Heiß wie Frittenfett

„Ich freue mich auf diesen Auftaktgegner. Es ist wohl Schicksal, dass gleich unser erstes Spiel gegen den SC ist“, blickt Jan Hanke auf den Landesklasse-Auftakt gegen den Lokalrivalen und Traditionsverein vom SC 1903 Weimar. Für den 37-jährigen Trainer ist es auch persönlich ein spezielles Spiel. Er schnürte selber jahrelang für die Lindenberger die Fußballschuhe, war später Trainer der Reserve. „Es ist für uns gleich ein Brocken zum Auftakt. Aber ich habe nichts dagegen“, gibt sich der Einheit-Coach selbstbewusst.

Zwei Transferkracher

Dieses Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. In der letzten Saison marschierte seine Mannschaft souverän in der KOL Mittelthüringen - thüringenweit wohl die spielstärkste Kreisoberliga - zum Aufstieg. Weiteres Selbstvertrauen hat der Trainer durch den Fakt, dass sein guter Kader mit zwei jungen, starken Kickern verstärkt wird. Paul Minkmar (u.a. auch Germania Halberstadt, Einheit Wernigerode) und Franz Jobst (u.a. FC Carl Zeiss Jena II, Nachwuchs FC Rot-Weiß Erfurt) kommen beide vom Oberliga-Absteiger Fahner Höhe und bringen neben einer hohen fußballerischen Ausbildung viel Klasse mit in die Kurstadt. „Damit haben wir enorme Qualität gewonnen. Beim ersten Training hat man direkt gesehen, dass beide kicken können. Franz wird unser Offensivspiel wieder ein Stück verbessern, Paul wird unsere Defensive stärken und hat viel Qualität im Aufbauspiel“, so Hanke zu beiden Neuzugängen.

Dass der Kader noch weiter verstärkt wird, sieht der Trainer zwar nicht als notwendig an, sagt aber: „Geplant ist nichts mehr. Aber abstreiten, dass noch jemand dazukommen könnte, will ich auch nicht.“

Attraktive Außenseiter-Rolle

Auch in Sachen Saisonzielen verkündet Hanke andere Floskeln statt des klassischen „Ligaerhalt“, der einen Aufsteiger sonst standardmäßig angedacht wird. „Wenn wir verletzungsfrei durchkommen, können wir eine gute Rolle in der Landesklasse spielen. Die Qualität hat die Mannschaft auf jeden Fall. Natürlich ist das oberste Ziel Klassenerhalt. Aber die Außenseiter-Rolle finde ich auch erstmal nicht schlecht. Wir freuen uns auf die neue Herausforderung“, sagt er zu den Zielen. Mit einem Derbysieg zum Start gegen Weimar könnte der Mittelthüringer Aufsteiger das vorhandene Selbstvertrauen mit dem „heißen Frittenfett“ weiter vergrößern.