Bingen. Um Landesligist Hassia Bingen ist es nach den Turbulenzen im vergangenen Herbst ruhig geworden. Und die Verantwortlichen tun alles, um diese Ruhe zu wahren. Die Vorbereitung auf die verbleibenden zwölf Partien der Rückrunde hat begonnen. Vier Abgänge waren mehr oder weniger gewollt, genauso die vier Neuverpflichtungen. Für drei weitere Akteure, die bereits seit Monaten am Hessenhaus trainieren, liegt jetzt die Spielberechtigung vor. Trainer Patrick Joerg ist fürs Erste zufrieden. „Ich denke, dass die jungen Spieler bei aller Unbekümmertheit ihre Qualitäten einbringen können. Jetzt findet endlich im Training und im Spiel ein richtiger Konkurrenzkampf statt.“
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Die Neuen, das sind Torhüter Florian Isking (zuletzt Fortuna Mombach), die Mittelfeldspieler Andy Halili (TuS Hackenheim) und Ezzaldin Jalkama (TSG Planig) sowie Sa-Adame Moussa (SG Weinsheim). Dazu kommen als zuletzt eifrige Trainingsteilnehmer die Defensivspieler Jakob Lafonet und Kai Wilske (beide Fortuna Mombach) sowie der aus Albanien nach Bingen gekommene Mateo Franja. Ob der Kader damit komplett ist, ließ Joerg vorerst offen. Getrennt haben sich die Binger von Tim Brackett, Cenk Kahriman, Enes Cem Yildiz und Diogo Mendes.
Acht Zähler hat die Hassia in den bisherigen 18 Begegnungen geholt, davon vier in den letzten vier Partien unter Patrick Joerg. „Wir gehen ganz sicher nicht in die Runde und sagen, dass wir chancenlos sind“, sagt der 45-Jährige, der überzeugt ist, „dass der Klassenerhalt gelingen kann.“ Den Nichtabstieg als einziges Ziel schon in der Vorbereitung und dann vor jedem Spiel aufs Neue zu manifestieren und alles daran festzumachen, hält er für grundfalsch. Ihm geht es eher um den sportlichen Ehrgeiz und den Willen, auf dem Platz etwas zu beweisen. Sich selbst, den Zuschauern und erst recht den Kritikern. Das Wir-Gefühl stärken, nicht nur taktisch am und mit dem Team arbeiten. Eine Einheit bilden, „die Bock hat auf Fußball“, losgelöst vom Tabellenstand und dem ständigen Blick auf das Zahlenwerk. Der nämlich soll am besten gar nicht im Fokus stehen. „Am Ende werden wir sehen, was wir aus den zwölf Spielen gemacht und wie wir uns entwickelt haben“, sagt Joerg. Ihm ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und es gelingt, ein positives Gefühl ins Team zu bringen, um dann auf einer Erfolgswelle reiten zu können.
Generalprobe gegen SG Kirn/Sulzbach
Den Grundstein dafür soll die Generalprobe für den Ligaauftakt zu Hause gegen Fortuna Mombach (9. März) gegen die SG Kirn/Sulzbach am 28. Februar auf dem eigenen Kunstrasenplatz liefern. Die Bierstädter befinden sich in der Landesliga West in weitaus aussichtsloserer Lage, von der Herangehensweise und den strukturellen Änderungen ist die Situation beider Mannschaften aber durchaus vergleichbar. Sascha Hadamitzky, für die Aktiven im Hassia-Vorstand zuständig, erwähnt natürlich den Klassenerhalt als Vereinsziel. Aber nicht um jeden Preis. „Wir werden alles versuchen und die Kräfte bündeln.“ Und wenn es nicht klappen sollte? „Dann werden wir im kommenden Jahr in der Bezirksliga neu angreifen!“ Das aber wollen weder Hadamitzky noch Joerg. Und die Mannschaft schon gar nicht.