Die höchste Spielklasse im badischen Fußballverband ist nach der ersten Halbserie eine Drei-Klassen-Gesellschaft. Die Top Sechs besitzen realistische Aufstiegschancen, dazwischen gehören sechs Teams dem Mittelfeld an und hinten scheinen sich vier Mannschaften um den Strohhalm Relegationsplatz zu duellieren. In unserem Fazit zur Saisonhalbzeit werfen wir einen Blick auf die Lage der Liga und wagen eine Prognose.
Egal, wo und bei wem man sich vor Rundenbeginn erkundigte, es gab niemanden, der nicht den Karlsruher SC II zum Topfavoriten auserkoren hat. Die U23 des Zweitligisten durfte ihren Neustart in der Verbandsliga hinlegen und hat sich ein paar, aber längst noch nicht zu viele Ausrutscher erlaubt.
Vier Punkte beträgt der Rückstand über den Winter zum 1.FC Bruchsal, der losgelegt hat wie die Feuerwehr und seine ersten neun Partien allesamt gewonnen hat. Aus den darauffolgenden sieben Spielen gab es vergleichsweise wenige zwölf Zähler. In der Rückrunde bahnt sich ein Zweikampf mit dem KSC an.
Heimlich, still und leise könnte man sagen, hat sich der 1.FC Mühlhausen in Position gebracht. Der Vorjahresfünfte und Finalist im badischen Pokal hat mit vier Siegen in Serie zum Jahresausklang seinen Punkteschnitt auf 2,0 Zähler pro Partie gesteigert und liegt für die Rückserie in Reichweite zur Vizemeisterschaft.
"Das ist nach so vielen Ausfällen, wie wir zu beklagen hatten, ein super Ergebnis", sagt FCM-Trainer Steffen Kretz, der sich 2025 auf die Rückkehr einiger Stammkräfte freuen darf, die bislang kaum oder nur wenig gespielt haben. Das betrifft allen voran Torjäger Tim-Sebastian Buchheister, der in den beiden vorangegangenen Spielzeiten 40 Treffer für den FCM erzielte. Diese Saison hat er aufgrund eines Auslandssemesters noch keine Minute gespielt. Der 25-Jährige kehrt zur Vorbereitung ebenso zurück wie Vizekapitän Jonathan Imhof, der es verletzungsbedingt auf nur drei Einsätze bringt.
"Was die Punkte betrifft, können wir entspannt sein", durfte Manuel Moser bereits Mitte Oktober sagen. Seine SG Heidelberg-Kirchheim hat im ersten Jahr nach dem Aufstieg eine positive Bilanz von sieben Siegen zu sechs Niederlagen zur Winterpause und bei zwölf Punkten Vorsprung zur Abstiegsrelegation ist der Klassenerhalt schon jetzt zu 90 Prozent sicher.
Ohne echten "Leitwolf" tut sich die U23 des FC-Astoria Walldorf erwartet schwer. Trainerfuchs Andreas Kocher und seine Schützlinge befinden sich in einem klassischen Übergangsjahr, das mit einem Platz im Mittelfeld enden wird.
Als enorm wichtig könnte sich der 2:0-Sieg im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den SV Waldhof II erweisen. Mit jenem Dreier im Rücken gehen die Kicker des ASC Neuenheim mental gestärkt in die spielfreien Monate und haben sich obendrein auf den Relegationsplatz nach oben geschoben.
"Wir bleiben unserem mutigen Stil treu", sagte St.Leons Sportlicher Leiter Benjamin Schneider kurz vor der Winterpause. Punktetechnisch hat das zu einigen Enttäuschungen geführt, der Aufsteiger zahlt schlichtweg zu häufig Lehrgeld. In der Rückrunde ist zwar Besserung in Form von einigen zuletzt Verletzten in Sicht, die Lücke zum rettenden Ufer ist jedoch schon jetzt sehr groß.
Nur unwesentlich besser, genau genommen ein Pünktchen, steht der FC Bammental da. Der erfahrene, im Schnitt aber ein, zwei Jahre zu alte Kader, müsste in der Rückrunde eine Siegesserie hinlegen, um sich zu retten. Das wird nahezu eine "Mission Impossible", eine unmögliche Mission, werden.