2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
– Foto: Jörn Kutschmann

Kein Schal mehr am Rucksack

Hertha BSC Ama Zwee – Grünauer BC II 9:0

25. Spieltag Kreisliga A Berlin Staffel 1 Saison 2023/2024

Sonntag, 28.04.2024 10:30 Uhr

Sportplatz Lüderitze

Ca. 40 Zuschauer

Nun ist der Moment gekommen, auf den ich schon seit Wochen gehofft habe:

Die Saison ist, rechnerisch betrachtet, vorbei. Nun beginnt die Planung für die nächste Saison, und man kann damit beginnen, ein Resümee zu ziehen.

Sportlich war klar, dass es eine schwere Spielzeit werden würde. Erneut wurde der Kader komplett umgekrempelt, und kaum jemand, der letzte Saison für die Ama Zwee gegen den Ball trat, tat das noch in dieser Saison.

Die Zuschauerzahl nahm auch merklich ab, und in der Welt von Hertha BSC existieren die Ama Zwee weiterhin nur als Randnotiz. All das sind Dinge, die wir hoffentlich bald ändern können: Mehr Kontinuität im Kader, mehr Fans für die erste Mannschaft des e.V. begeistern und uns zentraler ins Bewusstsein des Hertha-Hirns drängen.

Wie war die Saison für mich? Anstrengend, aber schön. Ich sah definitiv eine positive Entwicklung auf dem Platz, und die Spiele wurden von Spieltag zu Spieltag immer besser… Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bei mir etablierte sich die fünf Tage Woche, wenn es darum ging, die Ama Zwee ins World Wide Web zu bringen: sonntags die Bilder nach dem Kick, Montag der Bericht, dienstags der Podcast, Mittwoch das Video und Donnerstag die Spielankündigung für das nächste Match. Dabei entwickelte sich sogar eine Art kleine Fangemeinde für die einzelnen Produkte, und heute wäre ein schöner Moment, um einfach mal Danke zu sagen:

An alle drei Leser des Blogs, die zwei Hörer des Podcast und die fünf Follower auf YouTube.

Eine ganz gravierende Veränderung gab es in meinem Equipment, um eben alles stemmen zu können. Nun offenbarte sich recht schnell ein Problem: Das ganze Zeug passte nicht mehr in meinen Ranzen.

Wie gut, dass quasi in dem Moment, als ich das Platzproblem realisierte, die Kollegin Sassy von “Natur im Alltag” ihren Kamera-Rucksack loswerden wollte. Fix wurde der Second-Hand-Handel getätigt, und mein ganzer Kram logistisch optimiert im neuen Transportmittel untergebracht.

Nun bedeutete das aber, dass ich mir nicht mehr so lässig den Schal um den Griff des Rucksacks schnüren konnte, denn der Schal wäre kolossal störend gewesen. Daher an dieser Stelle ein sorry und ein schöner Gruß nach Rheine, an den Fan meiner Arbeit, dem dieses Accessoire immer besonders gefallen hat.

Nun aber rein in den Spieltag und in einen denkwürdigen Kick. Der Morgen lief bedingt stressig, denn der Sohnemann wollte unbedingt ein Brettspiel zu seinem Kita-Kumpel mitnehmen, um dieses mit ihm zu spielen. Allerdings waren seine Eltern, aufgrund der ganzen Kleinteile in dem Spiel, nicht von der Idee angetan. Da kaum noch Zeit zum Debattieren war, siegte derjenige, der am lautesten heulen konnte, und eine gute Stunde vor dem Anpfiff setzte ich Frauchen und Sohnemann zum Play-Date ab und brauste weiter zur Lüderitz.

Dort fand ich umgehend einen Parkplatz und lief direkt Sassy in die Arme. Sie wollte mich heute medientechnisch unterstützen, und das war auch ganz gut, denn „Teilzeitassi“ Donni weilte im Urlaub, und daher waren helfende Hände gerne gesehen. Gemeinsam mit dem „Anzeigehauptmeister“ wurde alles aufgebaut, und dann konnte das Spiel auch schon starten.

Die Kicker vom Buntzelberg waren gerade mal mit 10 Spielern und ihrem Trainer angereist, der kurzerhand selbst die Stollen schnürte. Das war dem Trainerteam der Ama Zwee natürlich nicht entgangen, und die Taktik wurde entsprechend auf brutales Pressing angepasst. Die Gäste wurden vom Anpfiff an bedrängt, gehetzt und attackiert. Der Plan ging so gut auf, dass ich mich nach der Partie bei Armin beschweren musste: Warum mussten wir wochenlang Nägel kauen aus Angst, durchgereicht zu werden, obwohl die Ama Zwee so einen Fußball spielen können?

Wie ein heißes Messer durch Butter glitt Angriff um Angriff auf das Tor der Gäste. Zur Halbzeit war bereits das halbe Dutzend voll, und ehrlich gesagt war der GBC damit noch ganz gut bedient. In der Halbzeit musste ich mir vor der Anzeigetafel einige Male die Augen reiben, aber das Ergebnis stimmte.

Im zweiten Durchgang nahm Hertha einen Gang raus, und der Schiri pfiff viele Angriffe, vielleicht aus Mitleid, wegen Abseits zurück. Daher klingelte es “nur” noch dreimal, und die Ama Zwee verließen das Feld mit einem 9:0-Sieg. Glück für den Anzeigenhauptmeister. Bei einem zweistelligen Ergebnis hätte er eine Zahl permanent festhalten müssen. Die Anzeigetafel ist nämlich nur auf einstellig ausgelegt.

Glücklich bauten wir alles wieder ab, tranken noch eine Sieges-Cola, und dann ging es, mit leichtem Sonnenbrand, nach Hause.

Der Kutten König

Aufrufe: 029.4.2024, 22:03 Uhr
Jörn KutschmannAutor