Das Nachholspiel zwischen Istanbul Moosburg und dem SC Freising wurde erneut abgesagt – und wieder war es kontrovers. Das Wirrwarr ums Heimrecht gipfelte im Rücktritt des BFV-Spielleiters.
Moosburg/Freising – Das Kreisklassen-Spiel zwischen der SGT Istanbul Moosburg und dem SC Freising wurde vor etwa einem Monat mit vielen Nebengeräuschen abgesagt – wegen eines Schädlingsbefalls auf dem Moosburger Platz. Diesmal wurde die Partie aufgrund des vorangegangenen Schneefalls gecancelt – und wieder wurde es chaotisch. Die Herbstrunde endete mit einem großen Knall: Denn Spielleiter Thomas Sievers erklärte aus seinem Urlaub am anderen Ende der Welt seinen Rücktritt zum Ende des Jahres.
Bei der ersten Spielabsage am 29. Oktober hatte der SC Freising einen Heimrechttausch angeboten. Die Moosburger machten aber von ihrem Recht Gebrauch, diesen abzulehnen. In der Mitte der vergangenen Woche hatte die SG Moosburg als Besitzer des Platzes diesen wegen des Dauerregens und vorhergesagten Schneefalls gesperrt. Spielleiter Sievers veranlasste daher einen Spielstättentausch nach Freising.
Das hätte bedeutet, dass die Vereine ihre beiden Begegnungen in dieser Saison im Luitpoldstadion ausgetragen hätten. „Mit einem Tausch des Heimrechts wären wir einverstanden gewesen“, sagte SGT-Trainer Dominik Gessler. Sein Verein suchte noch einmal das Gespräch mit der Stadt und der SG Moosburg. Das Ergebnis war positiv, die Platzsperrung wurde aufgehoben. Das Kreisklassen-Match wurde aber wieder auf das Feld der Moosburger am Bahnhof zurückverlegt.
Am Sonntagmorgen lag dann allerdings Schnee auf dem Platz, und an ein Spiel darauf war nicht zu denken. Spielleiter Sievers nahm wieder einen Spielstätten-Tausch vor. Beim Sportclub hatte man die drei Zentimeter Schnee schnell vom Rasen geschoben. „Bei uns kann gespielt werden“, war die klare Botschaft des Freisinger Trainer Manuel Hobmeier. Der SCF wollte kicken, weil er bereits in der Vorwoche eine Absage hatte und nicht mit zwei Nachholpartien in die Frühjahrsrunde gehen wollte.
Bei Istanbul Moosburg war man geschockt, weil der Spielleiter keinen Kontakt zur SGT aufgenommen hatte. „Wir wurden nicht einmal gefragt, ob wir beispielsweise auf dem Kunstrasen des FC Moosburg spielen könnten“, sagt Gessler. Die Freisinger machten sich also bereit für das Heimspiel auf dem wieder grünen Rasen.
Am Sonntagmittag hatte Thomas Sievers seine Urlaubsreise angetreten, und sein Vertreter Ömer Karakas sagte das Spiel zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff ab. Diesmal ärgerte sich SCF-Trainer Manuel Hobmeier, weil seinen Club keiner gefragt habe: „Anstatt erstmal mit seinem Gruppen-Spielleiter zu sprechen und nachzuforschen, wieso er das Spiel wieder angesetzt hat, sagt er es einfach ab und hört sich nur die Version von Moosburg an. Echt traurig.“ Letztlich wurde das Spiel abgesagt und für den 1. April auf dem SGT-Platz terminiert.
Thomas Sievers zog aus dem Chaos und der über seinen Kopf hinweg getroffenen Entscheidung Konsequenzen. Den Vereinen teilte er seinen Rücktritt zum Jahresende mit. Sievers bleibt dem Fußball als Schiedsrichter des FC Schwaig aber weiter erhalten. Seine Entscheidung habe ausschließlich mit „Überwerfungen mit der Kreisleitung“ zu tun, sagte der Funktionär. Kreisspielleiter Ludwig Schmidt reagierte überrascht und konnte noch nicht sagen, wie es für die Freisinger und Erdinger Fußballer im neuen Jahr weitergeht. „Ich persönlich hoffe, dass er doch weitermacht. Thomas Sievers ist ein Mann, der sich um die Vereine kümmert. Ich schätze ihn als guten Spielleiter, der für mich immer erreichbar ist“, so Schmidt. (Nico Bauer)