2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Sandra Maes

Ist die Zeit des Improvisierens vorbei?

Kreisliga A9: Trainer Jan Küchling hat mit der SG Longuich/Fell/Riol im bisherigen Saisonverlauf schon einige Hürden nehmen müssen. Auf was es ihm in der Restrückrunde vor allem ankommt, sagt er im Gespräch mit FuPa.

Eine anhaltende Verletzungsmisere brachte Aufsteiger SG Longuich/Fell/Riol vor der Winterpause an den Rand der Abstiegszone. Trainer Jan Küchling haderte zudem mit dem Pech und auch mit der Einstellung einiger seiner Spieler. Mit der Vorbereitungsphase reduzierte sich das Lazarett dann aber wieder. Die Hoffnung auf eine ruhigere und erfolgreichere Restrückrunde ist wieder da: „Eine komplette Mannschaft fiel aus. Das konnten wir so nicht kompensieren. Schließlich fehlten mir gestandene Spieler wie Nico Oster, Jonas Kordel, Nico Reis, Fabian Faber, Carsten Reis, Alin Zait, Aladin Shallar, Michael Münch, Julian Weber, Markus Kündgen und Jürgen Zentius.“ So bestritt das Team seine Spiele im Herbst teilweise ohne etatmäßige Torhüter. Permanent mussten vier Spieler der zweiten Garde (Kreisliga C) aushelfen.​

Zwar verlief die Vorbereitung durch Karneval, Urlaube, krankheitsbedingte Ausfälle sowie Testspiel- und Trainingsabsagen auch nicht wie gewünscht, doch das Gros der Mannschaft steht nun wieder bereit. „Wir hatten in der Aufstiegssaison eine eingespielte Mannschaft. Durch die Rückkehr der Rekonvaleszenten habe ich wieder deutlich mehr Handlungsspielraum. Es tut gut, wenn man nicht jeden Sonntag improvisieren muss“, lässt der Coach eine gewisse Erleichterung durchblicken.

Es komme jetzt darauf an, schnell die Punkte einzufahren, um sich eine gute Ausgangsposition im Abstiegskampf zu sichern. Drei Teams steigen bekanntlich am Ende der Saison ab. „Die halbe Liga muss noch zittern. Jeder kann jeden schlagen. Es wird bis zum Schluss sehr spannend und eng zugehen. Dennoch bin ich froh, mit dem abgespeckten Kader aus dem letzten Herbst 17 Punkte gesammelt zu haben“, so Küchling.​

Er weiß, worauf es jetzt ankommt: „Jeder Spieler muss wissen, dass man immer mit der richtigen Einstellung in die Spiele gehen muss. Oft machen Kleinigkeiten den Unterschied aus. Zuletzt liefen dann leider auch noch einige fragwürdigen Entscheidungen gegen uns. Es gibt jetzt nichts mehr zu verschenken.“

Vor allem offensiv hat Küchling wieder mehr Alternativen. Mit Michael Münch und Fabian Faber sowie Carsten Reis dahinter stehen wichtige Leute zumindest auf absehbare Zeit wieder bereit. „Wie wir offensiv agieren, werden wir auch abhängig vom Spielsystem machen. Wir sind froh, dass Fabian Faber wieder fit ist. Carsten Reis möchte ich auch lieber etwas höher spielen lassen. Auch er war ja länger ausgefallen. Beide Spieler sind sehr wichtig für uns. Jonas Kordel sollte uns auch defensiv mehr Stabilität bringen“, so der 47-jährige, frühere Profi, der einst unter anderem bei Eintracht Trier, der TuS Koblenz und Kickers Offenbach sein Geld verdient hat.

Den letzten Feinschliff holte sich das Team beim 4:1-Testspielsieg gegen B-Ligist SG Hilscheid/Gielert. Am Sonntag, 14.30 Uhr, steht mit dem Heimspiel in Fell gegen Schlusslicht SG Rascheid/Geisfeld/Reinsfeld II die erste Standortbestimmung ins Haus. Den Gegner unterschätzen will der Longuicher Trainer nicht. „Trotz der Tabellensituation hat Rascheid II nichts zu verschenken. Die werden versuchen, zu punkten und uns das Leben schwer zu machen. Grundsätzlich schaue ich aber auf meine Mannschaft, die funktionieren muss.“

Außer Nico Reis, der noch an den Folgen einer Operation laboriert, Aladin Shallar, der sich mit einer Zerrung im Oberschenkel herumplagt und dem beruflich unabkömmlichen Dean Dederichs dürfte Küchling alle Mann an Bord haben. Angesprochen auf seine Zukunft bei der Spielgemeinschaft lässt er durchblicken: „Wenn ich eine Entwicklung sehe, bin ich grundsätzlich bereit weiterzumachen. Denn für mich ist es stets wichtig, dass ein Prozess stattfindet und wir nicht stagnieren. Im Moment zählt wirklich aber nur der Klassenerhalt.“

Aufrufe: 08.3.2024, 22:10 Uhr
Lutz SchinköthAutor