
Brisant wird die Partie auch wegen der Personalhistorie: Hohkeppel-Coach Abdullah „Apo“ Keseroglu trainierte den FC Pesch noch zu Saisonbeginn, ehe er nach zwei Spieltagen zur Eintracht wechselte.
Der 37-Jährige gibt offen zu, dass diese Begegnung für ihn einen besonderen Charakter hat. „Sonntag geht es gegen meinen Ex-Verein – und natürlich ist das emotional kein Spiel wie jedes andere. Das kann man nicht verleugnen.“ Gleichzeitig betont er, intern bleibe alles beim Gewohnten: „Die Trainingswoche, die Vorbereitung, die Abläufe. Wir ändern nichts, da bleibt für uns alles wie immer.“
Hohkeppel will das Jahr unbedingt mit einem Heimsieg abschließen. Keseroglu sagt, das Team wolle „das letzte Heimspiel unbedingt für uns entscheiden“ und am Sonntag „unser Maximum aus uns herausholen“. Der Trainer deutet auch an, dass ein Erfolg das Stimmungsbarometer im Verein spürbar heben könnte – „und da anschließend unsere Weihnachtsfeier ansteht, wäre ein Sieg natürlich der beste Stimmungsboost“, wie er anmerkt.
Er erwarte einen Gegner, „der alles versuchen wird, um mit einem besseren Gefühl in die Winterpause zu gehen“, weshalb seine Mannschaft die Aufgabe „höchst professionell“ angehen müsse. Dass er sich auf das Wiedersehen besonders freue, lässt er ebenfalls durchscheinen.
Personell kann Hohkeppel nahezu aus dem Vollen schöpfen. Rudi Gonzalez kehrt in den Kader zurück, für Hendrik Strobl, der sich noch im Aufbautraining befinde, komme die Partie jedoch noch zu früh. Mike Owusu falle nach einem kleinen Eingriff im Gesichtsbereich aus.
Ganz andere Vorzeichen prägen die Ausgangslage beim FC Pesch. Doch Co-Trainer Himmet Kol macht klar, dass seine Mannschaft sich nicht ergeben wird. „Wir wollen im letzten Spiel nochmals alles in die Waagschale werfen und unser Bestes geben. Wir möchten mit einem positiven Erlebnis in die Pause gehen und ein Lebenszeichen senden“, sagt der 31-Jährige. Allein ein Erfolgserlebnis kann die Stimmung drehen und die Gäste wissen um die Bedeutung dieser 90 Minuten.
Die Personallage bleibt jedoch kritisch. Kol beschreibt sie als „angespannt“: „Wir haben drei bis vier Langzeitverletzte." Dazu kommt die Rotsperre von Darlington Ticha aus dem Königsdorf-Spiel. „Die Jungs, die zur Verfügung stehen, genießen unser vollstes Vertrauen. Wir werden alles geben.“
Was auf dem Papier wie ein klarer Favoritenvergleich aussieht, könnte sich gerade wegen der unterschiedlichen Motivlagen zu einer intensiven Begegnung entwickeln. Hohkeppel will den Anschluss nach oben halten und seine starke Heimbilanz ausbauen. Pesch dagegen versucht, mit einer Überraschung die Winterpause erträglicher zu gestalten und sich eine Resthoffnung für das Frühjahr zu erhalten.
Keseroglu hat es angedeutet, Kol ebenfalls: Für beide Teams ist dieses letzte Spiel vor der Pause ein Gradmesser – eines, das über Stimmung, Schwung und Perspektive hinausweist.
