Beim KFC Uerdingen sind sie verschnupft. Das waren sie bereits am vergangenen Wochenende nach der 0:1-Pleite gegen den SV Sonsbeck. Doch diese psychische Verstimmung haben sie aufgearbeitet. „Es waren ja nur Kleinigkeiten, die nicht gepasst haben“, sagt Trainer Björn Joppe, der seine Mannschaft in der Analyse davon überzeugt hat, dass das System funktioniert.
„Sie haben gesehen, dass es geht. Wir haben den Gegner dominiert und haben uns viele Torchancen erarbeitet.“ In den zurückliegenden Tagen war dann einige körperlich verschnupft. Kapitän Leonel Kadiata hat es schlimmer erwischt, er fällt wegen einer Angina aus. Levan Kenia hat zwei Tagen nicht trainiert, Babacar M’Bengue hat ebenfalls mal ausgesetzt, war aber dann nach „einer Hühnersuppe von der Mutter“, so Joppe, wieder auf dem Damm. Ausfallen wird aber auch Sander Rau, der im Training auf dem Kunstrasen eine Achillessehnenverletzung erlitt. Für ihn könnte Vedran Beric in die Dreierkette kommen.
So ist am Sonntag (15 Uhr) bei der SpVg Schonnebeck (im Liveticker auf FuPa) nicht mit größeren personellen Wechseln zu rechnen, da die Spiele in der Vorbereitung ordentlich waren und es gegen Sonsbeck in den ersten 70 Minuten an der Chancenverwertung mangelte, danach an mehreren Dingen. Die Fehler der letzten 20 Minuten sollen sich nicht wiederholen. Die Brechstange soll künftig eingepackt bleiben und blinde, lange Bälle nach vorn sollen auch unterbleiben.
Aber wie sollen die Gegner künftig bespielt werden, die gegen Uerdingen nur kompakt hinten drin stehen und kein Interesse am eigenen Spielaufbau haben? „Gegen tief stehende Gegner haben außer Bayern München und ManCity alle ihre Probleme“, antwortet Joppe. „Das ist in der Oberliga nicht anders, wo der Gegner auch 90 Minuten rennen kann. Natürlich hat der Coach Schonnebeck gesehen, aber er bekam nicht wirklich viel zu sehen. „Am Sonntag treten die wieder ganz anders auf“, vermutet Joppe. „Da werden sie wieder nur Langholz spielen, sich aufs Kämpfen und Zerstören konzentrieren. Darum stellt sich die Frage: Lohnt es sich überhaupt, den Gegner zu analysieren in unserer Situation?“ Und er beantwortet es auch: „Nur für die Standards.“
So erwartet den KFC, was ihn in der Oberliga nun nahezu immer erwartet. „Kämpfen, kratzen, beißen – das müssen wir am Sonntag annehmen“, fordert Joppe auf dem schmalen Platz in Essen. „Da werden wir immer sofort in den Zweikampf kommen, das müssen wir annehmen. Die Qualität haben wir, aber wir müssen auch das Tor machen.“