2024-05-15T11:26:56.817Z

Halle
Burglengenfelds Patrick Käufer (links) und Fortunas André Dod kämpfen um den Ball.
Burglengenfelds Patrick Käufer (links) und Fortunas André Dod kämpfen um den Ball. – Foto: Redaktion Schwandorf

Karether Turnier feiert gelungenes Comeback: Das sagen die 8 Trainer

Vier Jahre nach seiner letzten Ausgabe ist der Aicher Holzbau-Cup mit frischer Energie zurückgekehrt

„Hallenfußball hat seit jeher eine Berechtigung. Das haben die Mannschaften heute bewiesen“. Matthias Eisenschenk, Trainer des Bezirksligisten FC Thalmassing, traf mit seiner Aussage auf der Pressekonferenz ins Schwarze. Ein „ganz großes Lob“ zollte Eisenschenks Trainerkollege Sepp Schuderer vom TSV Bad Abbach dem Ausrichtertross des TSV Kareth-Lappersdorf: „Ihr habt eine super Sache hingelegt.“ Lob bekam der TSV Kareth am vergangenen Freitagabend reichlich ab – für ein gelungenes Comeback des Aicher Holzbau-Cups.

Am Abend vor Dreikönig war es nach vier Jahren des Wartens wieder so weit: Der TSV Kareth-Lappersdorf lud zum mittlerweile 29. Mal Vereine aus der Umgebung zu sich in die Gemeindehalle ein, um sich auf Hallenboden zu messen. Das Teilnehmerfeld war diesmal mit Absicht sehr regional gehalten. Und der Plan ging auf: Die Tribüne war gut gefüllt, rund 500 Leute waren gekommen – wesentlich mehr als bei den vergangenen Ausgaben. Die Erleichterung war den Organisatoren anzumerken, nachdem dieses Traditionsturnier schon kurz vor dem Aus gestanden hatte.

„Nachmittags beim Aufbau habe ich schon ein wenig Bammel gekriegt, als ich gesehen habe, wie viele Leute mithelfen und sich eingebracht haben“, verrät Kareths sportlicher Leiter Matthias Bösl und schiebt erklärend nach: „Wäre kaum ein Zuschauer gekommen und hätte sich der enorme Aufwand somit nicht rentiert, wäre das natürlich nicht optimal gewesen.“ Die Mannschaften hätten – was Bösl wichtig war – engagierten, aber fairen Hallenfußball gezeigt. In der Tat: Die Schiedsrichter mussten kein einziges Mal eine persönliche Strafe, sei es eine Karte oder eine Zeitstrafe, aussprechen! Das Drumherum hätte sich laut Bösl bezahlt gemacht und die Signale von Sponsor Michael Aicher für die Zukunft würden ebenfalls in eine positive Richtung gehen. Fazit: „Eine rundum gelungene Veranstaltung. Wir haben eine Basis dafür gelegt, dass wir auch nächstes Jahr ein tolles Hallenturnier auf Kareths Höhen sehen werden“, so Bösl, der es nicht verpassen möchte, sich bei allen Helfern zu bedanken.


Zieht ein durchweg positives Fazit: Kareths sportlicher Leiter Matthias Bösl.
Zieht ein durchweg positives Fazit: Kareths sportlicher Leiter Matthias Bösl. – Foto: Redaktion Schwandorf


Mit Bayernligist SV Fortuna fand das Turnier einen würdigen Sieger. „Wir haben in den entscheidenden Spielen den Vorteil gehabt, dass wir das 1:0 gemacht haben. Da ist es ein wenig einfacher für uns geworden“, meinte Trainer Helmut Zeiml nach dem Triumph. Das Tor der Grünweißen hütete, weil kein Torhüter aus den eigenen Reihen zur Verfügung stand, Kevin Meier, der eigentlich beim FC Viehhausen zwischen den Pfosten steht. Meier brauchte nicht lange überlegen, als Co-Trainer Arber Morina ihn zum Mitmachen animierte. „Halle hat mir schon immer Spaß gemacht. Zudem war ich Arbers Trauzeuge, klar dass ich mitmache“, schmunzelte Meier, der eine gute Figur abgab – und so einer der Garanten für Fortunas ersten Sieg überhaupt beim Karether Hallencup war.

Finalverlierer SC Luhe-Wildenau (2:4) „biss sich ein bisschen in den Arsch, dass wir das Turnier nicht gewonnen haben“, sagte Spielertrainer Benny Urban. Fortuna sei im Finale den Ticken abgezockter gewesen. „So oder so hat es uns Spaß gemacht mitzuspielen. Und wenn ihr wieder einen 'Paradiesvogel' braucht, ladet uns ein“, lachte Urban auf der launigen Pressekonferenz.


Die Akteure auf dem blauen Hallenparkett spielten vor einer schönen Zuschauerkulisse.
Die Akteure auf dem blauen Hallenparkett spielten vor einer schönen Zuschauerkulisse. – Foto: Redaktion Schwandorf


Spaß hatten auch alle anderen Mannschaften. Timo Studtrucker, der scheidende Trainer des ASV Burglengenfeld: „Man spürt schon, dass die Spieler wieder wollen und dass die Zuschauer wieder in die Halle kommen. Das ist das, was Fußball auszeichnet.“ Mit seiner Mannschaft wurde Studtrucker guter Dritter, verwies Ausrichter und Titelverteidiger TSV Kareth-Lappersdorf auf die Vier. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, da wir uns gut präsentiert haben.“ Kareths Trainer Michael Kirner ging derweil aufs große Ganze ein, sprach von einem „coolen Event, das wir auf jeden Fall am Leben erhalten wollen. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr mit coolen Gesprächen – der Rest juckt dann am Ende nicht wirklich, ob man Erster, Zweiter oder Achter wird.“

Vom Trio aus der Bezirksliga Süd schaffte keiner den Sprung ins Halbfinale. Fünfter wurde der FC Thalmassing, „womit wir uns richtig eingeordnet fühlen“, so Coach Matthias Eisenschenk, der im ersten Gruppenspiel seines Teams noch ein Stück weit eine „Altherren-Veranstaltung“ ausmachte. Für gute Laune auf der Pressekonferenz sorgten mitunter die Sprüche von Bad Abbachs Trainer-Koryphäe Sepp Schuderer. Zu Hans Meichel (76), dem sportlichen Leiter der Fortuna, gerichtet, sagte er lachend: „Hans, wie lang machst du noch? Wenn du noch 15 Jahre machst, mach' ich noch 18.“ Auch den Fußballern im Saal gab Schuderer einen Ratschlag mit auf den Weg: „Hört mir ja nicht zu früh auf zum Fußballspielen, wenn es denn körperlich noch geht.“ Platz 7 und 8 ging an den FC Tegernheim (Trainer Markus Kandsperger: „Die Mannschaft hatte sich mehr ausgerechnet“) und an den SV Wenzenbach (Co-Trainer Thomas Prinz: „Wir hoffen, nächstes Jahr ein bisschen besser abschneiden zu können“). Der Jubiläums-Auflage Nummer 30 des Karether Traditionsturnieres scheint jedenfalls nichts im Wege zu stehen!

Aufrufe: 08.1.2024, 15:15 Uhr
Florian WürtheleAutor