Nach nur etwas mehr als drei Monaten hat der SV Motzing schon vor dem Gastspiel beim ASV Steinach die Zusammenarbeit mit Trainer Kevin Lischka beendet. Der 29-Jährige wurde nach dem überraschenden Rücktritt von Andreas Scheuerer, der unmittelbar vor dem Start der Sommer-Vorbereitung seinen Posten zur Verfügung stellte, relativ kurzfristig als neuer Coach engagiert. Nach einem 3:1-Auftakterfolg beim SV Neuhausen/Offenberg wurde in den darauffolgenden acht Partien unter Lischkas Anleitung nur mehr ein Zähler geholt. In der Woche nach der Auswärtsniederlage in Lindberg zogen die Verantwortlichen die Reißleine und trennten sich von dem jungen Übungsleiter. Interimsmäßig haben SVM-Urgestein Otto Zellmer und Abteilungsleiter Markus Heigl das Coaching übernommen. Der erhoffte Befreiungsschlag blieb bislang allerdings aus: Nach der knappen 3:4-Niederlage in Steinach mussten sich Dunst, Vareskovic & Co. im Kellerduell gegen den SV Schwarzach mit einem 1:1-Heimremis begnügen. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt mittlerweile schon acht Zähler, der zum Relegationsrang sechs Punkte.
"Wir können Kevin keinen großen Vorwurf machen. Leider hatten wir in den letzten Wochen und Monaten enormes Verletzungspech. Dadurch sind wir in einen Negativtrend geraten, aus dem wir uns bis heute nicht befreien konnten. Trotzdem können wir mit der bisherigen Punktausbeute nicht zufrieden sein und leider ist der Trainer in solchen Situationen immer das schwächste Glied in der Kette. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es unter anderen Voraussetzungen mit Kevin geklappt hätte", lässt Motzings Sportlicher Leiter Markus Heigl verlauten.
Kevin Lischka zeigt sich über sein Demission enttäuscht: "Meine erste Station als Cheftrainer bei einem Kreisligisten habe ich nach bestem Gewissen und mit Leidenschaft ausgeübt. Wirft man einen Blick auf die Tabelle, so wird die Punktausbeute meinen persönlichen Zielen und denen des Vereins nicht gerecht. An dieser Stelle möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass ich bereits seit Beginn der Saison, entgegen der erwarteten Kadergröße von 22 Spielern, oft nur auf einen Bruchteil der Spieler zurückgreifen konnte. Diverse kleinere und größere Verletzungen, Erkrankungen sowie private Termine verhinderten einen reibungslosen Trainings- und Spielbetrieb. Im Schnitt standen mir pro Spiel nur neun Spieler des Stammkaders zur Verfügung, womit die Konkurrenzfähigkeit in dieser Spielklasse nicht gegeben war. Eine Pauschalisierung der Trainer sei das schwächste Glied der Kette, ist in dieser Situation nicht nachzuvollziehen und sollte sicherlich kritisch hinterfragt werden. Das Abfärben des Trainerwechsel-Effekts aus dem Profifußball ist meiner Meinung nach nicht zielführend und die daraus erhofften, positiven Trends meist von kurzer Dauer. Ich hätte gerne mit den Jungs weitergearbeitet und mit aller Energie und Freude versucht, die sportlichen Ziele zu erreichen. Ich bedanke mich recht herzlich bei der Mannschaft für die tolle Zusammenarbeit und wünsche ihr für die bevorstehenden Aufgaben viel Erfolg."