Lange Derikx-Sperre überrascht 1. FC Lintfort

Womöglich wird dem SVS-Kader in Lintfort mit Jonas Holzum nur ein Torwart angehören. Jona Scholz musste am Donnerstagabend die Einheit wegen Rückenschmerzen früh abbrechen. Denis Massold, der seit Wochen seinen lästigen Husten nicht loswird, hat sich selber eine Pause verordnet. Ein Arzt soll den Auslöser der gesundheitlichen Probleme finden. Johnny Lu weilt im Urlaub. In Lintfort stoßen Philipp Elspaß und Tobias Meier dazu, die am Mittwoch wegen beruflicher Verpflichtungen abgesagt hatten. Beim zuletzt erkrankten Jannis Pütz sieht’s gut aus mit einer Rückkehr auf den Platz. Vor seinem Debüt im Sonsbecker Trikot steht Noah Cain, der am Montagabend verpflichtet wurde. Den 19-jährigen Mittelfeldakteur plant Losing als Einwechselspieler ein.

„Der personelle Situation ist zum Kotzen. Dennoch haben wir nur noch zwei Testspiele, bis es wieder um Punkte geht. In Lintfort werden wir daher weniger experimentieren“, so Losing. Der letzte Test steht an 10. Februar gegen den VfB Speldorf an, am 18. Februar setzt sich für die Rot-Weißen die Oberliga mit einer Heimpartie gegen Adler Frintrop fort.

Rote Karte mit Nachspiel

Dass Gabriel Derikx gegen Oberligist SV Sonsbeck nicht würde mitmischen können, war Meik Bodden nach der gelb-roten Karte, die sein Offensivakteur am Dienstag beim 1:1 gegen Viktoria Mennrath gesehen hatte, klar. Schließlich zieht eine Ampelkarte automatisch eine Ein-Spiel-Sperre nach sich. So kam für den Trainer des 1. FC Lintfort die Nachricht nun ausgesprochen überraschend, dass der 26-Jährige bis zum Start in der Landesliga gegen Nachbar SV Scherpenberg (17. Februar) gar keine Vorbereitungspartie mehr bestreiten darf. Drei Matches muss Derikx zusehen, weil der Referee noch „eine provokante Geste“ gegenüber seinem Assistenten im Nachgang zur Hinausstellung in den Spielbericht eingetragen hat.

„Was soll mit provokanter Geste überhaupt gemeint sein?“, wundert sich Bodden, „um noch etwas an der Sperre zu ändern, müssten wir das Gegenteil beweisen. Aber die Kameras sind am Dienstag leider nicht mitgelaufen. So haben wir keine Chance.“ Die Derikx-Sperre kommt für den Lintforter Coach zur Unzeit, weil sein Team am Wochenende arg gebeutelt ist. Auch das Spiel gegen Mennrath, in dem der 1. FC nach der gelb-roten Karte eine sehr gute Antwort zeigte und noch verdient zum Ausgleich kam, hat sich für die ohnehin schon schwierige Personalsituation als wenig förderlich erwiesen. Bei Lars Hoffmeister befürchtet Bodden einen Bänderriss im Fuß, Leslie Rume hat nach einem weiteren Mennrather Foul zumindest eine starke Prellung erlitten.

Mindestens stark auf der Kippe steht für Sonntag der Einsatz des gesundheitlich angeschlagenen Kevin Bodden. Auch Robin von Radecke ist krank aus dem Urlaub zurückgekehrt. Am Ende könnte sich die Lintforter Elf fast von alleine aufstellen, aber der Übungsleiter freut sich dennoch sehr auf den Vergleich mit dem Club, für den er selbst früher kickte. „Wir wollen auch gar nicht auf die Tränendrüse drücken“, sagt Bodden, „für die Jungs, die fit sind, wird es ein echter Gradmesser. Und ich werde meine Ansprüche für das Spiel wegen der vielen Ausfälle sicher nicht zurückschrauben. Wir wollen zu Null spielen.“

Weil Bodden hofft, dass Anfang kommender Woche einige Spieler in den Kader zurückkehren, hat er kurzfristig noch ein weiteres Testspiel ausgemacht. Am Mittwoch (7. Februar, 20 Uhr) kickt der Landesligist zu Hause gegen Bezirksligist VfL Repelen.