2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der KFC Uerdingen blüht unter der Regie von Levan Kenia auf.
Der KFC Uerdingen blüht unter der Regie von Levan Kenia auf. – Foto: Ralph Görtz

KFC Uerdingen wird immer stärker

Beim 4:0-Sieg gegen den VfB Hilden zeigt die Formkurve der Blau-Roten weiter deutlich nach oben. Interimstrainer Levan Kenia verbucht den dritten Sieg im dritten Spiel unter seiner Leitung. So ist dem Team noch einiges zuzutrauen.

Mit Trainerwechseln ist das so eine Sache. Mal funktionieren sie und wirken sich positiv aus, mal aber auch nicht. Ein Allheilmittel sind sie nicht und es gibt auch keine Garantie dafür, dass sich das Blatt zu Positiven wendet. Darüber haben sich nicht nur Fußballer, sondern auch schon Wissenschaftler Gedanken gemacht, sogar Doktorarbeiten über dieses Thema wurden geschrieben. Alle Ergebnisse lassen sich plakativ unter der Überschrift zusammenfassen: Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft muss stimmen. In der Fußballersprache heißt es heute auch: Der Trainer muss die Kabine hinter sich haben; hat er die Kabine verloren, so ist er verloren.

Levan Kenia scheint die Kabine hinter sich zu haben. Er ist zwar erst vier Wochen im Amt, doch seitdem hat sich beim KFC Uerdingen einiges verändert – auf dem Rasen und auch tabellarisch. Letzteres ist schnell belegt: Seit seinem Amtsantritt hat die Mannschaft alle drei Meisterschaftsspiele gewonnen, immer deutlicher: 2:1 beim TVD Velbert, 2:0 gegen den 1. FC Kleve, 4:0 gegen den VfB Hilden. Die Bilanz gibt der Hoffnung Nahrung, dass der KFC noch Vizemeister werden und im Falle einer Lizenzverweigerung für die Sportfreunde Baumberg als Tabellenzweiter aufsteigen kann.

Odenthal und Blum stark

Mindestens genauso aussagekräftig wie die nackten Resultate sind die Leistungen auf dem Platz. Gegen den Verfolger VfB Hilden ragten vor allem zwei Spieler aus dem guten Mannschaft heraus: Maik Odenthal und Michael Blum. Manch einer reibt sich verwundert die Augen, wie die beiden Routiniers plötzlich aufblühen. Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler, der 200 Regionalligaspiele auf dem Buckel hat, bereitete das Führungstor vor und erzielte das 2:0 mit einem Treffer Marke „Tor des Monats“ selbst. Und es war beinahe witzig zu sehen, wie er nach seinem Schuss die Flugbahn des Balls verfolgte und einen Moment brauchte, um zu realisieren, dass der Ball wirklich im Winkel eingeschlagen hat. „Der Torwart sah aus meiner Position klein aus, da habe ich es versucht“, berichtet Odenthal und gesteht, dass ihm solch ein Schuss auch nicht jeden Tag gelingt: „Entweder geht er über die Tribüne oder genau in den Winkel.“ Letzteres war der Fall. Aber das war es nicht allein. Wie der Spielmacher kurz vor der Halbzeit nach einem Ballverlust 40, 50 Meter hinter dem Gegner her rannte und sich den Ball zurück holte, das stand sinnbildlich für die veränderte Einstellung der Mannschaft. Das ist auch bei Michael Blum überaus deutlich zu sehen. Wie der 35 Jahre alte Verteidiger mit Zweit- und Drittligaerfahrung jetzt rennt und kämpft und sich in das Offensivspiel einschaltet, ist eindrucksvoll.

Was hat Levan Kenia mit der Mannschaft gemacht? „Das war wieder super“, sagte er nach dem 4:0-Sieg gegen den VfB Hilden. „Die Jungs haben wieder gezeigt, was sie können. Nach einem starken Beginn hatten wir eine zehnminütige Ruhephase. Aber wir sind 90 Minuten an unsere Grenze gegangen. So möchte ich die Mannschaft sehen, großer Respekt. So müssen wir weitermachen.“ Dass seine Mannschaft in der zweiten Hälfte kurz wackelte, ließ ihn nicht nur kalt, sondern sei taktisch bedingt gewesen: „Wir haben 2:0 geführt, mussten nicht pressen, sondern konnten den Gegner etwas locken und kontern. Da haben wir noch zwei Tore geschossen.“ Dass er dabei nicht überheblich wirkt, verdeutlicht sein Zusatz: „Das ist alles harte Arbeit, die wir in der Woche leisten.“ Das ist sicher auch ein Grund für bessere Resultate – verbunden mit einem Trainerwechsel.

Aufrufe: 025.3.2024, 22:00 Uhr
Thomas SchulzeAutor