Schon beim Comeback der Kreishallenmeisterschaft des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss hatte der Landesligist Holzheimer SG gezeigt, dass er richtig Lust auf Budenzauber hat. Folglich brachte die exzellent besetzte Truppe aus Neuss erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel ein und hatte die Ehre, als erstes heimisches Team am traditionellen Hallen-Masters in Viersen-Dülken teilnehmen zu dürfen.
Dort marschierte Holzheim weiter und fand letztlich nur in einer Mannschaft seinen Meister. Erst im Endspiel setzte es eine 4:6-Niederlage gegen den Ligakonkurrenten ASV Süchteln, so dass unter dem Strich der zweite Platz stand.
„Wir hätten natürlich gerne gewonnen und die Jungs wollten auch unbedingt. Aber wir können insgesamt zufrieden sein mit unserem Auftritt“, meinte HSG-Sportdirektor Simon Büttgenbach, der Trainer Jesco Neumann in Dülken vertrat, weil Neumann am Sonntag parallel mit dem Rest des Kaders ein Testspiel beim Bezirksligisten Sparta Bilk bestritt, das 2:1 gewonnen wurde. Büttgenbach weiter: „Denn es ging darum, die Jungs in Bewegung zu bekommen und alle gesund nach Hause zu bringen. Das haben wir geschafft. Der Titel bei der Kreishallenmeisterschaft war uns wichtig, das Masters Zubrot. Aber mit Platz zwei ein sehr ordentliches, bei dem wir noch mal Mentalität reinbekommen haben, die wir auch für die Liga sehr gut gebrauchen können.“
Wobei sich die Holzheimer beim Masters im Vergleich zum Titelkampf auf Kreisebene mächtig umstellen mussten, waren damit aber nicht alleine. Denn in Dülken gab es die Neuerung, dass der Torwart auf dem ganzen Feld mitspielen durfte und so im Angriff oftmals zum fünften Feldspieler mutierte. „Die Regel hat uns nicht so gut gefallen, weil sie das Spiel extrem verlangsamt. Aber wir haben natürlich versucht, sie zu unseren Gunsten zu nutzen“, meinte Simon Büttgenbach mit Blick auf dem Umstand, dass die HSG in Johannes Kultscher einen der spielstärksten Keeper zur Verfügung hatte. Nachdem sich die Holzheimer am Samstag souverän durch die Vorrunde gespielt hatten, zeigten sie auch am Sonntag, dass sie es sehr gut verstanden, ihren Torwart mit ins Spiel einzubeziehen.
Kultscher gab immer wieder eine Art Quarterback, der seine Kollegen gut in Position brachte oder sogar selbst abschloss. Auf dem souveränen Weg ins Endspiel erzielte Kultscher sogar zwei Treffer und auch gegen Süchteln war er zur Stelle. Sein satter Schuss zum 1:4 leitete nach einer völlig missratenen Anfangsphase eine Aufholjagd ein. Und in der Tat zeigte der Weckruf Wirkung: Maurice Pluntke noch vor dem Seitenwechsel sowie Oguz Ayan (am Ende mit zwölf Treffern der beste Torjäger des Turniers) und Maik Odenthal danach glichen aus und brachten die Hoffnung zurück. Doch während der ASV in der Folge eiskalt die Fehler des Gegners nutzte, vergab die HSG beste Chancen. Der Akku schien leer. Büttgenbach: „Wir hatten nur sieben Feldspieler und einen Torwart. Hätten wir mehr wechseln können, wäre mehr drin gewesen. So aber war Süchteln die beste Mannschaft des Turniers.“