2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielvorbericht
Nazzareno Ciccarelli war der Matchwinner beim 2:1-Sieg im Hinspiel.
Nazzareno Ciccarelli war der Matchwinner beim 2:1-Sieg im Hinspiel. – Foto: © Marcel Junghanns

Kurze Woche - Lange Anfahrt

Nach einem Anschwitzen am Freitagvormittag noch in Erfurt setzt sich der Reisebus des Tabellenführers in Richtung Berlin in Bewegung.

Nach den Topspielwochen mit Chemnitz, Jena und Lok Leipzig wartet nun die Bundesliga-Reserve von Hertha BSC auf den Tabellenführer aus Erfurt. Für Trainer Fabian Gerber keine minder leichte Aufgabe, wobei sich die Rahmenfaktoren deutlich unterscheiden als bei den letzten Begegnungen.

6.078, 7.300, 6.653 - so die Zuschauerzahlen bei den letzten Partien des FC Rot-Weiß Erfurt. Zwei Heimspiele und ein Gastspiel beim ewigen Rivalen Jena waren da dabei. Die Heimspiele von Herthas U23 besuchen im Schnitt 866 Fans. Am Freitagabend werden wohl die meisten von ihnen rot-weiße Fankleidung tragen und diesen Schnitt etwas nach oben drücken. „Das Drum Herum spielt keine Rolle. Ob 200 Zuschauer oder 5.000 Zuschauer. Wir wollen unsere Leistung abrufen. Wir werden die Rahmenbedingungen annehmen und haben keine Angst, dass wir deshalb Prozente einbüßen“, ist sich Fabian Gerber sicher, dass seine Mannschaft auch bei Herthas Bundesliga-Bubis eine reife Leistung zeigt und mit einem Sieg dann das weitere Geschehen am Wochenende als Spitzenreiter in Ruhe beobachten kann.

"... hoffe, dass es nicht passieren wird"

Dabei liegt hinter den Erfurtern eine kurze Woche. Nach dem hart erkämpften Heimsieg am letzten Samstag gegen Lok Leipzig (1:0) hatte Fabian Gerber die Spendierhosen an. Sonntag und Montag hatten seine Jungs Zeit durchzuatmen. „Es waren intensive letzte Wochen. Wir haben den nächsten Schritt gemacht und sind teilweise sehr abgezockt. Auch das Fehlen von Leistungsträgern konnten wir zuletzt gut kompensieren. Jeder hat damit gerechnet, dass wir einbrechen. Doch bisher ist das nicht der Fall. Und ich hoffe, dass es auch nicht passieren wird“, so der spendable Trainer. Gedanken über einen möglichen Durchmarsch in die 3. Liga hegt der 43-Jährige bisher nur im stillen Kämmerlein. „Wir haben nichts zu verlieren, auch wenn wir oben stehen. Damit hat vor der Saison keiner gerechnet. Der Druck liegt bei den anderen Mannschaften. Wir wollen etwas tolles aufbauen - Step by Step. Aber natürlich nehmen wir das gerne mit, wenn wir am Saisonende auf dem ersten Platz stehen und würden uns nicht dagegen wehren“, sagt der Erfurter Trainer.

Kapitän zurück - Innenverteidiger fraglich

Der nächste „Step“ heißt nun Hertha BSC U23. Dass der akribische Gerber die „kleine“ Hertha am Freitagabend nicht auf die Schulter nimmt, dürfte jedem klar sein. „Wir spielen bei einem Topteam mit guten Talenten, die teilweise am Sprung zur Bundesliga schnuppern. Auch ein paar erfahrene Spieler sind dazwischen. Sie sind eine sehr gute Mannschaft - spielerisch und läuferisch top und können jeden Verein der Liga schlagen“, blickt RWE-Trainer Gerber auf den Bundesliganachwuchs. Im Hinspiel mussten sich die Erfurter nach Pausenrückstand strecken. Doppelpacker Nazzareno Ciccarelli entschied hier die Partie noch für die Thüringer (2:1). Der italienische Spielmacher ist auch diesmal dabei. Hingegen werden personell in jedem Fall die Langzeitverletzten Hajrulla und Biek nicht zur Verfügung stehen. Richtig eng wird es auch für „Kante“ Patrick Nkoa in der Verteidigung, der gegen Leipzig einen Tritt auf den Knöchel bekam. "Der ist leider immer noch blitzblau. Ob er dabei sein kann ist äußerst fraglich“, so Gerber. Sicher ist indes die Rückkehr von Kapitän Andrej Startsev.

Aufrufe: 015.3.2023, 20:00 Uhr
André HofmannAutor