2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

Journalist entschuldigt sich bei Trainer

1.FC Saarbrücken: Bewegung im Beleidigungsvorfall

Der freie Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung Patric Cordier hat sich gestern mit
dem Trainer der Landesligamannschaft des 1. FC Saarbrücken Sammer Mozain
getroffen und sich persönlich für seine rassistische Äußerung entschuldigt.

Das knapp zweistündige Treffen zwischen Patric Cordier, freier Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung, und Sammer Mozain, dem Landesliga-Trainer des 1. FC Saarbrücken, fand im Beisein des für
Amateurangelegenheiten zuständigen 1. Vorsitzenden des FCS Jörg Alt in den
Räumlichkeiten der Geschäftsstelle statt. Dabei hat der Journalist sich für seine rassistischen Äußerungen entschuldigt. Cordier hatte Anfang Januar Sammer
Mozain in der Öffentlichkeit als „Eselficker“ bezeichnet und war daraufhin von der
Saarbrücker Zeitung mit einer Auftragssperre belegt worden. Auch der 1. FC
Saarbrücken hatte Cordier die Dauerakkreditierung entzogen. Die FCS-
Teilnehmer des Treffens sprachen im Anschluss von einem schonungslos
offenen und konstruktiven Dialog. „Wir haben nicht nur den aktuellen Vorfall, sondern auch alle Dinge angesprochen, die sich in den vergangenen Jahren im
Umfeld des Neuaufbaus der Amateurmannschaft zugetragen haben“, so der 1.
Vorsitzende Jörg Alt.
FCS-Amateur-Trainer Sammer Mozain betonte die Emotionalität und Tragweite
des Vorfalls. „Die Betroffenheit über die rassistische Äußerung gegenüber meiner
Person, sitzt nach wie vor tief. Als ungewollter Repräsentant einer voll
integrierten, für die Werte der Bundesrepublik eintretenden und beruflich aktiven
Bevölkerungsgruppe mit sogenannten Migrationshintergrund herrscht nicht nur
bei mir persönlich, sondern bei vielen Bekannten mit ähnlicher Vita immer noch
Fassungslosigkeit darüber, wie es zu dieser Entgleisung kommen konnte. Der
pluralistische Ansatz unserer Gesellschaft verpflichtet auf der anderen Seite aber
auch dazu, Möglichkeiten zur Meinungsänderung und Wiedergutmachung offen
zu lassen. Insofern akzeptiere ich die Entschuldigung des SZ-Journalisten Patric
Cordier unter der Voraussetzung, dass er seine Äußerung und den damit
verbundenen Sinneswandel glaubwürdig und vor allem nachhaltig durch
öffentlich erkennbares Handeln im Sinne einer ehrlichen Förderung der
Integrationskultur widerlegen kann.“ Unter diesen Voraussetzungen kündigte Mozain an, auf eine juristische
Nachverfolgung der Ereignisse zu verzichten.
Aufrufe: 07.2.2023, 17:20 Uhr
Fried/VereinAutor