2024-06-06T14:35:26.441Z

Relegation
Kann die SpVgg Windischeschenbach einen ersten Schritt gehen, um das seit einigen Jahren anvisierte Ziel, endlich Kreisliga zu spielen, zu erreichen?
Kann die SpVgg Windischeschenbach einen ersten Schritt gehen, um das seit einigen Jahren anvisierte Ziel, endlich Kreisliga zu spielen, zu erreichen? – Foto: Rainer Rosenau

Kreisligarelegation AM/WEN: Zwei Siege sind notwendig

In Rosenberg und Weiherhammer wollen vier Teams in zwei Spielen einen ersten Schritt tun, um den Klassenerhalt bzw. den Aufstieg nachträglich noch einzutüten

Nach der Kreisklassenrelegation am Donnerstag- und Freitagabend gehen nun auch die Matches um die Qualifikation für die Kreisliga in ihre erste Runde. War es in den letzten Jahren zumeist so, dass für das ein oder andere Team ein Sieg gereicht hat, um in der höchsten Liga des Spielkreises zu bleiben bzw. dorthin aufzusteigen, sieht es in diesem Jahr so aus, als müsste man den steinigen Weg bewältigen und gleich zwei Mal das Spielfeld als Sieger verlassen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Die Auftaktpartien bestreiten nun die drei Kreisklassen-Zweiten und der Rangzwölfte der Kreisliga Süd.

Der Relegations-Fahrplan: So läuft die Relegation in Amberg/Weiden


Freitag, 17. Mai, Anstoß 18.30 Uhr, Spielort Rosenberg (Verlierer ist Kreisklassist, Sieger ist eine Runde weiter):


Eigentlich hatte man sich beim 1. FCN mit der Tatsache abgefunden, dass nach einer Spielzeit mit vielen Unwägbarkeiten der Abstieg in die Kreisklasse nicht abzuwenden war. Doch nach dem Motto "unverhofft kommt oft" eröffnete das sportlich faire Verhalten des TuS Kastl (FuPa berichtete) den Mannen von Christian Ringler nun doch noch die Chance, die Liga zu halten. Der 42jährige Spielertrainer, der bei anhaltenden Personalproblemen sogar das ein oder andere Mal als Torhüter aushelfen musste, blickt kurz zurück, um dann entschlossen und motiviert den Fokus ganz auf die heutige Partie gegen den Vizemeister der Kreisklasse West zu richten, wo er hofft, dass die Seinen ihre Qualitäten vollends auf den Platz bringen:

"Unsere Rückrunde mit nur zwei Punkten aus den neun Spielen nach der Winterpause war unfassbar schwach. Meine Mannschaft, ich und der gesamte Verein sind daher sehr dankbar für diese doch unerwartete Chance und wünschen dem TuS Kastl nach dem freiwilligen Ligaverzicht in der Spielgemeinschaft mit Utzenhofen zur neuen Saison einen guten Start. Im Relegationsspiel am Freitag gilt es nun, wieder zur alten Form zurückzufinden und das Ruder herumzureissen, um so den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Wir haben durchweg gut trainiert und unser erklärtes Ziel ist es, als Mannschaft unser Können endlich auch auf den Platz zu bringen. Ein bisschen Glück ist natürlich immer dabei und es bleibt zu hoffen, dass auch das Nervenkostüm mitspielt. Der Unterstützung unserer zahlreichen Fans sind wir uns sicher", so Ringler.

Nach dem Aufstieg gestaltete sich das Abenteuer Kreisliga für die DJK Seugast nur zu einem einjährigen Intermezzo. Es ging wieder nach eine Etage tiefer, man entschloss sich, dort in einer Spielgemeinschaft – zum ersten Mal in der 73-jährigen Vereinsgeschichte – anzutreten. Kooperationspartner wurde die zweite Mannschaft des FC Schlicht, die in der A-Klasse AM/WEN Nord angetreten war und in der Saison 2022/23 den neunten Platz belegt hatte. Bei der Formulierung des Saisonziels Klassenerhalt hielt man sich im Kreise der Verantwortlichen verständlicherweise erst einmal zurück, denn man musste ja sehen, wie sich das neu formierte Team in der Liga schlägt. Nach einer "Findungs- und Eingewöhnungsphase", in der sich die Ergebnisse "durchwachsen" gestalteten, drückte die Elf um Kapitän Tobias Schmidt aufs Gaspedal, sammelte kräftig Punkte und bestieg den "Aufzug nach oben", der die Kreuzer-Mannen bis hinauf auf Rang 2 brachte, dort durften sie dann auch überwintern. Und nach Wiederbeginn im März biss sich die Elf geradezu am Aufstiegsrelegationsplatz fest, blieb in der Erfolgsspur und entschied den Zweikampf mit dem großen Rivalen aus Kemnath letztlich für sich. Nun hat man tatsächlich die Chance, den Abstieg in die Kreisklasse sofort zu korrigieren, eine Möglichkeit, die man sicherlich nicht unbedingt erwartet hatte:

