2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Abschied vom Landesliga-Fußball: Michael Geier, Markus Magdolen und Fabian Löns (v.l.) haben im Saisonfinale noch ein paar Einsatzminuten bekommen.
Abschied vom Landesliga-Fußball: Michael Geier, Markus Magdolen und Fabian Löns (v.l.) haben im Saisonfinale noch ein paar Einsatzminuten bekommen. – Foto: Gerald Förtsch

Kirchheimer SC verliert seine Urgesteine

Quintett verabschiedet sich

Über mögliche Neuzugänge sprechen sie beim Fußball-Landesligisten Kirchheimer SC derzeit noch nicht. Klar ist, dass ein Quintett in der nächsten Saison nicht mehr dabei ist. Einige sind schon ewig beim KSC.

Kirchheim – Mitten im Trubel um den beeindruckenden Last-Minute-Klassenerhalt seiner Mannschaft saß Steven Toy im Nebenraum des Lucano im Merowinger Hof auf der Fensterbank, die Mannschaft wartete freudetrunken aufs Essen, da kam dem 33-Jährigen folgender Satz über die Lippen: „Großartig, dass wir heute Magi, Fabi und Michi noch ein paar Einsatzminuten geben konnten. In so einem Spiel.“ An der Art, wie er es sagte, war zu spüren, wie sehr den Spielertrainer des Kirchheimer SC diese Frage beschäftigt hatte: Können wir Markus Magdolen, Fabian Löns und Michael Geier einen Abschied auf dem Rasen schenken?

Für Torwart Filip Pavlovic – zwei Landesliga-Einsätze seit Sommer 2019 – langte es nicht mehr zu einem weiteren Auftritt: Der 20-Jährige wechselt zur neuen Saison zum SV Heimstetten II in die Kreisliga. „Großen Respekt für Filip, er war immer positiv, war im Training immer voll bei der Sache – das ist ganz und gar nicht selbstverständlich für den vierten Torwart im Kader. Es ist doch klar, dass er jetzt endlich auch mal regelmäßig spielen will“, sagt Toy.

Alexander Fürthmaier (34) warfen immer wieder Verletzungen zurück, 2019 schien angesichts eines Knorpelschadens vierten Grades im rechten Knie Sport kein Thema mehr zu sein, doch eine neuartige Behandlungsmethode verhinderte das. Jetzt verabschiedet er sich aus der Ersten Mannschaft: „Ob ich noch ein Jahr bei der Zweiten dranhänge oder zu den A-Senioren gehe, weiß ich noch nicht.“

„Pannamaier“ spielte schon als Sechsjähriger für den KSC und vereinzelt an der Seite von Markus Magdolen und Fabian Löns. Torwart Magdolen erlaubte sich einen einzigen Abstecher zu einem anderen Verein, als er 2015/2016 für den SV Dornach spielte. „Im Nachhinein war das der perfekte Schritt. Ich war erstmals so richtig Stammtorwart, bin dann gestärkt zurückgekommen und habe Michael Geier und Torwarttrainer Sascha Jager gleich mitgebracht“, erzählt der 32-Jährige.

„Markus war immer wahnsinnig fleißig“, sagt Jager über seinen Schützling, der zuletzt immer wieder verletzt war und sich jetzt anderen wichtigen Dingen im Leben zuwendet: „Am 4. Juni heirate ich, und ich bin heilfroh, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben, denn das ist ein möglicher Relegationstermin – schließlich sind Steven Toy, Fabian Löns, Michael Geier und Maximilian Baitz ebenfalls eingeladen.“

„Muy“ fällt der Abschied wahnsinnig schwer, der Verein sei ihm „extrem ans Herz gewachsen“. Dass die Mannschaft jetzt zweimal den Landesliga-Klassenerhalt geschafft habe, sei für den Klub wie Champions League und gerade diese Saison werde er sicher so schnell nicht vergessen: „Wir standen am Abgrund wie Tasmania Berlin – und kommen dann so zurück.“ Ob sich Magdolen irgendwann mal wieder ins Tor stellt, lässt er offen.

Auf Co-Spielertrainer Fabian Löns – den Mann mit den meisten Einsätzen im KSC-Trikot – freuen sich jetzt die Senioren A, da ist er dann auch wieder mit seinen Brüdern Alexander (41), Patrick (40) und Christian (37) vereint. „Es war eine nervenaufreibende Saison, gerade für uns im Trainerteam“, sagt der 32-Jährige. „Ein bisschen Ruhe tut mir jetzt ganz gut.“ Unvergessen für den Angreifer: die Aufstiege des einstigen Kreisklassen-Teams in die Bezirksoberliga und Landesliga: „Da sitzt du dann plötzlich im Reisebus in Richtung Salzburg – das war schon irre damals.“

Angreifer Michael Geier wollte eigentlich schon in der vergangenen Saison gehen, hängte dann aber noch ein Jahr dran. „Es fällt mir unglaublich schwer, aufzuhören – ich überlege echt, ob ich nicht einmal die Woche zum Training komme, weil es einfach der Hammer ist mit den Jungs“, sagt der 32-Jährige, der 2016 vom SV Dornach nach Kirchheim kam. (GUIDO VERSTEGEN)

Aufrufe: 027.5.2022, 13:50 Uhr
Guido VerstegenAutor