Der TSV Eching und der SV Vötting haben am Wochenende mehr als nur drei Punkte im Visier. Die Zebras müssen nach dem Trainerbeben eine Reaktion zeigen.
Landkreis – Der TSV Eching und der SV Vötting haben am Wochenende etwas gemeinsam: Beide Teams hoffen auf den „Turnaround“. Bei den Zebras wird’s Spiel eins nach dem Abschied von Trainer Maximilian Zgud-Schoeppner, während die Vöttinger mit dem ersten Saisonsieg aus dem Tabellenkeller kommen wollen.
TSV Allershausen – TSV Eching (Samstag, 15 Uhr). Es gibt wohl angenehmere Aufgaben für eine Fußballmannschaft, und so blickt Allershausens Trainer Michael Stiller doch mit ein wenig Sorge auf das Duell mit den Zebras. „Das wird ein heißer Fight“, vermutet der Coach der Ampertaler, „und jeder weiß ja, dass eine Mannschaft, wenn der Trainer weg ist, noch einmal 20 Prozent mehr gibt.“ Vor allem, wenn der scheidende Coach den eigenen Abschied auch als Signal an die Mannschaft verstanden haben wollte. „Das wird eine richtig schwere Aufgabe für uns“, so Stiller weiter.
Eine, die die Allershausener ebenfalls mit einer anderen Einstellung angehen wollen, gerade nach der saftigen Pleite in Kranzberg. Und obwohl die Ampertaler während der Woche auch im Pokal ausgeschieden sind, will Stiller genau dieses Match als Gradmesser nehmen. „Dort waren die Arbeit in den Zweikämpfen und die Leidenschaft super“, blickt der Coach zurück, und genau das brauche man nun auch gegen Eching. „Rein spielerisch wird da nichts zu holen sein, wir müssen dagegenhalten.“
Derweil sind Echings Fußballer nach dem großen Trainer-Knall vom vergangenen Wochenende mit sich selbst beschäftigt. Dreimal wurde diese Woche trainiert, die Kapitäne um Anführer Daniel Mömkes luden zum gemeinsamen Üben – aber sicher auch zu vielen Gesprächen, nachdem Maximilian Zgud-Schoeppner das Handtuch geworfen hatte. Die Reaktionen seien wohl wie üblich gewesen, zeigt Interimsspartenchef Peter Hanrieder auf. „Einige waren natürlich verwundert“. Andere, die wohl zuletzt weniger berücksichtigt wurden, setzen nun auf den Neustart.
Auf den hoffen auch die TSV-Verantwortlichen. Dabei sei es, ergänzt Hanrieder, aktuell egal, wer der Gegner ist. „Zunächst gilt es, kompakt und ordentlich aufzutreten.“ Und es gilt für die Mannschaft auch zu zeigen, dass Zgud-Schoeppner vielleicht voreilig das Handtuch geworfen hat und mehr in der Truppe steckt. Einen neuen Coach hat der TSV noch nicht, wie Peter Hanrieder auf Nachfrage vielsagend bestätigt. „Es gibt nichts zu vermelden, solange die Sache nicht abgeschlossen ist beziehungsweise eine Zusage vorliegt.“
SV Vötting – SV Kranzberg (Sonntag, 15 Uhr). Nein, die Angst geht noch nicht um in Vötting, aber nach vier Partien, aus denen die Kiesweiherbuam erst einen mageren Zähler mitgenommen haben, hoffen die Mannen von Trainer Maximilian Peschek natürlich schon auf die Trendwende zum Ende der Sommerferien. „Ja, langsam sollten wir schon punkten“, hat auch der Trainer erkannt. „Generell weiß ich aber noch nicht, was ich von der Saison halten soll.“ Denn: Spielerisch waren die Vöttinger Auftritte bisher gar nicht so schlecht, am Ende fehlten lediglich Kleinigkeiten. Etwa, dass die Vöttinger jeweils immer einem Rückstand hinterherliefen. „In uns steckt mehr drin, das habe ich den Jungs auch gesagt“, beschwichtigt Peschek. Um gleich hinterherzuschieben, was besser werden muss: In den Zweikämpfen gelte es, „noch griffiger und aggressiver zu werden“.
Dass das nicht unbedingt einfach wird, hat Peschek beim Blick auf den Gegner erkannt. Kranzberg schätze er als sehr stabil ein, „gegen Allershausen war das beeindruckend gut.“ Vor allem offensiv sieht der SVV-Coach eine Menge Arbeit auf seine Elf zukommen: „Die haben zwei super Stürmer und sind mit Trainer Dennis Hammerl auch bei Standards gefährlich.“
Eben jener Spielertrainer will natürlich den Schwung aus dem Derby mitnehmen. Die Party ist jedoch längst vorbei, zudem erwartet Hammerl mit Blick auf den aktuell angeschlagenen Gegner eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. „Die werden sicher mit dem Messer zwischen den Zähnen spielen“, spekuliert er. Doch das Selbstbewusstsein nach dem starken Auftritt gegen Allershausen ist da, vor allem „Einsatz und Zweikampfleistung gegen den Ball“ seien gut gewesen, so Hammerl. In der offensiven Arbeit sieht er aber noch Verbesserungspotenzial. Matthias Spanrad