2024-06-04T08:56:08.599Z

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Beim KFC Uerdingen gibt es aktuell gute Laune.
Beim KFC Uerdingen gibt es aktuell gute Laune. – Foto: Ralph Görtz

KFC Uerdingen: Insolvenz abgewendet, Aufstieg das Ziel

Wochen wurde im Hintergrund in Ruhe gearbeitet, jetzt überschlagen sich die guten Nachrichten beim KFC.

Da ist er wieder. Er kann es nicht lassen. Am 3. April 2023 wurde Marc Schürmann in den Vorstand berufen, am 21. Juni wurde er zu Vorstandsvorsitzenden berufen, am 9. Februar 2024 ist er zurückgetreten und am 11. April erneut zum Vorstandsvorsitzenden berufen worden. Das muss er erklären.

Herr Schürmann, wie kommt es zu dem plötzlichen Sinneswandel?

Schürmann Aufgrund der Liebe zum Verein.

Die war ja nicht erkaltet. Am 22. Februar hatten sie unserer Redaktion bereits gesagt: der KFC bleibe Ihr Herzensverein. Es muss also noch andere Gründe geben.

Schürmann Ich hatte sehr gute Gespräche mit dem Verwaltungsrat und habe immer gesagt, dass ich ein paar Eisen im Feuer habe, was Sponsoren und Konzepte betrifft. Aber so etwas braucht Zeit. Die hatte ich und habe die Gespräche mit Geldgebern weitergeführt. Und ich hatte intensiven Kontakt mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden Nils Gehlings – das hat gepasst.

Aber gab es eine Initialzündung?

Schürmann Ja, die Gespräche mit einem meiner längeren Kontakt waren sehr positiv. Er war auch dank seines Netzwerks in der Lage, uns zu helfen und die drohende Insolvenz kurzfristig abzuwenden und den Spielbetrieb bis zum Saisonende sicher zu stellen. Das ist enorm wichtig, damit wir in Ruhe die neuen Strukturen aufbauen können. In Ruhe bedeutet, überlegt, aber zügig.

Wie sollen die aussehen?

Schürmann Wir müssen professioneller werden, uns breiter aufstellen und benötigen mehr Kompetenz. Wenn wir diesen Prozess nicht einleiten würden, hätte ich es nicht gemacht. Das bedeutet aber auch viel Arbeit, um all das umzusetzen. Aber wir werden es schaffen, zumal weitere Sponsoren startklar sind und uns helfen, uns von den Altschulden zu befreien. Dann haben wir wirklich Ruhe und können vernünftig arbeiten. Wenn all das mit einer gewissen Demut geschieht, können wir den Verein vielleicht auch mal zwei, drei Jahre ruhig stellen.

Dieses Ziel hatten Sie bereits vor einem Jahr. Wo ist jetzt der Unterschied?

Schürmann Dass wir in den Gesprächen mit den Sponsoren weiter sind, ein klares Konzept haben, das wir umsetzen wollen und dass ich das hundertprozentige Vertrauen des Verwaltungsrates genieße.

Sie sind wegen Differenzen und eines Vertrauensbruchs im Vorstand zurückgetreten. Das Gremium hat sich seitdem aber personell nicht verändert. Wie erklären Sie Ihre Rückkehr an diesem Punkt?

Schümann Ich werde sicherlich Gespräche mit allen Kollegen führen. Aber Nils Gehlings hat bereits gesagt, dass der Verein sich völlig neu aufstellen muss. Der jetzige Vorstand ist noch bis zum 28. Juni gewählt. Ich bin jetzt neu bestellt und muss das Vorstandsteam neu aufbauen. Es wird Veränderungen geben und wir werden uns breiter aufstellen. Vor allem aber muss es ein Team sein. Was für die Mannschaft auf dem Platz gilt, gilt auch für den Vorstand. Ich muss an dieser Stelle aber auch einmal sagen, dass der der verbliebene Vorstand, allen voran Sebastian Thißen, nach meinem Rücktritt unermüdlich im Einsatz war den Verein über Wasser zu halten.

Apropos Mannschaft, Sie waren Donnerstagabend in der Kabine und haben der Mannschaft die frohe Kunde ihrer Rückkehr und Abwendung der Insolvenz überbracht. Wie war die Reaktion?

Schürmann Natürlich erfreut, aber was viel wichtiger ist: Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir aufsteigen wollen und dieses Ziel klar formuliert. Das war ein Auftrag an die Mannschaft.

Und Sie? Freuen Sie sich über Ihr Comeback?

Schürmann Ich hatte Zeit, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen und gehe die Aufgabe mit Demut an. Wir haben jetzt die Chance, den Verein zu konsolidieren. Die Liebe zum Verein ist so groß und so stark. Ein Freund hat mir gesagt, der KFC sei für mich wie eine Droge. Davon kommt man nicht so leicht los.

Aufrufe: 013.4.2024, 08:15 Uhr
Thomas SchulzeAutor