2024-06-17T07:46:28.129Z

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Jean-Pierre Gersdorf gibt im Sommer nach acht Jahren als Trainer sein Amt ab. Seine Nachfolger kommen aus den eigenen Reihen.
Jean-Pierre Gersdorf gibt im Sommer nach acht Jahren als Trainer sein Amt ab. Seine Nachfolger kommen aus den eigenen Reihen. – Foto: Jochen Haupt - Archiv

Jean-Pierre Gersdorf hört als Schwarz-Weiß-Coach auf

Beim A-Ligisten gibt es im Sommer einen Trainerwechsel +++ Schuchardt und Schmoll übernehmen

Wiesbaden. Vergleiche machen vieles im Leben greifbarer. Auch im Fußball. Wenn man verstehen will, was Jean-Pierre Gersdorf als Trainer bei der DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden geleistet hat und sich dabei Namen aus dem deutschen Profigeschäft bedient, kommt wohl Christian Streich der Sache am nächsten. Zwar kommt Gersdorf mit seinen acht Jahren Cheftrainer-Da-Sein nicht ganz an Streichs über zwölf Jahre auf der SC-Bank heran, aber was die beiden trotzdem eint: Sie sind die Dienstältesten in ihrer Liga. Und: Sie scheiden zum Saisonende als Trainer bei ihrem Herzensclub aus.

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„Ein solche Entscheidung fällt nicht leicht. Wir haben gemeinsam wunderschöne Zeiten erlebt. Ich habe viele Menschen kennengelernt, denen ich eng verbunden bleibe“, stellt Gersdorf von Anfang an klar. In der Saison 2016/17 übernahm Gersdorf die Erste Mannschaft der DJK, damals noch als B-Ligist. Zwei Jahre später gelang der umjubelte Aufstieg. „Wahrscheinlich unser größter gemeinsamer Moment“, blickt der 42-Jährige zurück. Zunächst ausgebremst von Corona, gelang es Gersdorf Schwarz-Weiß als gestandenen A-Ligisten zu etablieren, der sich in den Folgejahren unter seiner Regie oft sogar eher nach oben als nach unten orientieren durfte.

"Gefühl gehabt, dass Mannschaft und ich einen neuen Impuls brauchen"

„Mit dem Gedanken aufzuhören, habe ich im Laufe der Saison immer wieder gespielt. Wir haben zahlreiche Gespräche geführt, weil das für den Verein natürlich nach so langer Zeit keine leichte Neu-Besetzung ist. Trotzdem habe ich letztlich so entschieden. Man hat in diesem Jahr immer wieder das Gefühl gehabt, dass die Mannschaft und irgendwo auch ich einen neuen Impuls brauchen. Acht Jahre sind eine wirklich lange Zeit“, fühlt sich für Gersdorf die Trennung richtig an. Ob er die ab Saisonende dazugewonnenen freien Sonntage lange erhalten wird, bleibt offen: „Ich bin gerne Trainer. Wenn sich irgendwo etwas ergeben könnte, höre ich es mir an.“

Hofmann: "Hat hier unglaublich viel geleistet"

Da Gersdorf seine Gedankenspiele frühzeitig offenlegte, blieb auch dem Vorstand rund um Abteilungsleiter Detlev Hofmann ausreichend Zeit die Weichen zu stellen. „Wir sind Pierre für die Zeit sehr dankbar und gehen im absolut Guten auseinander. Er hat hier unglaublich viel geleistet und eine erfolgreiche Zeit geprägt. Es waren schöne Jahre mit ihm. Ein solch lange Laufbahn bei einem Verein ist selbst im Amateurbereich nicht selbstverständlich. Wir hoffen, dass er dem Verein eng verbunden bleibt. Er ist immer willkommen“, so Hofmann. Ganz Freiburg-like hat man an der Rheinhöhe auch eine Lösung mit Stallgeruch gefunden.

Während beim SCF Julian Schuster, der den Verein in- und auswendig kennt, ab Sommer übernimmt, darf sich beim A-Ligist Rainer Schmoll über einen neuen Posten freuen. Schmoll ist bereits seit 2018/19 als Trainer der DJK-Reserve an Bord und übernimmt mit Co-Spielertrainer Florian Schuchardt ab Sommer das Steuer bei der Ersten. „Eine externe Lösung war kurzzeitig auch angedacht, aber für uns ist das der richtige Weg. Rainer kennt den Verein und die Spieler kennen ihn. Wir hoffen, dass das auch die meisten Jungs vom Verbleib überzeugt“, sagt Hofmann.

Aufrufe: 026.5.2024, 19:08 Uhr
Alexander KnittelAutor