2024-05-22T11:15:19.621Z

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Bingens Azur Walla (links) lässt den Hohenecker Nils Dendl aussteigen. Dennoch kam die völlig neu formierte Hassia-Mannschaft am Hessenhaus um eine Auftaktniederlage nicht herum.
Bingens Azur Walla (links) lässt den Hohenecker Nils Dendl aussteigen. Dennoch kam die völlig neu formierte Hassia-Mannschaft am Hessenhaus um eine Auftaktniederlage nicht herum. – Foto: Edgar Daudistel

Hassia: Mut machender Auftritt

Verbandsligist unterliegt ersatzgeschwächt zum Saisonstart dem TuS Hohenecken 1:2

BINGEN. Im ersten „richtigen“ Spiel nach dem großen Umbruch am Hessenhaus war kein großer Unterschied zu erkennen zwischen dem neu zusammengestellten Team der Binger und Aufsteiger TuS Hohenecken. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe“, resümierte Hassia-Coach Thomas Klöckner, der „viel Positives“ gesehen hatte, aber auch wusste, dass „noch Luft nach oben“ besteht.

Viele Ausfälle auf Seiten des Absteigers

Die Platzherren mussten nicht nur auf die oberliga-erfahrenen Joshua Iten, Ilker Yüksel, Yusuf Ürel, Felix Kosek und Dennis Esmaieli verzichten, sondern auch auf Patrick Schön, Richard Ofosu und zahlreiche Nachwuchskräfte. Tom Steil, der noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, agierte auf der rechten Verteidigerposition, von der Bank kamen in der Schlussphase mit Fabian Liesenfeld und Christian Klöckner zwei alte Haudegen zum Einsatz, die die Partie aber auch nicht mehr drehen konnten. Klar zu erkennen war mit der Spielidee die Handschrift des Trainerduos Thomas und Christian Klöckner.

Bis zur Trinkpause im ersten Durchgang hatte die Hassia mehr vom Spiel, allerdings ohne sich Chancen zu erarbeiten. Danach hatte TuS-Trainer Dennie Reh sein Team besser eingestellt, waren die Gäste mit weiten Bällen auf den schnellen Sergen Tok gefährlich. Die Gäste hatten dabei deutliche Geschwindigkeitsvorteile im Eins-gegen-Eins. Gelbe Karten für Jaffar Abdulai und Fabien Spreitzer für ihr Einsteigen in höchster Not waren die Folge. Den Treffer, der in der Luft lag, gelang aber deshalb, weil sich die Binger Defensive nicht einig war, Tok allein vor Fabian Haas stand und dem Keeper keine Chance ließ (43.).

Doppelpacker Tok nutzt die Fehler eiskalt

„Das Tor wäre einfach zu verhindern gewesen“, so Thomas Klöckner, Genauso wie Nummer zwei, als auf der rechten Abwehrseite zu wenig Druck auf den Gegner gemacht wurde, Tok nach einfachem Schnittstellenpass zum frei stehenden Leon Krüger legte und der aus fünf Metern keine Mühe hatte, das 1:2 zu erzielen (60.). Sieben Minuten zuvor hatte Lukas Engel mit einem Sololauf ausgeglichen, war trotz Bedrängnis cool geblieben.

Das Ergebnis spiegelt die Chancenzahl wider. Enrico Wolf (62.) und Lukas Kallenbach (87.) hatten jeweils aus kurzer Entfernung Monstergelegenheiten zum 1:3. Auf der anderen Seite hatte Marlon Pira nach langem Schlag von Burak Tasci allein vor Schmidt das 1:0 auf dem Fuß gehabt (33.). Aus spitzem Winkel brachte er die Kugel aber nicht am Torwart vorbei. Für Klöckner war es deshalb auch „kein komplett unverdienter Sieg der Gäste.“

Der Blick geht nach vorne

Dennoch wollte er jedem seiner Jungs ein Kompliment aussprechen. „Alle haben sich reingehängt und alles gegeben. Dass wir noch nicht bei hundert Prozent sein können, wissen wir. Vor allem, weil ein paar der Jungs, die gespielt haben, erst fünf oder sechs Trainingseinheiten mitgemacht haben.“ Rechnet man die fehlenden Akteure hinzu, macht der Auftritt der Hassia jedenfalls Mut. Dennoch fand der 38-Jährige auch kritische Worte: „Ich hätte mit gewünscht, dass wir die Standards besser ausspielen.“ Auch Augenwischerei wollte Klöckner nicht betreiben. Dass etwa mit dem SC Idar oder Marienborn noch ganz andere Kaliber als Gegner warten, sei jedem bewusst.

Hassia Bingen: Haas – Steil, Abdulai, Spreitzer, Castronovo (90. Chr. Klöckner) – Tasci (88. Liesenfeld), Tüysüz (77. Brackett) – Engel (65. Bittner), Walla (85. Reichwald), Pira – Auletta.



Aufrufe: 07.8.2022, 21:20 Uhr
Jochen WernerAutor