend treue Preußen-Fans hatten sich auf den Weg zum Auswärtsspiel bei Spitzenreiter Wismut Gera gemacht.

Sahen sie anfangs eine energische Leistung des Preußen-Teams, mussten sie zum Schluss miterleben, wie es im Minutentakt im Kasten von Keeper Damian Zamiar klingelte...

BERICHT von M. Fromm / Preußen Bad Langensalza

Nach seiner schweren Verletzung vor ziemlich genau einem Jahr in Arnstadt stand Zamiar wieder zwischen den Pfosten und musste leider zum Ende ein halbes Dutzend Gegentore verkraften, wofür er selbst am wenigsten konnte. Und das obwohl das Gäste-Team bis knapp 20 Minuten vor Schluss eine beherzte Leistung zeigte und in Halbzeit 1 mindestens ebenbürtig beim Aufstiegsaspiranten auftrat.

Trainer Thomas Wirth musste durch die Ausfälle von Engel und Harnisch die Defensive umbauen, so dass Carsten Weis den klassischen Libero gab und von Finger, Zickler und Meißner unterstützt wurde. Im Verbund wurde leidenschaftlich um jeden Ball gefightet und mehrfach konnten von hinten heraus gefährliche Angriffe eingeläutet werden. Das Gast-Team versteckte sich beim Tabellenführer keineswegs und hatte mehrfach die Führung auf dem Fuß. Fiß und Sierra mit gefährlichen Schüssen dicht nacheinander (5./6.) und Finger nach einer Kliem-Flanke verpassten den Treffer für unsere Mannen knapp. Nach einer halben Stunde befreite sich Gera dann etwas vom leidenschaftlichen Pressing der Preußen und kam zu zwei guten Gelegenheiten durch Wagner. Als alles schon auf einen torlosen Pausentee hindeutete, fasste sich Wagner nochmal ein Herz und drang in den Strafraum ein. Hier ließ er zwei FSV-Verteidiger stehen und traf mit einem Rechtsschuss aus der Drehung in die lange Ecke zum 1:0. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass unmittelbar zuvor der Geraer Nils Bauer im Mittelkreis mit offener Sohle brutal in den durchstartenden Fiß knallte, dieser minutenlang behandelt werden musste und Schiedsrichterin Dieckmann nur Gelb zückte. Jeder VAR hätte wohl Schnappatmung bekommen und über Funk die Hinunterstellung gefordert. Jedoch blieb es dabei, die Leistung des Gespanns war jedoch ansonsten sehr überzeugend.

Der Rückstand dicht vor der Pause kam natürlich maximal ungünstig für die Preußen, welche bis dahin sehr engagiert agierten und ordentlich Paroli boten. Nach dem Seitenwechsel war es schwer, wieder ins geordnete Spiel zurück zu finden. Für die Wismut hätte Schubert beinahe erhöht, seine Abschlüsse gingen jedoch vorbei oder drüber (53./57.). Stattdessen hatte Martin Fiß die große Möglichkeit zum Ausgleich, als er das Leder aus ca. 14 Metern gefühlvoll auf den Winkel schlenzte doch wenige Zentimeter zu hoch ansetzte und die Latte streifte. Nun schwanden bei den Wirth-Mannen merklich die Kräfte und es wurde immer schwieriger, die Konter der Hausherren abzuwehren. Zamiar rettete zunächst noch in höchster Not, war kurz darauf aber bei einem weiteren Flachschuss in die lange Ecke durch Boser machtlos. Das 0:2 aus Gäste-Sicht mit Beginn der Schlussviertelstunde senkte die Moral deutlich, doch es sah nicht danach aus, dass die Preußen noch gänzlich untergehen würde. Mit dem Ausscheiden von Zickler und Carsten Weis brachen jedoch alle Dämme in der Defensive, ein Fehler beim Aufbauspiel, welcher durch die BSG schnell zu Ende brachte und zum 3:0 genutzt wurde war der Auftakt einer Fehlerkette. Ärgerlich aus Sicht der Gäste, die in der Folgezeit regelrecht auseinander brach. Ohne Gegenwehr traf Sovago doppelt innerhalb von drei Minuten und Schubert sagte zum zweiten Mal Danke für die Einladung mit dem sechsten Treffer.

Fazit: Das Resultat klingt dementsprechend sehr drastisch und wer das Spiel nicht gesehen hat, wird sich seinen Teil denken. Doch bis zum dritten Gegentreffer traten die Preußen bei der starken BSG Wismut sehr souverän und gleichwertig auf. Diese Erkenntnis will der FSV Preußen Bad Langensalza mit in das anstehende erste Heimspiel des neuen Jahres nehmen und gegen Ohratal den Frust des Nachmittags in positive Energie umwandeln.

Aufrufe: 026.2.2024, 15:00 Uhr
Markus Fromm / Bad LangensalzaAutor