"Wir haben jetzt seit einen Jahr eine SG Seugast/Schlicht II. Wenn uns einer im Sommer letzten Jahres gesagt hätte, wir spielen zum Schluss in der Relegation zum Aufstieg in die Kreisliga, hätten wir ihn für verrückt erklärt. Natürlich wollen wir auch dieses Spiel positiv gestalten und eine Runde weiterkommen, aber wir wissen auch, dass mit Neukirchen ein Gegner auf der anderen Seite wartet, der jahrelang Kreisligaerfahrung gesammelt hat und deswegen auch der Favorit ist. Wir haben nichts zu verlieren und können nur gewinnen. Wie sagte Kaiser Franz schon: ,,Schaun mer mal, dann sehn mehr scho", so Oliver Kreuzer, Coach der Spielgemeinschaft.


Samstag, 18. Mai, Anstoß 17.30 Uhr, Spielort Weiherhammer (Verlierer ist Kreisklassist, Sieger ist eine Runde weiter):


Der 25. April, es war ein Donnerstag, als sich die SpVgg Windischeschenbach im Topduell mit dem VfB Rothenstadt nach einer 2:0-Führung noch die Butter vom Brot nehmen ließ, das Spiel noch mit 2:3 verlor und auch die Tabellenführung an die Weidener Vorstädter abtreten musste. Danach war bei den Männern um Kapitän Andreas Kische irgendwie die Luft heraus. Wohlwissend, dass Platz 2 sicher war, waren die Ergebnisse in den finalen Punktspielen nicht gerade dazu angetan, um mit breiter Brust gegen den Vizemeister der Kreisklasse Süd anzutreten. Spielertrainer Michael Bachmeier weiß aber aus eigener Erfahrung, dass das Vergangene beim Anpfiff zu einem solchen Entscheidungsspiel nicht mehr interessiert, wie er in seinem Statement zu FuPa erklärt.

"Mit Germania Amberg erwartet uns definitiv ein Brett. Wer 55 Punkte in der starken Süd holt, der geht auch als Favorit in das Spiel. Unsere Leistungen der letzten Wochen waren weit weg von dem, was wir uns vorgenommen hatten, da brauchen wir gar nicht drumherum reden. Aber in der Relegation stehen die Chancen immer 50:50, da interessieren die letzten Wochen nicht. Am Samstag zählt es und wir brennen auf das Spiel", so der nach Relegationsende scheidende Übungsleiter.

Anders, als die SpVgg Windischeschenbach, musste der SC Germania Amberg in der Kreisklasse Süd bis zum letzten Spieltag darum kämpfen, das erklärte Ziel, hinter "Goliath Upo" Rang 2 zu belegen, zu erreichen. Der SV Etzelwang und die DJK Ursensollen lieferten sich mit den Jungs von Thomas Roth einen packenden Dreikampf, den die Rot-Gelben erst am letzten Spieltag mit einem 4:0 gegen die SG Paulsdorf/Freudenberg III endgültig zu ihren Gunsten entschieden. Dabei gelang den Germanen am 28. April das schier Unmögliche, als sie der bis dahin blütenweisse Weste des Meisters aus Ursulapoppenricht beim 2:2 zumindest einen kleinen Flecken verpassten. Nun ist sie also da, die Chance, dorthin zurückzukehren, wo man bis 2019 über viele Jahre am Start war, ja wo man eigentlich zum Inventar gehörte. Wie auch sein Gegenüber spricht Coach Thomas Roth von den Besonderheiten eines Relegationsspiels, da herrschen Gesetze, wie in einem Derby.

"Aus der Vergangenheit weiß ich, was solche Spiele mit einer Mannschaft machen können, deshalb freue mich wahnsinnig für die Jungs, dass sie so ein Spiel erleben dürfen. Über unseren Gegner kann ich nicht viel sagen, auch sollten wir uns vom letzten Ergebnis nicht blenden lassen. Solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze, ich denke die Mannschaft, die es am ersten schafft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wird als Sieger vom Platz gehen. Leider ist heuer die Konstellation so, dass ein Sieg nicht reicht, um aufzusteigen. Deshalb werden wir uns auf dieses Endspiel optimal vorbereiten und dann schauen wir weiter", so der 56-jährige Chefanweiser, in der zweiten Saison an der Außenlinie der Crew aus dem Amberger Norden.

Aufrufe: 017.5.2024, 06:00 Uhr
Werner SchaupertAutor