2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die meiste Zeit überlegen war der SC Maisach (weiße Trikots) gegen den FC Eichenau.
Die meiste Zeit überlegen war der SC Maisach (weiße Trikots) gegen den FC Eichenau. – Foto: Peter Weber

Kreisliga im Landkreis FFB: Mammendorfs erster Sieg gelingt ausgerechnet gegen den Spitzenreiter

Aich feiert Revanche gegen Unterpfaffenhofen

Viele Tore und einige Favoritenstürze erlebten die Fans in den Kreisligen-Begegnungen mit Brucker Landkreis-Beteiligung.

Landkreis – Neue Besen kehren gut. Das zeigte sich nun wieder beim TSV Moorenweis. Unter dem neuen Trainergespann gab es den ersten Sieg der Meisterrunde - ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenführer. Davon profitieren der TSV Gilching II und der FC Aich

Meisterrunde B

TSV Geiselbullach - TSV Gilching 0:1 (0:0) - „Ein Punkt wäre durchaus verdient gewesen.“ Das sagte Stefan Held, Spielertrainer des TSV Geiselbullach nach der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen den TSV Gilching II. Damit ist der ohnehin nur noch vage Aufstiegstraum für die Kicker aus dem Olchinger Norden endgültig ausgeträumt. Mehr denn je auf die Versetzung in die Bezirksliga darf dagegen die Zweitvertretung des Landesligisten hoffen. Vier Spieltage vor dem Saisonende thronen die Gilchinger auf dem Sonnenplatz.

Das Tor des Tages für die Gäste erzielte Sebastian Moosbrugger nach 63 Minuten. Die Freistoßflanke des erst kurz zuvor eingewechselten Moosbrugger rutschte TSV-Keeper Held unglücklich durch die Finger und trudelte über die Linie. Held selbst wähnte das Spielgerät nicht über der Linie – und auch die Freude der Gilchinger Spieler hielt sich zunächst in Grenzen. Doch Schiedsrichter Markus Schwenk gab den Treffer.

Ansonsten sahen die 140 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel. Lukas Bründl und Alessandro Einertshofer ließen allerbeste Einschussmöglichkeiten für die Platzherren ungenutzt. Den nach wie vor in der Aufstiegsrunde ungeschlagenen Gilchingern reichte dagegen eine solide Leistung, um den vierten Sieg einzufahren.

FC Aich - SC Unterpfaffenhofen 5:1 (2:0) - Nach dem 0:8 im Hinspiel wurde es zwar kein 9:0-Erfolg des FC Aich über den SC Unterpfaffenhofen, wie einige Spieler beim Abschlusstraining noch gescherzt hatten. Aber auch mit dem 5:1-Sieg gab sich Aichs Trainer Bastian Jaschke zufrieden. „Uns ist nicht nur die Revanche gelungen, sondern jetzt haben wir es selbst in der Hand“, freute er sich. Der FC Aich ist jetzt punktgleich mit Landsbergs Reserve, die auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz steht.

Bei der für ein Derby enttäuschenden Kulisse von 50 Zuschauern brachte Simon Wesinger die Platzherrn im Aicher Sportpark früh mit 1:0 in Führung. Den Vorsprung baute Florian Friedrich nach einer halben Stunde aus, nachdem er vom SCU-Keeper Florian Böhme zu Fall gebracht worden war. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Aicher Torjäger selbst. Trotz der 2:0-Pausenführung war FCA-Coach Jaschke nicht zufrieden mit der Leistung seiner Elf. „Wir haben zu wenig Glanzpunkte gesetzt.“ Bereits zur Pause haderte SCU-Trainer Franco Simon mit der Leistung des Schiri-Gespanns. „Beiden Toren sind klare Abseitsstellungen vorausgegangen“, ärgerte er sich.

Mit dem Treffer zum 3:0 durch Manuel Milde war die Vorentscheidung für Aich gefallen. Daran konnte auch der 1:3 Anschlusstreffer durch Till Steinerts Kopfballtor im Anschluss an eine Ecke nichts ändern. Die Upfer Buam drückten in dieser Phase nur kurzzeitig, und als sie die Chance zum 2:3 liegenließen, steuerte Aich auf einen sicheren Sieg zu. Der FCA fing sich wieder, und Quirin Milde packte noch zwei Treffer zum 5:1-Endstand drauf. Die Tore erlebte Unterpfaffenhofens Trainer Franco Simon nicht mehr in seiner Coachingzone. Nach Reklamieren zeigte ihm der Referee die Ampelkarte. „Wir stehen zu Recht dort, wo wir gerade stehen, weil wir aus unseren Chancen zu wenig machen“, meinte Simon. „Aber noch sind zwölf Punkte zu vergeben.“

TSV Moorenweis - TSV Landsberg II 3:0 (1:0) - Beim TSV Moorenweis scheint der Knoten geplatzt zu sein. Nach dem Trainerwechsel – für Branko Marcetic übernahmen Co-Trainer Markus Kreitner und Spieler Tobias Heinzinger die Mannschaft – freute sich der 2. Fußballchef Andreas Otter über den ersten Sieg. „Wir können doch noch gewinnen“, so Otter nach dem ungefährdeten 3:0-Erfolg über den TSV Landsberg II. Und das ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenführer. Die mit großen Hoffnungen in die Meisterrunde gestartete Moorenweiser Elf verharrt aber trotz der drei gewonnenen Punkte auf dem letzten Tabellenplatz. „Für unsere Moral und unser Selbstvertrauen ist der Sieg aber enorm wichtig“, so Otter.

