Von nichts kommt nichts: Im Grunde ohne Sommerpause hat der TV Parsberg das Training wiederaufgenommen. Fünf Tage nach dem letzten Relegationsspiel – das für den Vizemeister der Bezirksliga Süd in Nürnberg-Buch im knapp verpassten Aufstieg mündete – bat Cheftrainer Stefan Weber seine Schützlinge bereits am vergangenen Freitag zum Trainingsauftakt. Dabei durfte er acht „neue“ Gesichter für die erste und zweite Mannschaft an der Hatzengrün begrüßen. Der Tatendrang ist riesig, die Ziele ambitioniert. Ein für Bezirksligaverhältnisse Wahnsinns-Transfer überstrahlt alles.
Nach der bitteren 0:2-Niederlage beim TSV Buch überwog im Parsberger Lager rasch der Stolz auf das Geleistete. Als Aufsteiger hat der TV eine phänomenale Bezirksligasaison gespielt und Teams wie den FC Kosova und Thalmassing hinter sich gelassen. Schnell ging der Blick nach vorne. Die Vorbereitung auf die neue Saison 2023/24, in welcher sich Parsberg unter anderem mit vier Aufsteigern misst, läuft.
In den vergangenen Wochen hat Kaderplaner David Tresse Hand in Hand mit Coach Stefan Weber und den Verantwortlichen ganze Arbeit geleistet. So verstärken und ergänzen acht neue Spieler die beiden Herrenmannschaften.
Die Zwillingsbrüder Leon und Nico Brandl kicken bereits für das Parsberger Bezirksligateam – ab sofort auch ihr jüngerer Bruder Luca (19). Der der eigenen Jugend entwachsene Brandl gehört künftig dem Kader der „Ersten“ an, soll behutsam herangeführt und über die Zweite aufgebaut werden. Das schade ihm sicherlich nicht, schließlich hätten auch Leon und Brandl anfangs teils bei der Zweiten gespielt, so der Trainer. Von der Bayernliga-U19 des ASV Neumarkt wurden Alexander Guth (18) und Michael Riepl (19) an die Hatzengrün gelotst. Das junge Duo passt genau in das Anforderungsprofil des Vereines, junge, talentierte und gut ausgebildete Nachwuchsleute aus der Region zu holen. In ersten Trainingseinheiten im Frühjahr überzeugten beide ihren neuen Trainer, der Linksfuß Riepl im Defensivverbund und Guth im Offensivbereich sieht. Des Weiteren kommen Thorsten Lang (22) und Maximilian Staudigl (29) vom benachbarten Kreisligisten SV Breitenbrunn. „Von Max erhoffe ich mir mit seiner Erfahrung und seinem Alter einen stabilisierenden Faktor in der Abwehr. Thorsten sehe ich eher im offensiven Mittelfeld“, umreißt Stefan Weber seine Vorstellungen.
Wäre da noch der „Königstransfer“. Und zwar wechselt Alexander Freitag (24) von keinem Geringeren als dem TSV 1860 München nach Parsberg. Freitag, der Stiefsohn von Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner, brachte es auf sechs Profieinsätze beim Drittligisten, zum großen Durchbruch reichte es nicht. Ende Juni läuft sein Vertrag aus. Über die Jugendstationen SSV Jahn, Bayern München, Unterhaching und 1. FC Nürnberg sowie einem Kurzintermezzo beim SV Seligenporten verschlug es Freitag Anfang 2021 zu den Sechzger Löwen.