2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der FSV Mädchenpower Hilden geht mit seinen sieben Teams im VfB 03 Hilden auf.
Der FSV Mädchenpower Hilden geht mit seinen sieben Teams im VfB 03 Hilden auf. – Foto: Norbert Jurczyk

Hilden: VfB 03 übernimmt Mädchenpower

Die sieben FSV-Teams wechseln in die neue Abteilung des Hildener Traditionsklubs.

Die Zuschauerzahlen in der Bundesliga und auf internationaler Ebene sind ein Indiz: Die Wertschätzung für den Frauenfußball steigt. Das Ansehen war – zumindest im Vereinsbereich – nicht immer so hoch. Für Besserung sorgt jetzt auf der Profi-Ebene der Vorstoß des Deutschen Fußballbundes, dass Bundesligisten nicht nur Herrenmannschaften in den Wettbewerb schicken, sondern auch den Frauenfußball intensiv fördern sollen. Ein Grund, weshalb zum Beispiel Zweitligist Fortuna Düsseldorf sein Herz für die kickende Damenwelt entdeckt hat.

In Hilden gilt das jetzt auch für den VfB 03. In dem Traditionsverein galt Fußball lange Zeit als reine Männerdomäne. Zwischendrin gab es mal zarte Versuche, das aufzubrechen, doch die blieben halbherzig. Nun aber fährt der Vorstand des VfB 03 mit Vollgas die Frauenfußball-Schiene – und schickt in der nächsten Saison gleich sieben Mannschaften ins Rennen. Des Rätsels Lösung: Der Klub gründete eine Mädchen- und Frauenabteilung und füllte die mit Personal, indem er kurzerhand die Teams des FSV Mädchenpower integrierte. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine Fusion der beiden Vereine, sondern um eine echte Übernahme. „Die aktiven Mannschaften des FSV werden Mitglied im VfB und scheiden damit beim FSV Mädchenpower aus“, berichtet VfB 03-Vorsitzender Maximilian Kulesza. Für seinen Verein bringt der Wechsel überwiegend Vorteile, denn so rekrutiert er auf einen Schlag 120 Mitglieder. 30 Mitglieder bleiben dem FSV Mädchenpower, der „als eine Art Förderverein“ weiterlaufen soll, erhalten.

„Wir freuen uns, dass wir nun den entscheidenden Schritt gemacht haben und aus der mehrjährigen Kooperation auch formell eine Einheit schaffen konnten“, sagt Kulesza und hebt die Vorzüge hervor: „Mit den Mitgliedern des FSV bieten wir zum einen Mädchen- und Frauenfußball an, zum anderen übernehmen wir gefestigte Strukturen und schaffen Synergien bei der Arbeit der Ehrenamtlichen.“ Zugleich weitet der VfB 03 sein Arbeitsgebiet vom Sportplatz an der Hoffeldstraße und dem Bandsbusch-Stadion auf die Anlage an der Furtwänglerstraße aus – dort, wo einst Lokalrivale SV Nord seine großen Erfolge in der Niederrheinliga und im DFB-Pokal feierte und bereits vor mehr als 20 Jahren das Norder Frauen-Team kickte. „Wir haben jetzt sieben Mannschaften mehr und müssen expandieren“, erklärt Kulesza und betont: „Wir wollen Frauenfußball auch an der Hoffeldstraße anbieten und schauen, dass wir die Abteilung mit Leben füllen und ein gemeinsames Vereinsleben haben.“ Im Umkehrschluss soll auch die eine odere andere Herrenbegegnung in Zukunft im Hildener Norden über die Bühne gehen.

Offizieller Start des Projekts ist der 1. Juli 2023. Bis dahin ist Uwe Boss noch Vorsitzender des FSV Mädchenpower. Für ihn und seine Mitstreiter ist der jetzige Wechsel nach langjähriger Kooperation beider Klubs eine gute Gelegenheit, ehrenamtliche Verantwortung in der ersten Reihe abzugeben. Dabei ebnete eine außerordentliche Vereinsversammlung den Weg. „Die Mitglieder haben mit sehr großer Mehrheit entschieden, dass der sportlich aktive Bereich, bestehend aus sieben Mannschaften, mit Wirkung zum 1. Juli in die neue gegründete Abteilung des VfB 03 überführt werden soll“, berichtet Boss. Er betont: „Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt richtig und wichtig ist, um dem Mädchen- und Frauenfußball in Hilden auch in Zukunft hervorragende Entwicklungschancen bieten zu können.“

Aufrufe: 013.6.2023, 09:30 Uhr
RP / Birgit SickerAutor