Die Auszeichnung „Man of the Match“ verlieh Otter nach dem Spiel dem zweifachen Torschützen Michael Müller, der auch noch am 3:0 durch Moritz Furtner maßgeblich beteiligt war. In der Torjägerliste rückte Müller nach seinem vierten Treffer auf den dritten Platz vor. „Unsere Hintermannschaft stand sehr kompakt und hat nicht viel zugelassen“, berichtete Otter. Und die an einer Hand abzuzählenden Chancen der Landsberger Gäste waren eine leichte Beute für den Moorenweiser Schlussmann Andreas Pauker.

Abstiegsrunde D

SC Maisach - FC Eichenau 3:2 (2:1) - In der Bewertung des 3:2 (2:1)-Derbysieges des SC Maisach über den FC Eichenau waren sich die beiden Übungsleiter einig. „Der Sieg ist hochverdient“, meinte Maisachs Trainer Thomas Stehle. Sein Eichenauer Kollege Sebastian Schmeißer haderte mit der Passivität seiner Mannschaft. „Das war heute kein gutes Spiel von uns.“

Um ein Haar hätten die Starzelbacher aber dennoch einen Punkt mitgenommen. In der vierten Minute der Nachspielzeit segelte ein letzter Ball, eine Ecke von Richard Jackes, durch den Maisacher Strafraum. Allerdings an Freund und Feind vorbei. Unmittelbar danach pfiff Referee Jannis Maurer das sehr faire Lokalderby ab. „Das wäre sehr bitter gewesen, wenn wir das noch hergeschenkt hätten“, musste Stehle erstmal tief durchatmen.

Den 47-Jährigen ärgerte schon der 2:3-Anschlusstreffer durch Florian Lindner in der Schlussminute, als die SCM-Hintermannschaft den Ball nicht konsequent genug klären konnte. Bis dahin sah alles nach einem lockeren Derbysieg für de SC Maisach aus. Bereits in der ersten Spielhälfte hatten die Hausherren die größeren Spielanteile, rannten aber dennoch einem Rückstand (Nico Stotz, 37.) hinterher. Doch Kelvin Gomez per Elfer (39.) und Louis Stehle per haltbarem 20-Meter-Freistoß (45.) drehten das Spiel noch vor der Pause.

Danach spielte eigentlich nur noch der SC Maisach. Der kurz zuvor eingewechselte Adnan Ribo erhöhte nach 60 Minuten auf 3:1 für den Sportclub. „Danach waren wir einfach viel zu passiv“, analysierte Eichenau-Trainer Schmeißer. Auch Stehle ärgerte sich. „Wir hätten früher alles klarmachen müssen. Wir waren klar das spielbestimmende Team.“ Allein Geburtstagskind Ribo hätte sich an seinem 21. Ehrentag mit einem Doppel- oder gar Dreierpack selbst beschenken können. So wurde es nach dem Anschlusstreffer durch Florian Lindner (90.) nochmals spannend. Doch es blieb beim 3:2.

Abstiegsrunde E

SC Oberweikertshofen II - SV Mammendorf 0:1 (0:0) - Dem SV Mammendorf ist mit dem 1:0 (0:0) beim SC Oberweikertshofen II nicht nur die Revanche für die 0:2-Hinrunden-Niederlage gelungen. Für die Elf von SVM-Trainer Dominik Piotrowski war es überhaupt erst der erste Dreier in der Kreisliga-Abstiegsrunde.

„Wenn du einfach dich zu blöde anstellt, vorne die Tore zu machen, dann rächt sich das irgendwann und der Gegner macht schließlich den Lucky Punch“, ärgerte sich Weikertshofens Trainer Daniel Stapfer nach den 90 Minuten. „Wir hätten heute den Klassenerhalt klarmachen können“, so Stapfer. „Aber wir haben den Sack nicht zugemacht. Wir waren einfach nicht konsequent genug, und dann erhältst du halt irgendwann die Quittung.“ Trotz der 0:1-Niederlage bleibt der SCO II an der Tabellenspitze.

Der SV Mammendorf rückte auf den ersten Relegationsplatz vor. Coach Piotrowski war nach der Leistung in Weikertshofen zuversichtlich, mit der Mannschaft nun auch den direkten Klassenerhalt zu schaffen. „Wir müssen halt unsere Konkurrenten Dießen und Pöcking-Possenhofen schlagen.“

Bis zur 85. Minute war SCO-Schlussmann Alessio Di Pasquale nicht zu überwinden.
Bis zur 85. Minute war SCO-Schlussmann Alessio Di Pasquale nicht zu überwinden. – Foto: Dieter Metzler

Zur Partie in Oberweikertshofen räumte der Mammendorfer Trainer zwar ein, dass sich die Stapfer-Elf ein leichtes Chancenplus erspielt, und mehr Druck auf das Mammendorfer Tor ausgeübt habe. Aber kämpferisch hielt Mammendorf dagegen und setzte kurz vor Schluss den glücklichen Siegtreffer nach einem Standard. Jakob Hoffmann schlug einen Freistoß in der 86. Minute hoch in den Oberweikertshofener Strafraum, und Maximilian Fried konnte SCO-Schlussmann Alessio Di Pasquale mit einem gut platzierten Kopfball überwinden.

Nicht gut zu sprechen war Piotrowski allerdings auf den Unparteiischen Lukas Delleske (TSV Feldafing). „Er hat uns zwei Treffer geklaut, einen in der ersten und einen in der zweiten Halbzeit, als er auf Abseits entschied“, so der Coach. „Da lag der gute Mann aber zweimal glatt daneben. Zum Glück haben wir dann doch noch getroffen.“ (Dirk Schiffner, Dieter Metzler)

Aufrufe: 028.4.2024, 16:26 Uhr
Dieter MetzlerAutor