Kauferinger Miniserie in der Landesliga schon wieder beendet

Schon immer was Besonderes ist die Begegnung Kaufering gegen Erkheim. Die beiden Teams kennen sich ausgemeinsamen Bezirksliga-Zeiten, feierten 2022 sogar gemeinsam den Aufstieg. Und sie verbindet eine ganz besondere Personalie: Die Schwester von TV-Stürmer Fabian Krogler ist die Frau von VfL-Trainer Sebastian Bonfert. Kennengelernt haben sie sich, als „Boni“ und die Erkheimer Nummer 9 einst für den FC Memmingen spielten.

Verwandtschaft hin, Verwandtschaft her: Am Samstag nahm Krogler keine Rücksicht auf seinen Schwager. Mit einem Doppelpack in der 32. und 45. Minute machte er aus einem 2:1 für den VfL die 3:2-Pausenführung für die Gäste aus dem Unterallgäu. Bis dahin hatten die Kauferinger auf ihrem Kunstrasen (da wollten sie spielen, weil sie in Karlsfeld auf Kunstrasen gewonnen hatten) gut mitgehalten. „Wir hatten sieben, acht prima Chancen“, so Uli Stengl­mair, der sportliche Leiter. „Und haben ein wirklich gutes Spiel gemacht.“ Niki Neuhaus (fünfter Saisontreffer des besten VfL-Torschützen) glich die TV-Führung durch Manuel Merk (17./Elfmeter nach Foul von Paul Ansorge) in der 27. Minute ebenfalls per Strafstoß aus, Patrick Feicht brachte Kaufering mit seinem vierten Saisontor (30.) sogar 2:1 in Front. Aber dann schlug Kofler zweimal zu...

Neue Hoffnung, als Fabi Schwabbauer in der 67. Minute ausglich. Doch Joshua Holzapfel (76.) nach einem schweren Abwehrfehler und Manuel Merk (85.), erneut per Elfmeter nach Handspiel von Philipp Bauer, beendeten die Kauferinger Mini-Erfolgsserie und sorgten für die zehnte Saison-Niederlage des VfL.

„Das war eine schlechte zweite Halbzeit, in der wir kaum noch Chancen hatten. Jetzt überwintern wir genau da, wo wir nicht überwintern wollten“, resümierte Stengelmair nach dem Abpfiff. Kaufering belegt mit 23 Punkten aus 21 Spielen Relegationsrang 15. Klassenerhalts-Platz 13 (SC Oberweikertshofen) ist zwar nur einen Punkt entfernt, das (einigermaßen gesicherte) Mittelfeld aber schon sechs Zähler. Man muss kein Prophet ein, um vorauszusagen, dass es im neuen Jahr einen beinharten Kampf um den Klassenerhalt geben wird.

Abwehrproblem

Ein Blick auf die Tabelle, die Leistungen (Trainer-unabhängig) und die Ergebnisse (mal sieben, mal neun, mal fünf, mal sechs Gegentore) im bisherigen Saisonverlauf zeigen deutlich, wo Kaufering am meisten der Schuh drückt: Der VfL hat ein massives Abwehrproblem. 55 Gegentore (Schnitt 2,6 pro Spiel) bedeuten den schlechtesten Wert der Liga – und das, obwohl mit Michi Wölfl ein Keeper zwischen den Pfosten steht, der Woche für Woche Schlimmeres verhindert. Klar ist: Das Problem muss 2024 gelöst werden, sonst kann die Landesliga nicht gehalten werden. Vielleicht löst Bonfert das Problem ja, indem er sich im neuen Jahr selbst in die Abwehrkette stellt…

Stengelmair bestätigte am Rand des jüngsten Spiels, das übrigens auch Ex-Coach Christian Feicht verfolgte, den Bericht des KREISBOTEN von vergangener Woche: „Bonfert wird seinen Spielerpass im Winter nach Kaufering bringen. Das ist beim TSV Landsberg klar kommuniziert, das wissen der Verein und auch sein Bruder Florian.“ Der ist sportlicher Leiter der Kreisliga-Zweiten des TSV.

Das 3:5 gegen Erkheim dürfte bereits das letzte Spiel des VfL im Jahr 2023 gewesen sein. Offiziell steht am Samstag zwar noch die Partie bei Schlusslicht SC Aufkirchen (wäre die weiteste Auswärtsreise) auf dem Terminplan, doch da rechnen die Kauferinger mit einer Absage. Bei den Mittelfranken war schon das letzte Heimspiel gegen Olching ausgefallen.