Fast 900 Fußballfans, ein Derbyheld nach kurzer Nacht und eine Spielunterbrechung: Der 3:0-Sieg des SV Weil gegen den TuS Binzen bietet beste Landesliga-Unterhaltung. Die Landesliga-Fußballer des SV 08 Laufenburg und FSV Rheinfelden fahren die nächsten Siege ein. Aufsteiger VfR Bad Bellingen belohnt sich mit dem ersten Saisonerfolg.
FSV RW Stegen – SV 08 Laufenburg 0:4 (0:2). Zu Null gespielt und vier Tore geschossen – so sieht ein perfekter Fußballnachmittag für den SV 08 im Breisgau aus. Entsprechend zufrieden zeigte sich Trainer Michael Hagmann: "Die Mannschaft hat das sehr gut gemacht und gegen einen technisch starken und unangenehmen Gegner eine sehr solide Leistung gezeigt." Die Gäste, die nach dem Ausfall von Eduard Nowak (krank) umstellen mussten, waren auf dem "schönsten Platz der Liga", so Hagmann, gerade in der ersten Halbzeit klar dominierend und führten zur Pause mit 2:0. Dann aber "haben wir uns zu früh zu sicher gefühlt und so den Gegner wieder ins Spiel gebracht, der ein paar gute Chancen hatte", lautete Hagmanns einziger Kritikpunkt. Den Stegener Ambitionen setzte Sandro Knab mit dem 3:0 (52.) ein schnelles Ende.
Die Nacht von Freitag auf Samstag war eine kurze und zugleich aufregende für Familie Stöhr. Um 4:01 Uhr, so durfte ein stolzer Marvin Stöhr berichten, hatte seine Frau den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht. Bis um neun Uhr blieb der 29 Jahre alte Fußballer des SV Weil bei ihnen im Krankenhaus.
Als er wieder zuhause war, schrieb er seinem Trainer Andreas Schepperle. Schließlich stand um 15.30 Uhr das Landesliga-Derby gegen den TuS Binzen an. Der Inhalt der Nachricht lautete, "dass ich fürs Spiel bereit bin, mich aber nochmal hinlegen muss", erzählte Stöhr. Dreieinhalb bis vier Stunden Schlaf seien es gewesen. Offenbar ausreichend, um die Weiler mit einem Doppelpack zum 3:0-Sieg zu schießen. Mehr dazu im BZ-Plus-Artikel.
SVW: Keller; Ferati, Kaiser, Groß, Hofmans (90. Fischer); Radulovic, P. Maier (82. Semenschuk), Do Le (63. Thakur), Stöhr (73. Samardzic); M. Maier; Krubally. TuS: Lüchinger; Muck, Bosek, Hausding (87. Christian), Thiel (89. Dittmar); Trefzer (80. Manthei), Nickel, Rinza (85. Strauss), Herbster (16. Rasenberger); Glaser; Mayer. Tore: 1:0, 2:0 beide Stöhr (21., 69.), 3:0 Radulovic (90.+5). Schiedsrichter: Mourad (Freiburg), Zuschauer: 886. Rot: Krubally (45.+4/Weil/Tätlichkeit).
VfR: Ozan; Muser (46. Tröndlin), Würmlin, Dickau (62. Meyer), Jakob Hugenschmidt; Linder (82. Siegin), Mouttet (75. Rabe), Krumm, Caylan (79. Spreter); Hiller, Schillinger. Tore: 1:0 Krumm (2.), 2:0 Caylan (23.), 3:0 Schillinger (31.), 4:0 Mouttet (66.), 5:0 Krumm (73.), 5:1 Zuska (90.). Schiedsrichter: Lipp (Freiburg). Zuschauer: 150.
Nach dem Schlusspfiff im Langensteinstadion musste der Co-Trainer des FC Tiengen, Jasmin Rastoder, eine auch in der Höhe verdiente 0:4-Niederlage seiner Landesliga-Fußballer gegen den FV Lörrach-Brombach konstatieren. "Ich glaube, das war vielleicht die stärkste Mannschaft, die wir in dieser Saison als Gegner haben konnten", fand er anerkennende Worte für den Verbandsliga-Absteiger, der vor allem in der zweiten Spielhälfte eine deutliche Feldüberlegenheit generierte und sich mit dem dritten Sieg in Folge auf Rang drei der Tabelle verbesserte.
In den ersten 45 Minuten konnten die Tiengener das Spiel noch offenhalten, auch wenn die Präzision nicht so vorhanden war wie an anderen Tagen. Doch mit etwas Glück hätten die Gastgeber durchaus in Führung gehen können. Zum einen verzog Daniel Guznenko einmal knapp, zum anderen brachte Nori Bächle den Ball am Fünfmeterraum frei vor FVLB-Schlussmann Marc Philipp nicht im Tor unter (38.). Mehr dazu im BZ-Plus-Artikel.
FCT: Gnädinger; Gashi (55. Muhovic), Pagliarulo, Ortancioglu, Flaig, Muratovic; Stauch (61. Elshani), Guznenko (75. Häring), Aliaj (55. Cicek); Isele (61. Slabjar), Bächle. FVLB: Philipp: Böhler, Meier (50. Leisinger), Rümmele, M’kadmi; Binkert, Zamorano (82. Schmiederer), D’Agostino (77. Passannante), Nguyen (63. Akuegwu); Kapidzija (70. Schwald); Muslic. Tore: 0:1 Kapidzija (42.), 0:2 Muslic (70.), 0:3 D’Agostino (75.), 0:4 Binkert (84./FE). Schiedsrichter: V. Roeck (Öhningen). Zuschauer: 170.
Mit dem Sieg zeigte sich FSV-Trainer Anton Weis zufrieden, das Resultat von 2:1 aber "ist deutlich zu wenig", sagte er und sah schon in Hälfte eins ausreichend Chancen für sechs oder sieben Tore seiner Elf. Die hatte die ersten zehn Minuten abwartend agiert, um sich ein Bild vom Aufsteiger zu machen. "Dann gingen wir früher drauf und pressten", so Weis. Prompt mit Erfolg: Almin Mislimovic traf zum 1:0 (13.). Die Gäste waren mit ihren langen Bällen einmal erfolgreich, wobei das 1:1 (17.) "aus dem Nichts fällt", befand der FSV-Coach. Den Rheinfelder Chancenwucher durchbrach Jeremy Stangl (2:1/45.+1), mit seinem 53. Treffer in Rot-Schwarz zog der Franzose mit FSV-Rekordtorjäger Giuseppe Catanzaro gleich. Im zweiten Abschnitt fehlte es den Rheinfeldern weiter an Effizienz, der Sieg geriet trotz kurzzeitiger Unterzahl nicht in Gefahr.