2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Stehend von links: Patrick Meister, neuer Trainer der 2. Mannschaft, die Neuzugänge Benedikt Lutterodt, Dominik Grabmann, Thorsten Lang und Alexander Guth, Kaderplaner und Co-Trainer David Treese sowie Trainer Stefan Weber. Sitzend von links: Fabian Kneifel, Co-Trainer der 2. Mannschaft, Alexander Freitag, Michael Riepl, Max Staudigl und Luca Brandl.
Stehend von links: Patrick Meister, neuer Trainer der 2. Mannschaft, die Neuzugänge Benedikt Lutterodt, Dominik Grabmann, Thorsten Lang und Alexander Guth, Kaderplaner und Co-Trainer David Treese sowie Trainer Stefan Weber. Sitzend von links: Fabian Kneifel, Co-Trainer der 2. Mannschaft, Alexander Freitag, Michael Riepl, Max Staudigl und Luca Brandl. – Foto: Hans Gleisenberg

Königstransfer von 1860 München: Parsberg startet mit 8 Neuen durch

Oberpfälzer Bezirksliga-Vizemeister begrüßt zum frühzeitigen Trainingsstart einen waschechten Profi in seinen Reihen

Von nichts kommt nichts: Im Grunde ohne Sommerpause hat der TV Parsberg das Training wiederaufgenommen. Fünf Tage nach dem letzten Relegationsspiel – das für den Vizemeister der Bezirksliga Süd in Nürnberg-Buch im knapp verpassten Aufstieg mündete – bat Cheftrainer Stefan Weber seine Schützlinge bereits am vergangenen Freitag zum Trainingsauftakt. Dabei durfte er acht „neue“ Gesichter für die erste und zweite Mannschaft an der Hatzengrün begrüßen. Der Tatendrang ist riesig, die Ziele ambitioniert. Ein für Bezirksligaverhältnisse Wahnsinns-Transfer überstrahlt alles.

Nach der bitteren 0:2-Niederlage beim TSV Buch überwog im Parsberger Lager rasch der Stolz auf das Geleistete. Als Aufsteiger hat der TV eine phänomenale Bezirksligasaison gespielt und Teams wie den FC Kosova und Thalmassing hinter sich gelassen. Schnell ging der Blick nach vorne. Die Vorbereitung auf die neue Saison 2023/24, in welcher sich Parsberg unter anderem mit vier Aufsteigern misst, läuft.

In den vergangenen Wochen hat Kaderplaner David Tresse Hand in Hand mit Coach Stefan Weber und den Verantwortlichen ganze Arbeit geleistet. So verstärken und ergänzen acht neue Spieler die beiden Herrenmannschaften.

Die Zwillingsbrüder Leon und Nico Brandl kicken bereits für das Parsberger Bezirksligateam – ab sofort auch ihr jüngerer Bruder Luca (19). Der der eigenen Jugend entwachsene Brandl gehört künftig dem Kader der „Ersten“ an, soll behutsam herangeführt und über die Zweite aufgebaut werden. Das schade ihm sicherlich nicht, schließlich hätten auch Leon und Brandl anfangs teils bei der Zweiten gespielt, so der Trainer. Von der Bayernliga-U19 des ASV Neumarkt wurden Alexander Guth (18) und Michael Riepl (19) an die Hatzengrün gelotst. Das junge Duo passt genau in das Anforderungsprofil des Vereines, junge, talentierte und gut ausgebildete Nachwuchsleute aus der Region zu holen. In ersten Trainingseinheiten im Frühjahr überzeugten beide ihren neuen Trainer, der Linksfuß Riepl im Defensivverbund und Guth im Offensivbereich sieht. Des Weiteren kommen Thorsten Lang (22) und Maximilian Staudigl (29) vom benachbarten Kreisligisten SV Breitenbrunn. „Von Max erhoffe ich mir mit seiner Erfahrung und seinem Alter einen stabilisierenden Faktor in der Abwehr. Thorsten sehe ich eher im offensiven Mittelfeld“, umreißt Stefan Weber seine Vorstellungen.

Wäre da noch der „Königstransfer“. Und zwar wechselt Alexander Freitag (24) von keinem Geringeren als dem TSV 1860 München nach Parsberg. Freitag, der Stiefsohn von Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner, brachte es auf sechs Profieinsätze beim Drittligisten, zum großen Durchbruch reichte es nicht. Ende Juni läuft sein Vertrag aus. Über die Jugendstationen SSV Jahn, Bayern München, Unterhaching und 1. FC Nürnberg sowie einem Kurzintermezzo beim SV Seligenporten verschlug es Freitag Anfang 2021 zu den Sechzger Löwen.

Stand sechsmal für 1860 München in der Dritten Liga auf dem Platz: Alexander Freitag.
Stand sechsmal für 1860 München in der Dritten Liga auf dem Platz: Alexander Freitag. – Foto: Eibner-Pressefoto


Auf den ersten Blick wirkt der Schritt des von mehreren Regional- und Bayernligisten umworbenen Alex Freitag von 1860 München zum TV Parsberg nicht unbedingt nachvollziehbar. Der zweite Blick verrät: Freitag hat Wurzeln und Verbindungen nach Parsberg und zum hiesigen Fußballklub. Das war nämlich sein erster Verein als kleiner Bub, außerdem spielt Alex' älterer Bruder Max bereits beim TV. In den vergangenen Monaten war Freitag, der in Parsberg aufgewachsen ist, inzwischen in Regensburg lebt und mit seiner Freundin Freundin Mirelle Pütz vor wenigen Tagen das Café „Mirelle’s Juicery“ in der Regensburger Altstadt eröffnet hat, oft Zaungast bei den Parsberger Fußballern. „Ich habe einfach entschieden, mich umzuorientieren. Es hat sich das mit dem Café ergeben und ich möchte mein Immobilienmanagment-Studium zu Ende bringen“, sagte Freitag der Mittelbayerischen Zeitung. Überdies habe er sich immer gewünscht, noch einmal mit seinem Bruder zusammenzuspielen. „Wenn dir ein Profi gegenübersitzt und im Sportheim den Passantrag unterschreibt, ist das schon ein besonderes Gefühl. Das kriegst du ein bisserl Gänsehaut“, lächelt Freitags neuer Trainer Stefan Weber und spricht vom „Königstransfer schlechthin“. Menschlich und fußballerisch würde der 24-Jährige prima ins eigene Profil passen, ergänzt Weber.

Zunächst für die in der A-Klasse beheimatete zweite Mannschaft sind die jungen Benedikt Lutterodt und Dominik Grabmann eingeplant. „Benedikt ist ein Neustarter und fängt neu mit dem Fußballspielen an, während Dominik aus der U19 hinzukommt“, erklärt Weber, „Grundsätzlich steht die Tür bei uns in beide Richtungen offen – von der Ersten in die Zweite und andersherum.“

Übrigens hat Parsberg II ein neues Trainerduo an die Hand bekommen. Für Florian Kellermeier – er coacht künftig den SV Seubersdorf – übernehmen die langjährigen TVP-Kicker Patrick Meister (32) sowie Fabian Kneifel (29) als Co-Spielertrainer. „Beide kennen den Verein in und auswendig“, ist die Vereinsseite von dieser internen Lösung überzeugt: „Wichtig war uns eine große Schnittmenge zur ersten Mannschaft. Wir wollen beide Mannschaften noch enger zusammenführen.“ Mit der „Zweiten“ soll der Aufstieg in die Kreisklasse gelingen.

Aufrufe: 012.6.2023, 12:07 Uhr
Florian WürtheleAutor