2024-06-14T14:12:32.331Z

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Fynn Lakenmacher läuft auch in der kommenden Saison für den TSV 1860 auf.
Fynn Lakenmacher läuft auch in der kommenden Saison für den TSV 1860 auf. – Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

Jacobacci blitzt bei Lakenmacher ab: 1860-Coach wollte Stürmer eigentlich verleihen

Stürmer sieht sich bei 1860

Fynn Lakenmacher läuft auch in der kommenden Saison im Dress des TSV 1860 auf. Dabei wollte ihn Coach Jacobacci eigentlich verleihen. Der Stürmer entschied sich allerdings dagegen.

München – Er macht sich rar in diesen Tagen, in denen er Trainer und Kaderplaner in Personalunion ist, nach Lage der Dinge sogar ein bisschen Sportdirektor. Seit dem Vorbereitungsstart der Löwen am 23. Juni nimmt Maurizio Jacobacci nur die allernötigsten Pressetermine wahr, in der Regel nach Testspielen (bisher sechsmal). Dass er am Donnerstag von sich aus Redebedarf verspürte, kam daher überraschend. Um 10.21 Uhr erfolgte die Einladung per WhatsApp. Gut zweieinhalb Stunden später nahm der Italiener auf dem Podium des „Pressestüberls“ Platz. Das sei ihm „wichtig“ gewesen, sagte er hinterher, als er sich bei den Reportern für ihr Erscheinen bedankte.

Jacobacci kam ohne Umschweife auf den Punkt. Auslöser der Spontan-PK waren Irritationen, die Fynn Lakenmacher betreffen, den besten Löwen-Torjäger der Spielzeit 2022/23 (acht Treffer). Was die Zukunft des Sturmhünen angeht, gab es zuletzt widersprüchliche Angaben. Im Raum stand die Frage: Wollen die Löwen den jungen Angreifer abschieben oder liegt da ein Missverständnis vor?

TSV 1860: Jacobacci will angeblich Lakenmacher verkaufen – Coach widerspricht

Jacobacci wurde der Halbsatz zugeschrieben, er habe Lakenmacher beim Testspiel in Wemding (9:0) geschont, „damit er sich nicht verletzt“. Eine exklusive Fürsorge, die so interpretiert wurde, dass der Trainer in Lakenmacher (Vertrag bis 2024) ein Verkaufsobjekt sieht. Dieser Darstellung widersprach der Coach nun energisch. Seine Sichtweise ist vielmehr diese: Lakenmacher kam als Talent, erzielte schnell viele Tore, doch seit dem Herbst habe seine Leistung „gestockt“, auch in der Vorbereitung. Jacobacci führte aus: „Mein Plan war, ihn zusätzlich um zwei Jahre zu binden – bis 2026. Mit eventuell der Möglichkeit, im Moment ausgeliehen zu werden, damit er gestärkt und verbessert zurückkommen kann.“ Der Italiener leitet daraus ab: „Das zeigt doch, dass ich als Trainer auf so einen Jungen setze.“ Leider hätten sich „Laki und sein Umfeld“ aber gegen diesen Plan entschieden.

Speziell Ex-Löwe Marius Willsch (32), ein Spezl Lakenmachers, hatte zuletzt sein Unverständnis über den Umgang des Löwen-Trainers mit dem Stürmer erklärt. Im Podcast Giesinger Bergfest sagte Willsch: „Als ich gelesen habe, dass Lakenmacher auf dem Abstellgleis sein soll, da hat es mir den Vogel rausgehauen.“ Es sei „krass“, einem jungen, entwicklungsfähigen Spieler zu sagen, dass er sich, wie Willsch es ausdrückte, „verpissen soll“. Jacobaccis Konter: „Ich habe das mitbekommen. Es hat mich überrascht, denn der Willsch war nicht viel präsent in den Trainings letzte Saison.“ Verletzungsbedingt, was heißen soll: Kann er doch alles gar nicht beurteilen, der Mäsch.

TSV 1860: Jacobacci will gewinnen – mit oder ohne Lakenmacher

Und wie geht es nun weiter im angespannten Verhältnis Jacobacci-Lakenmacher? Der Trainer sieht es nicht so, dass etwas Belastendes in den Kleidern stecken bleiben werde. „Da ist sicher nichts getrübt“, sagte er: „Noch einmal: Der Wunsch von Lakenmacher war es, hier zu bleiben. Er hat noch ein Jahr Vertrag, ist ein Teil des Teams – und wenn er performt, dann bin ich der glücklichste Trainer.“

Am Ende, betont Jacobacci, sei er es doch, der an Ergebnissen gemessen werde – und mit einem gestandenen Neuner, um den er sich bemüht, sei es nun mal einfacher, die hohen Erwartungen des Umfeldes zu erfüllen. Pragmatisch sagte Jacobacci: „Ob ich die Spiele mit Lakenmacher gewinne oder mit einem anderen, spielt für mich keine Rolle. Ich will gewinnen, das ist das einzige Ziel – und dafür werde ich alles tun.“ (ulk)

Aufrufe: 020.7.2023, 13:42 Uhr
Uli KellnerAutor