2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Lars Müller lebt den FC Coburg - deshalb fällt ihm sein Abschied auch sehr schwer.
Lars Müller lebt den FC Coburg - deshalb fällt ihm sein Abschied auch sehr schwer. – Foto: Ernst Blank

Im Sommer verliert Coburg einen der wichtigsten Akteure

Trainer Lars Müller beendet nach dann vier Jahren im Sommer sein Engagement beim FC Coburg - aus privat-beruflichen Gründen.

Der Grund ist nicht die Angst, nach überaus erfolgreichen Jahren den richtigen Absprung zu verpassen. Keinesfalls. Ursache dafür, dass Lars Müller aus freien Stücken im Sommer sein Engagement als Trainer des FC Coburg beendet, ist vielmehr der enorme, inzwischen zu große Aufwand, den der 42-Jährige betreibt, um beim oberfränkischen Bayernligisten an der Linie stehen zu können. "Ich wohne in Suhl in Thüringen und fahre einfach 50 Kilometer nach Coburg", berichtet Müller. "Das ist inzwischen einfach nicht mehr mit Familie und Beruf vereinbar. Deshalb dieser Schritt, der für mich sehr, sehr schwierig ist."

Entsprechende dahingehende Gedanken trägt er, wie er zugibt, schon länger mit sich rum. Gerade im vergangenen Sommer war er drauf und dran, diese auch in die Tat umzusetzen. "Aber dann habe ich mich doch vom Hochgefühl nach dem Aufstieg tragen lassen und noch einmal verlängert", blickt Lars Müller zurück. Hinzu komme, dass er nicht irgendeinen Verein verlasse, sondern sein Herzensprojekt. Im Sommer 2020 hat der Thüringer den FC Coburg übernommen und den Verein nachhaltig und sehr erfolgreich entwickelt. Die Landesliga-Meisterschaft in diesem Jahr war der absolute Höhepunkt. Und auch in der derzeit laufenden Bayernliga-Saison zählen die Vestekicker zu den größten Überraschungen überhaupt.

"Es hat enorm viel Spaß gemacht - und es macht nach wie vor viel Spaß", macht Müller deutlich. "Die Entwicklung der Mannschaft ist auch noch längst nicht vorbei. Ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht." Aber letztlich wogen die privat-beruflichen Argumente nach dann vier Jahren in Oberfranken schwerer. Der Fußballverrückte, der seinen Trainer-Job als "Sucht" beschreibt, ist in Thüringen nebenher noch Stützpunkttrainer. Nicht nur deshalb wird und kann er ab Sommer nicht komplett loslassen vom runden Leder - auch wenn er sich über seine sportliche Zukunft insgesamt "noch keine Gedanken gemacht hat".

Auch der FC Coburg weiß noch nicht so recht, wie er den Abgang einer der wichtigsten Akteure in der jüngsten Vereinsgeschichte auffangen soll. "Lars passt super zu uns. Wir arbeiten super gerne mit ihm. Er hat auch einen sehr großen Anteil an unserem Erfolg. All das macht deutlich, wie schwierig es wird, einen geeigneten Nachfolger zu finden", sagt 1. Vorsitzender Wolfgang Gremmelmaier gegenüber FuPa. Weil man dann doch von den vollendeten Tatsachen etwas überrascht war, hat man auch keinen Plan B in der Schublade. "Es gibt bis dato weder Kandidaten noch eine Frist, wann eine Lösung da sein soll. Diese Woche sind erste Gespräch in diesem Zusammenhang geplant."

Aufrufe: 05.12.2023, 12:20 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor