2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Das Herz geht einem auf - wenn man Nico Schmidt und seine SpVgg Bayern Hof derzeit Fußballspielen sieht.
Das Herz geht einem auf - wenn man Nico Schmidt und seine SpVgg Bayern Hof derzeit Fußballspielen sieht. – Foto: Mario Wiedel

Hof im Aufwind: »Viele Parallelen zur Aufstiegssaion 2015/16«

Nico Schmidt, seit dieser Saison Kapitän der SpVgg Bayern Hof, spricht im Interview über den Aufschwung der Oberfranken, die inzwischen auf Rang 5 angekommen sind.

Die SpVgg Bayern Hof hat eine glänzende Vergangenheit, diese liegt allerdings bereits etwas weiter zurück. Die vergangenen Spielzeiten waren eher von Abstiegskampf in der Bayernliga geprägt. Und auch das scheint vorbei zu sein. Denn heimlich, still und leise haben sich die Oberfranken in der Tabelle nach oben gearbeitet. Sie sind inzwischen auf Platz 5 angekommen. Genau über diese Entwicklung spricht Nico Schmidt, seit dieser Saison Kapitän der fränkischen Bayern, im FuPa-Interview...

Nico, was ist bei der SpVgg Bayern Hof los? Du bist seit 2018 bei den Oberfranken. Und warst auch zuvor schon im Verein. Wo würdest Du die aktuelle Mannschaft in der Leistungs-Rangliste einordnen?
Die Tabelle lügt nie. Stand jetzt sehe ich viele Parallelen zu der damaligen Aufstiegssaison 2015/16: Nicht die besten Einzelspieler, den für mich besten Trainer der Liga und das wichtigste: Teamgeist. Um nur mal ein paar Punkte zu nennen.

Ist die Qualität tatsächlich nicht so hoch. Ist die Mannschaft der Star?
Die Mischung aus beiden macht es. Zum einen haben wir mit Weiß, Hasek, Frey, Gezer und Alexis sehr gute Einzelspieler. Zum anderen muss man aber klar sagen, dass die Teamplayer-Eigenschaften dieser Mannschaft deutlich überwiegen.

Kurz und knapp: Warum ist Hof derzeit Rangfünfter?
Zum einen versteht die Mannschaft, wie sie spielen muss, um zum Torerfolg zu kommen. Zum anderen ist das gesamte Konstrukt sehr stabil. Wir haben allen voran mit Seidel, Scherbaum und Stadelmann die viertbeste Abwehr der Liga.

Mehr oder weniger hat sich das Team, das vor gut einem Jahr abgeschlagen letzter war, nicht sonderlich verändert. Was ist dennoch passiert, sodass die Bayern nun auf einmal plötzlich vorne mit dabei sind?
Nachdem es die vergangenen Jahre kontinuierlich bergab ging, wurden seit knapp über einem Jahr - gerade noch rechtzeitig - an vielen Stellschrauben gedreht. Die beiden wichtigsten sind ganz klar die des Trainers und des Sportlichen Leiters.

Wenn's läuft, dann brennt die Gründe Au.
Wenn's läuft, dann brennt die Gründe Au. – Foto: Mario Wiedel

Welche Rolle spielt denn der Trainer?
Die allerwichtigste, ihm haben wir die jüngsten Erfolge zu verdanken. Mika ordnet alles dem Fußball unter, investiert unglaublich viel Zeit in die Vor- und Nachbereitung der Spiele und hat durch seine aktive Laufbahn als Spieler und Co-Trainer von Gino Lettieri ein enorm hohes Fußballfachwissen. Das Wichtigste jedoch ist; Bei ihm gilt ausschließlich das Leistungsprinzip. Er lässt sich von niemanden beeinflussen und zieht seine Art Trainer zu sein durch. Diese Eigenschaften habe ich zuletzt lediglich noch ausgeprägter bei Milo Janovsky gesehen.

Ist es tatsächlich mehr drin, oder bleibt der Klassenerhalt das einzige Ziel?
Wir alle wissen noch sehr genau, wo wir herkommen. Daher ändert sich an unserem Ziel vorerst nichts. Allgemein ist das eher ein Thema für die Öffentlichkeit. Innerhalb des Teams geht es so oder so darum, jedes Spiel zu gewinnen und weiterhin zu überraschen.

Wie schwer wiegt eigentlich für das aktuelle Team die glorreiche Vergangenheit? Ist sie eine Last?
Wenn ich ehrlich bin: Überhaupt nicht. Wir schreiben mit dem Nichtabstieg im vergangenen Saison und den guten Leistungen in der aktuellen Saison unsere eigene Geschichte. Die Fans sehen aktuell, wie man auch in einer Bayernliga riesig Freude haben und bei den Spielen total mitfiebern kann. Die Mannschaft hofft daher weiter auf zahlreiche Unterstützung und Anerkennung der Leistung.

Wie geht's Dir in neuer Funktion als Kapitän und Nachfolger des abgewanderten Tom Feulner?
Die zahlreichen neuen Aufgaben auf und neben dem Platz stellen eine große Herausforderung dar, machen mir aber unheimlich viel Spaß. Ich konnte von meinen Vorgängern Schraps und Feulner viel lernen, möchte nun aber mit meiner Art und Weise eine Mannschaft zu führen überzeugen. Hierzu habe ich klare Vorstellungen und werde diese nach und nach umsetzen. Es ist toll, ein Teil dieser Mannschaft zu sein, das Gefühl diese auf den Platz zu führen ist großartig und macht mich sehr stolz.

Abschließend der Blick in die Zukunft: Wie schauts individuell und kollektiv aus?
Das Ziel der Mannschaft muss es sein, diesen Zusammenhalt, die neu erarbeitete Stabilität innerhalb den Mannschaftsteilen auf dem Platz weiterhin zu verbessern und somit in der Zukunft den Fans auf der Au viel Freude zu bereiten Mein persönliches Ziel ist es, mit meiner menschlichen Art als Anführer dieser Mannschaft zu überzeugen und Spiel für Spiel den für mich besten Fußball auf den Platz zu bekommen.

Vielen Dank für das Interview - und alles Gute für die Zukunft.

Aufrufe: 010.10.2023, 15:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor