2024-05-10T08:19:16.237Z

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Symbolbild
Symbolbild – Foto: Rocco Bartsch

Landesliga-Spiel 1. FC Burg gegen TSV Wulsdorf abgebrochen

Am gestrigen Samstag fand das Heimspiel des 1. FC Burg gegen den TSV Wusldorf ein vorzeitiges Ende.

27. April 2024, Landesliga, 25. Spieltag: im Mittelfeld der Tabelle treffen der 1. FC Burg und der TSV Wulsdorf aufeinander. Doch das Spiel kam leider zu keinem regulären Ende.

Denn nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit wurde die Partie beim Stand von 0:3 abgebrochen. Der letzte Eintrag im Spielverlauf, der auf fussball.de öffentlich sichtbar ist, ist eine rote Karte für den 1. FC Burg in der 66. Minute. Danach wurde das Spiel offenbar nicht mehr fortgesetzt. Beide Vereine äußerten sich danach in den sozialen Medien zu dieser Partie.

"Absolut brutales Foul"

Die Gäste aus Bremerhaven waren die ersten, die ein öffentliches Statement abgaben. In einem am selben Samstag gegen 19 Uhr veröffentlichten Post auf Facebook gab der TSV Wulsdorf an, dass sich die Mannschaft nach einem "absolut brutalen Foul" an ihrem Mannschaftskapitän Pascal Guscic dazu entschlossen hatte, nicht mehr auf den Platz zurück zu kehren. Dies geschehe auch "mit Hinblick auf den gesamten Spielverlauf". Wie der TSV Wulsdorf weiter mitteilte habe der alarmierte Rettungsdienst zur Erstversorgung von Guscic über eine Stunde auf dem Platz verbracht. Die erste Diagnose laute Schien- und Wadenbeinbruch. Wulsdorf beendete seine Stellungnahme mit den Worten: "Kein Rückzug, kein Aufgeben!"

  • Statement des TSV Wulsdorf in originalen Wortlaut:
    "Spielabbruch bei der Partie 1. FC Burg gegen die TSV Wulsdorf Nach einem absolut brutalen Foul an unseren Kapitän Pascal Guscic hat sich die Mannschaft, mit Hinblick auf den generellen Spielverlauf, dazu entschieden den Platz nicht mehr zu betreten. Der Krankenwagen verweilte über eine Stunde auf dem Rasenplatz. Die erste Diagnose lautet Schien- und Wadenbeinbruch. Wir wünschen unserem Capitano eine schnelle Genesung. Wir sind an deiner Seite Pascal. Kein Rückzug, kein Aufgeben!"

Burg kontert auf Instagram

Am Mittag des darauf folgenden Sonntags veröffentlichte der 1. FC Burg seinerseits eine Stellungnahme in Form eines Posts auf der Plattform Instagram. Darin wünscht der Verein Guscic gute Besserung, weist aber den Vorwurf von sich, bei dem Foul habe es sich um Absicht gehandelt: "Die Grätsche galt klar dem Ball." Auch widerspricht der 1. FC Burg der Darstellung, der Spielverlauf sei übermäßig aggressiv gewesen und gibt zu bedenken, dass es zuvor in 65 Spielminuten lediglich zwei gelbe Karten gegeben habe, je eine für jede Mannschaft.

  • Statement des 1. FC Burg im originalen Wortlaut:
    "Spielabbruch
    Als erstes möchten wir vom 1. FC Burg dem Spieler aus Wulsdorf eine gute Besserung wünschen! Keiner wünscht jemanden so eine schwere Verletzung. Auch wir sind sehr betroffen und geschockt zugleich.
    Dennoch möchten wir einige getätigte Aussagen, sowie mündlich oder auch schriftlich, widersprechen!
    Als Erstes, dass unserem Spieler pure Absicht unterstellt wird. Die Rote Karte ist unumstritten, keine Frage. Dennoch galt die Grätsche klar dem Ball. Das aber dann beim Kontaktsport Millisekunden manchmal entscheidend sein können, zeigt die jetzige Verletzung!
    Das sah nach eigener Aussage auch zum Glück der Unparteiische so!
    Als Zweites, dass Trainer Denis Schumann seinen Jungs in der Kabine eine aggressive Zweikampfhärte vorgegeben hat! Ich glaube dem Spielverlauf zu Urteilen, kann jeder für sich selber entscheiden, ob das Spiel aggressiv war - mit 2 gelben Karten in 65 Minuten (die 1. Gelbe Karte ging dabei noch an Wulsdorf)!
    Verletzungen, egal ob leicht oder schwer, gehören leider zu diesem Spiel dazu! Hätten nebenbei erwähnt auch bei unsere Nr: 13 passieren können, als ein Wulsdorfer unseren Spieler unter die Spielfeldbegrenzung schob
    Dennoch distanzieren wir uns ganz Klar von purer Absicht und bitten drum, diese Situation nicht zu beurteilen, wenn man nicht selber Vorort war!"

Wie geht es weiter?

Abgesehen von der Hoffnung, dass die Genesung von Pascal Guscic möglichst schnell und reibungslos vonstatten geht, bleibt natürlich die Frage, wie es nun weiter geht. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag der TSV Wulsdorf mit 3:0 in Führung (Tore durch Melvin Ertug Barth in der 22. Minute sowie ein Doppelpack von Lewin Schult in der 33. und 45.+2 Minute). Ob Wulsdorf diese Punkte nun mit nach Bremerhaven nehmen kann dürfte jetzt davon abhängen, wie genau der Spielabbruch vonstatten ging. Denn sollte dieser Abbruch nicht durch den Schiedsrichter oder zumindest mit dessen ausdrücklichen Einverständnis erfolgt sein, so droht dem TSV Wulsdorf eine 0:5-Wertung:

  • Auszug aus § 24 der Spielordnung des Bremer Fußball-Verbandes:
    1.: Der Schiedsrichter kann ein Spiel abbrechen, wenn ihm die Fortführung aus wichtigen Gründen nicht ratsam erscheint. Er soll diese Maßnahme jedoch erst treffen, wenn die Fortführung nach gründlicher Prüfung des Sachverhalts tatsächlich unmöglich ist.
    ...
    4. Jede Mannschaft, die von sich aus ein Spiel abbricht, verliert die Punkte. Die Mannschaft kann außerdem bestraft werden.

Wie dieses Spiel nun gewertet wird muss nun der zuständige Spielausschuss und gegebenenfalls das Sportgericht entscheiden. Ob die Diskussion auf Social Media schon ihr letztes Wort gefunden hat, bleibt abzuwarten.

Aufrufe: 028.4.2024, 14:29 Uhr
Thilo HuntemüllerAutor